Echeverien
Echeveria - Dickblattgewächse (Crassulaceae)

Echeverien werden als sukkulente Zierpflanzen, hauptsächlich wegen der hübsch gefärbten und geformten Blattrosetten gepflegt. Die Echeverien Pflege ist einfach, die Pflanze ist robust und verzeiht auch den einen oder anderen Pflegefehler. Nur eine zu starke Vernässung des Substrats oder ein lichtschwacher Standort schadet diesen Sukkulenten schnell. Echeverien werden ziemlich selten von Schädlingen oder Krankheiten befallen.

Echeveria derenbergii, Blüten

Echeveria derenbergii
Olei, CC BY-SA 3.0

Wissenschaftl. Name: Echeveria DC. (Syn.: Courantia Lem., Oliveranthus Rose, Oliverella Rose, Urbinia Rose)
Familie: Dickblattgewächse (Crassulaceae)
Wuchshöhe: 5 bis 25 cm, je nach Echeverien Art
Blütezeit: zwischen Februar und Oktober
Verwendung: Blatt- und Blütenschmuckpflanze
Hilfreiche Seiten: Sukkulenten pflegen
Lexikon / Übersicht: Sukkulenten
Schwierigkeit: pflegeleicht

Echeverien sind eine sukkulente Pflanzengattung aus der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Besonders viele Arten gibt es in Mexiko, weitere natürliche Habitate findet man in Texas und im südlichen Peru. Die Pflanzen sind in der Lage, in ihren dickfleischigen Blättern Wasser zu speichern und damit an trockenen Standorten vergleichsweise konkurrenzlos zu überleben.

Echeveria cante

Echeveria cante
von Ikiwaner, CC BY-SA 3.0

Echeverien findet man in unterschiedlichsten Wuchsformen. Diese reichen von kleinen, buschigen Sträuchern bis zu niedrig liegenden, stammlosen Stauden.

Die Arten unterscheiden sich jedoch nicht nur in der Form, sondern auch in Größe, Aussehen, Blattformen Blattfärbung und Gewebestruktur stark voneinander.

Die dickfleischigen Blätter der Echeverien sind in hübschen Rosetten angeordnet, die Blätter sind meist bereift. Der empfindliche, hauchdünne wachsartige Überzug kann durch Berührung beschädigt, bzw. verwischt werden.

Einige Arten der Echeverien wachsen mit fein behaarten Blätter. Diese Behaarung tritt vereinzelt auch an den Trieben auf. Die Blätter der Echeverien brechen an der Ansatzstelle leicht ab, wenn man unvorsichtig mit der Pflanze umgeht. Im Alter vertrocknende Blätter lassen sich leicht ablösen.

Echeveria laui

Echeveria laui
von JFKCom, CC BY-SA 2.5

Direkt nach der Ruheperiode im Winter, bei einige Arten auch im Frühsommer, wachsen aus den Blattachseln im Zentrum der Rosette dünne Stiele mit glockenförmigen Blüten. Diese sind in Form von Trugdolden oder Wickeltrauben angeordnet, die anfangs eingerollt sein können und sich kurze Zeit später aufrichten. Die Einzelblüten beginnen sich nacheinander, anfangs unten an der Traube oder Dolde, später im oberen Bereich zu öffnen.

Die Bezeichnung einiger neu gezüchteter Sorten ist bisweilen verwirrend. Es gibt Hybriden, zu denen auch Kreuzungen zwischen der Gattung Echeveria und anderen Gattungen aus der Familie Dickblattgewächse (Crassulaceae) gehören. Bei der Namensfindung wurden die Namen der Gattungen der Elternpflanzen kombiniert. So bezeichnet man beispielsweise mit X Pachyveria Kreuzungen zwischen Echeveria und Pachyphytum. Manche Formen und Sorten neu gezüchteter Echeverien unterscheiden sich im Wuchsbild erheblich von der Ursprungspflanze.

Arten / Sorten - Steckbrief

Echeveria agavoides

Echeveria agavoides

Echeveria agavoides
von N.Halaweh, CC BY-SA 4.0

Echeveria agavoides bildet fleischige, dreieckig-eiförmige, 3 bis 7 cm lange Blätter, die in einer dichte Rosette mit einem maximalen Durchmesser von 12 cm angeordnet sind. Die apfelgrünen, nicht bereiften, Blätter dieser Echeverien Art laufen spitz zu und haben eine braune, stechende Endspitze. Pflegt man die Pflanze an einem vollsonnigen Standort, können die Blätter, besonders an den Rändern, eine rötliche Färbung annehmen. Die sich im Frühjahr bildenden orangeroten Blüten haben gelbe Spitzen.


Echeveria derenbergii

Echeveria derenbergii

Echeveria derenbergii
von Montrealais, CC BY 3.0

Echeveria derenbergii wächst mit einem kurzen Stamm und ein oder mehreren, fast kugeligförmigen Rosetten. Während der Vegetationsperiode entwickeln sich fortwährend neue Rosetten aus den Blattachseln der Hauptpflanze. Die breitspatelig geformten, blaugrünen Blätter sind 2 bis 4 cm lang, silbrig bereift und haben eine rote Spitze. Echeveria derenbergii bilden flache Kissen aus fleischigen Blättern und entwickeln zahlreiche Ableger.

Im Frühjahr oder zeitigen Sommer wachsen aus den Rosetten mehrere gebogene Stängel mit rotgelben bis roten Blüten.

Die Sorte  Echeveria derenbergii 'Doris Taylor' ist eine Hybride mit sehr kurzem, dunkelrot gefärbtem Stamm, der zwei, selten auch drei Rosetten mit bis zu 17 cm Durchmesser bildet. Die etwa 5 cm langen Blätter sind blass grün, bei vollsonnigem Standort zeitweise an der Spitze rot, und mit weichen, weißen Haaren bedeckt.

Echeveria derenbergii blüht meist später im Jahr als andere Echeverien Arten erst im Spätsommer bilden sich orangerote Blüten an langen Schäften.


Echeveria elegans

Echeveria elegans

Echeveria elegans
von s. boisvert, CC BY 2.0

Echeveria elegans wächst mit etwa 10 cm durchmessenden dichten, stammlosen Rosetten. Die 2 bis 5 cm langen Blätter dieser Echeverien Art sind spatelig, nach oben gewölbt, hellblaugrün gefärbt. Auffallend ist die starke, weiße Bereifung und die nahezu transparenten Blattränder.

Im Sommer erscheinen rosarote und gelbe Blüten an rosaroten, bis zu 30 cm langen Schäften. Ausgereifte Pflanzen bilden an langen Ausläufern Ableger mit kleinen Rosetten.


Echeveria gibbiflora

Echeveria gibbiflora

Echeveria gibbiflora
von A. Teresa, CC BY-SA 4.0

Echeveria gibbiflora wächst als kräftiger, bis zu 30 cm hoher Halbstrauch mit einem nur spärlich verzweigtem Stamm. Die Blätter sind verkehrt eispatelig geformt, 17 bis 20 cm lang, graugrün gefärbt und an sonnigen Standorten trübrot überlaufen. Echeveria gibbiflora bilden an der Spitze ihres gedrungenen Stamms eine dichte Rosette.

Echeveria gibbiflora var. carunculata wächst mit einer lockeren Rosette und hat höckerige oder blasenartige Wucherungen an den Blättern. Echeveria gibbiflora var. crispata hat gewellte Blattränder, und die Blätter von Echeveria gibbiflora var. metallica sind metallisch bronzefarben. Die hellrot gefärbten Blüten aller dieser Sorten bilden sich bereits im Winter an 30 bis 50 cm langen, in der ganzen Länge mit kleinen Blättern besetzten Blütensprossen. Leider werden diese hübschen Variationen nur selten zum Verkauf oder Tausch angeboten.


Echeveria harmsii

Echeveria harmsii

Echeveria harmsii
von K M, CC BY 2.0

Echeveria harmsii, gelegentlich auch unter dem Synonym Oliveranthus elegans angeboten, wächst deutlich aufgelockerter als die meisten anderen Echeverien Arten. Echeveria harmsii bildet einen vielästigen, 30 bis 50 cm hohen Strauch mit weichhaarigen Stämmchen. An deren Spitze wachsen locker rosettig angeordnete, lanzettlich-spatelig geformte, mittelgrüne Blätter mit schmalem braunem Rand. Die Blätter besitzen eine kurze, weiche Behaarung. Die im späten Frühjahr und zeitigen Sommer erscheinenden 2 bis 3 cm langen Blüten, bilden sich an etwa 15 cm langen Schäften. Auch hier gibt es Unterschiede zu den meisten anderen Echeverien Arten. Echeveria harmsii bilden meist keinen dichten Blütenstand, die scharlachroten Blüten mit ihren gelben Spitzen stehen einzeln.


Echeveria leucotricha

Echeveria leucotricha

Echeveria leucotricha
von Daderot, Gemeinfrei

Echeveria leucotricha wächst als eine halbstrauchige Pflanze mit hellgrünen, lanzettlichen, dickfleischigen Blättern. Diese werden etwa 5 bis 7 cm lang werden und sind mit feinen, weißen, borstigen Haaren besetzt.

An sehr hellen, sonnigen Standorten färben sich die Blattspitzen, besonders unmittelbar nach der Ruheperiode, leuchtend rötlichbraun.

Die kräftig verzweigte Echeveria leucotricha wächst langsam bis zu ihrer endgültigen Höhe von 20 cm heran. Die Pflanze bildet im Frühjahr und Sommer lockere Ähren mit roten Blüten an kurzen Stielen aus.


Echeveria setosa

Echeveria setosa

Echeveria setosa
von Cody Hough, CC BY-SA 3.0

Echeveria setosa wächst an sonnigen Standorten mit niedrigen, dichten Rosetten, die sich aus dicken, weichen, ca. 7 cm langen und keulig-spateligen Blättern zusammensetzen. Diese und die kurzen Blütenstiele, an denen rote Blüten mit gelben Spitzen erscheinen, sind dicht mit feinen, silbrigen Haaren besetzt.


Echeveria pulvinata

Echeveria pulvinata

Echeveria pulvinata
von s. boisvert, CC BY 2.0

Echeveria pulvinata wächst mit bis 18 bis 20 cm hohen, sich spärlich verzweigenden, im unteren Bereich kahlen Stämmchen.

Frisch austreibende Verzweigungen, die Blätter und die Sepalen sind mit dichten weißen, samtigen Haaren bedeckt.

An den Stammenden bilden sich lockere Rosetten mit verkehrt eiförmigen, sich zur Basis hin verjüngenden Blättern. Diese meist in einer kurzen Spitze auslaufenden Blätter werden etwa 2 bis 3 cm lang und 2 cm breit.

An 1 bis 1,3 cm langen Blütenstielen bilden sich scharlachrote, etwa 2 cm lange Blüten in einer belaubten Ähre.

Standort / Licht

Die als Zimmerpflanzen gepflegten Echeverien Arten benötigen ganzjährig einen hellen Standort mit viel direktem Sonnenlicht. Wenn die Lichtverhältnisse nicht ausreichend sind, wachsen die Blätter unförmig länglich und sterben ab. Am besten eignet sich ein sonniger und warmer Standort an einem Südfenster.

Die minimale Beleuchtungsstärke für den Standort einer Echeverie beträgt 2000 bis 5000 Lux.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Echeverien Gießen / Wässern

Echeverien werden während der Wachstumsphase mäßig gegossen, die Pflanze benötigt regelmäßige, aber sparsame Wassergaben. Der Wurzelballen sollte im Inneren immer leicht feucht gehalten werden. Die Oberfläche des Substrats darf vor der jeweils nächsten Wassergabe abtrocknen.

Diese kurze Trockenperiode fördert die kräftige Blattfärbung der Echeverien und die typische Wuchsform der Pflanze, während zu kräftiges Gießen ein weiches, unharmonisches Wachstum und meist Fäulnis zur Folge hat.

Insgesamt sollte man eine Echeverie besser einmal zu wenig als zu oft gießen.

Mäßiges Gießen von März bis November

  1. Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen, das Substrat darf nicht durchtrocknen.
  2. Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
  3. Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.

Wer die Pflanze von unten bewässern möchte, gibt ein wenig Wasser in den Untersetzer und wartet bis alles aufgesogen wurde. Dies widerholt man je nach Topfgröße mehrmals. Es sollte kein Wasser in dem Untertopf stehenbleiben.

Echeverien werden während der Ruheperiode zwischen Oktober und Februar nur sehr sparsam gegossen. Man gibt den Pflanzen gerade so viel Wasser, dass die Erde nicht vollständig austrocknet und keine Ballentrockenheit entsteht.

Sparsames Gießen von Oktober bis Februar

  1. Vor dem Gießen lässt man das Substrat zu ca. 2/3 abtrocknen und feuchtet es danach nur leicht an.
  2. Für die Wassergabe schüttet man etwas Wasser auf die Oberfläche des Topfballens und wartet bis dieses aufgesogen wurde.
  3. Mit einem Feuchtigkeitsmesser oder einem Holzstab prüft man wie weit das Wasser eingedrungen ist. Findet man noch trockene Stellen in der Erde, so widerholt man den Vorgang nochmals. Beim sparsamen Gießen darf das Substrat nicht zu feucht werden. Wenn Wasser aus dem Abzugsloch fließt, so hat man bereits zu viel gegossen.

Die Fingerprobe funktioniert hier nicht mehr. Mit genügend Erfahrung kann man beim Hochheben des Pflanzgefäßes den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats relativ gut einschätzen. Bei großen Pflanzgefäßen oder Pflanzkübeln benötigt man jedoch ein Feuchtigkeitsmessgerät, ansonsten kommt es schnell zu Fehleinschätzungen, die zur Ballentrockenheit oder zur Vernässung des Substrats führen können.

Echeverien vertragen keine Staunässe. Überschüssiges Wasser muss frei ablaufen können oder spätestens 5 Minuten nach dem Gießen aus dem Übertopf abgeschüttet werden, denn Staunässe führt bei diesen Sukkulenten schnell zur Wurzelfäule.

Regenwasser ist für die Pflege vorteilhaft, die Pflanzen nehmen aber auch mit gewöhnlichem, nicht zu kalkhaltigem Leitungswasser vorlieb.

Auf die Blätter der Echeverien sollte kein Wasser kommen, denn die Tropfen hinterlassen unschöne Flecken oder sogar Faulstellen.

Niedrig wachsende Echeverien Arten bedecken den Topf vollständig und sollten deshalb nur von unten gewässert werden. Man stellt sie etwa eine Stunde lang in flache Untersetzer mit Wasser, danach sollte die Erde gründlich angefeuchtet sein. Während der Ruheperiode, zwischen Oktober und Februar, gießt man alle Echeverien Arten nur so viel, dass die Erde nicht austrocknet.

Regenwasser ist für die Bewässerung aller Echeverien Arten optimal, die Pflanzen nehmen aber auch mit gewöhnlichem, nicht zu kalkhaltigem Leitungswasser vorlieb.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Sukkulenten richtig Gießen
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Luftfeuchtigkeit

Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Zimmerpflanzen, vertragen die sukkulenten Echeverien ohne Probleme auch eine niedrige Luftfeuchte.

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Echeverien überwintern / Ruheperiode

Echeverien brauchen eine trockenere und möglichst kühlere Ruheperiode von Mitte Oktober bis Anfang März. Der Standort sollte auch während der Überwinterung möglichst sonnig und hell sein.

Niedrigere Temperaturen, am besten zwischen 5 und 10° Celsius, sind vorteilhaft. Man gibt den sukkulenten Pflanzen gerade so viel Wasser, dass die Erde nicht vollständig austrocknet und keine Ballentrockenheit entsteht. Das genügt, um die Blätter vor dem Schrumpeln und die feinen Wurzeln vor dem Vertrocknen zu bewahren.

Ein zu kräftiges Gießen und vernässen der Erde während der Ruhezeit lässt die Echeverien schnell faulen und absterben. Während der Überwinterung werden die Echeverien nicht gedüngt.

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Lesetipp: Ruhe- und Vegetationsperiode der Pflanzen

Standort im Sommer

Wie zahlreiche andere Zimmerpflanzen auch, sind Echeverien Arten über einen Platz im Freien sehr dankbar. Echeverien die in geschlossenen Räumen überwintert werden, dürfen jedoch zu Beginn der warmen Jahreszeit jedoch nicht sofort dem vollen Sonnenlicht unter freiem Himmel ausgesetzt werden. Die harte UV Strahlung kann die Blätter der Pflanzen verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken auf den Blättern zu erkennen.

Um eine Echeverie an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Pflanze an ihren endgültigen, sonnigen bis vollsonnigen Standort stellen.

Temperatur

Echeverien gedeihen gut bei warmen Temperaturen zwischen 18 und 28 °C. Währen der winterlichen Ruhezeit bevorzugen diese Sukkulenten Temperaturen um die 5 bis 10 °C und möglichst viel direktes Sonnenlicht. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt werden von den Echeverien Arten nicht vertragen.

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Echeverien vermehren

Blattsteckling - Echeveria pulvinata

Blattsteckling einer Echeveria pulvinata
von Salicyna, CC BY-SA 4.0

Echeverien kann man durch Samen, Blattstecklinge, Rosetten oder Ableger vermehren. Da Rosetten oder Ableger nahezu fertig ausgebildete Pflanzen sind, geht es damit am schnellsten und sichersten. Rosetten (Seitenrosetten) löst man, wenn sie einen Durchmesser von 2 bis 3 cm haben, von der Mutterpflanze. Dies sollte man vorsichtig machen, damit die Rosetten nicht beschädigt werden.

Die unteren Blätter der Rosette werden entfernt, so können sie später auf dem feuchten Substrat nicht faulen. Die Rosettenstiele schneidet man auf eine Länge von etwa 2 cm zurück.

Danach steckt man die Rosetten oder Ableger in einen Topf mit angefeuchtetem Sukkulentensubstrat. Eine auf die Oberfläche gestreute, dünne Schicht Quarzsand fördert die Bewurzelung, denn der Sand umschließt den Stiel, wenn man die Rosette oder den Ableger vorsichtig in das leicht angefeuchtete Substrat drückt. Die frischen Pflänzchen werden an einen hellen, nicht vollsonnigen Platz gestellt und gerade soviel gegossen, dass das Substrat etwas feucht bleibt. In der Regel sind die Ableger und Rosetten bereits nach zwei bis drei Wochen bewurzelt.

Kammförmige Echeveria Arten oder Sorten bilden nur selten Ableger, zusätzlich verlieren sie meist ihr typisches Aussehen, wenn man sie durch Stecklinge vermehrt. Solche Echeverien teilt man deshalb zur Vermehrung besser in Teilpflanzen auf, die man dann wie Stecklinge behandelt.

Crassula vermehren

Blatt- und Kopfstecklinge mehrerer Sukkulenten
Beitrag im Pflanzenforum

Echeverien Arten, die nur gelegentlich Seitenrosetten ausbilden, kann man meist durch Blattstecklinge vermehren. Man verwendet für diese Art der Vermehrung ein Blatt, das an den Rändern gesund und fleischig ist. Das zur Verehrung verwendete Blatt kann von einem beliebigen Teil der Pflanze stammen, sogar vom Blütentrieb. Besonders bei großwüchsigen Arten wie beispielsweise Echeveria gibbiflora, deren Hauptrosette aus nur einigen Blättern besteht ist dies von Vorteil.

Man schneidet das Blatt mit einem sehr scharfen Messer vorsichtig von der Mutterpflanze und legt es in eine flache Schale mit leicht angefeuchtetem Substrat, auf das eine etwa 1 cm hohe Schicht Quarzsand oder Perlite gestreut wurde. Danach stellt man den Blattsteckling ohne Abdeckung an einen hellen, vor direktem Sonnenlicht geschützten Platz und gießt so viel, dass die Erde nicht vollständig austrocknet.

Nach ca. zwei bis drei Wochen bilden sich an der Basis des Blatts Wurzeln, die in das Substrat eindringen. An der so bewurzelten Stelle entwickelt sich bald danach ein kleines Pflänzchen. Ab diesem Zeitpunkt gießt man gleichmäßig, so dass das Substrat immer leicht feucht bleibt.

Nach etwa 6 Wochen kann man die jungen Pflanzen an den endgültigen, sonnigen bis vollsonnigen Standort stellen und die Echeverien dann wie ausgewachsene Exemplare weiterpflegen.

Die Blattstecklinge einiger Arten, etwa von , bilden keine neuen Pflänzchen aus.

Lesetipp: Sukkulenten erfolgreich vermehren
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Erde / Substrat

Ideal für die Pflege der Echeverien ist ein Boden ph-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Man verwendet eine Substratmischung aus nährstoffarmer Erde und mineralischen Bestandteilen. Ein Substrat für Echeverien sollte gut wasserdurchlässig sein, damit sich nach dem Gießen kein Wasser stauen kann. Dies erreicht man, indem man Blumenerde auf Kompostbasis, etwas lehmhaltige Ackererde und 40% mineralische Beimischung, wie Bims-Kies oder Lavalit, Lavagranulat und etwas Quarzsand vermischt.

Die offenporigen, mineralischen Bestandteile, Perlite und Granulate unterstützen die Luftführung und Krümelstruktur des Substrats, sie speichern die Nährstoffe und Feuchtigkeit, lassen überschüssiges Wasser nach dem Gießen jedoch zügig ablaufen.

Ein gutes Substrat

Das richtige Substrat-Gemisch gewährleistet einen guten Halt der Pflanze und eine gute Belüftung des Wurzelbereiches. Landerde stellt den pH-Wert ein und verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe. Ein gutes Substrat verfügt über eine gute Puffereigenschaft und darf über einen längeren Zeitraum seine vorteilhaften Eigenschaften nicht verlieren.

Durch die Fremdstoffe Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat und andere geeignete Zuschlagstoffe verändert man nicht nur die physikalischen sondern auch die chemischen Eigenschaften des Substrats. Kleine Kiesel, Styromull, Splitt und ähnliches verbessern den Wasserabzug nach dem Gießen. Dies hilft Staunässe und damit Wurzelfäulnis vorzubeugen.

Andere wichtige Eigenschaften für eine gute Topfpflanzenerde werden von den Herstellern aus finanziellen und Transportgründen unzureichend berücksichtigt. Dies betrifft die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, die Luftführung innerhalb des Substrats und die Standfestigkeit um ein zusammensacken und verdichten zu verhindern.

Pufferkraft des Substrats

Auch die Pufferkraft eines Substrats ist sehr wichtig, die Pufferkraft verhindert:

  • schnelles Austrocknen der Blumenerde
  • Versalzungen an den Wurzeln
  • Schwankungen im Nährstoffvorrat
  • schnelle Veränderungen des pH-Werts

Ausführliche Informationen, Substratrezepte und Bezugsquellen finden Sie hier: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Wenn man die Echeverie in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen werden ebenfalls erfüllt. Da das eigene Substrat, im Gegensatz zu einfacher Blumenerde, über einen langen Zeitraum nicht zusammensackt und verdichtet, kann man auf ein jährliches Umtopfen verzichten.

  • 5  Anteile Blumenerde auf Kompostbasis
  • 1 Anteil Ackererde mit Tonanteil
  • 6 Anteile Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, oder Lavagranulat.

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Quarzsand zur Auflockerung und für einen guten Wasserabzug
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Bims als Zuschlagstoff, verbessert den Luftgehalt, die Wasserspeicherfähigkeit und die Durchwurzelbarkeit, fördert die Wurzelentwicklung, Körnung 0-4 mm.
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oder

Lavagranulat: Eifel-Lava, rein mineralisches Material. Körnung ca. 0-12 mm.
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Vermiculite oder Blähton: aufgeblähtes Tonmineral zur Substratverbesserung: Lockerung, großes Anlagerungsvermögen für Nährstoffe und Wasser.
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Landerde / Ackererde mit Tonanteil:
mit den Zuschlagsstoffen Sand und Humus aus Kompost. Mutterboden gesiebt 0-20 mm

Alles muss gut miteinander vermischt werden.

Substrat herstellen: Rezepte für Sukkulentensubstrate, Bezugsquellen für die Zutaten

Echeverien umtopfen

Junge Pflanzen werden jedes Frühjahr in etwas größere Töpfe umgetopft. Ältere Exemplare können zwei oder drei Jahre lang im gleichen Pflanzgefäß bleiben. Für niedrig wachsende Echeverien Arten eignen sich Schalen oder halbhohe Töpfe am besten. Um Fäulnis zu vermeiden, darf man die kurzen, stammlosen Arten beim Umtopfen niemals tiefer als zuvor einpflanzen.

Eine zusätzliche Schicht Quarzsand oder Perlite auf der Substratoberfläche lässt das Wasser besser abziehen und schützt die unteren Blätter.

Einige Echeverien bilden Luftwurzeln, man braucht sie deshalb jedoch nicht umzutopfen.

Echeverien sollten auch dann umgetopft werden, wenn die Seitentriebe oder Ableger bis an den Topfrand herangewachsen sind. Die neu eingesetzten Pflanzen müssen fest in das Substrat eingedrückt werden, man achte aber darauf die Wurzeln dabei nicht zu beschädigen.

Nach dem Umtopfen schützt man die Echeverien 2 bis 3 Wochen vor direkter Sonnenbestrahlung. Eine gut umgetopfte Pflanze erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.

Lesetipp: Einpflanzen & Umtopfen von Sukkulenten
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Düngen / Nährstoffbedarf

Man gibt den Echeverien während der Wachstumsphase alle vier Wochen eine schwache Lösung aus Kakteendünger. Während der Ruheperiode werden die sukkulenten Pflanzen nicht gedüngt. Wichtig ist, eine sparsame Düngergabe auf ein FEUCHTES Substrat zu geben. Das Substrat muss vor dem Düngen vollständig leicht durchfeuchtet sein. Trockenheit und Düngersalze sind eine ungute Kombination, denn sie führen zu Schäden an den Wurzeln.

Lesetipp: Sukkulenten richtig düngen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Geldbaum mit Wollläusen

Schmier- und Wollläuse können bei den Echeverien auftreten. Im Winter sind die Pflanzen besonders anfällig für diesen Schädlingsbefall. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der Pflanzen zu erkennen.

Bild: Schmierläuse / Wollläuse an einem Geldbaum: Thema hier im Pflanzenforum

Eine Echeverie ist vermutlich nicht giftig, da in der Literatur keine Hinweise auf eine potentielle Toxizität gefunden wurden

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Sukkulente, Echeverien - Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5

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