Gartenlexikon A bis Z

Quendelseide

Die nur einjährig wachsende Quendelseide ist der Gattung parasitischer Pflanzen angehörig, denen eigenes Chlorophyll zur Photosynthese fehlt. Das hält die Quendelseide jedoch nicht davon ab sich kräftig zu entwickeln, oftmals bringt sie ihre Wirtspflanze in große Schwierigkeiten.

Nach dem Keimen des Sämlings bildet die Quendelseide kleine Wurzeln zur ersten Versorgung mit notwendigen Nährstoffen. Sofort beginnt der Keimling fadenförmig in die Länge zu wachsen und unter windenden Bewegungen sucht sich die kleine Pflanze Halt an einer geeigneten Wirtspflanze.

An den Berührungspunkten mit der Wirtspflanze entwickelt die Quendelseide Saugorgane die sich in den Wirt bohren. Nun beginnen die Wurzeln der Quendelseide abzusterben, sie werden nicht mehr benötigt. Die Stängelspitze der Quendelseide wächst weiter und beginnt ein kräftiges Längenwachstum. Die Wirtspflanze wird dabei ihrer Kraft beraubt und zusätzlich regelrecht abgewürgt.

In Europa sind etwa 10 Seidearten bekannt. Quendelseide wird auch als Heilpflanze verwendet. Anwendungen sind bekannt für Abszesse, Blähungen, Schürfwunden, Verletzungen, Verstopfung und bei der Wundheilung Je nach Art bevorzugt die Quendelseide unterschiedliche Wirtspflanzen. Die Quendelseide ist jedoch vorzugsweise auf unterschiedlichen Ginsterarten, auf Thymian und auf Heidekraut zu finden.

Teile diesen Beitrag: