Buchfink

Buchfinken zählen zur Unterfamilie der Edelfinken und tragen den wissenschaftlichen Namen Fringilla coelebs. Diese Singvögel gehören zur Familie der Finken und zur Ordnung der Sperlingsvögel. Man unterscheidet zwischen neunzehn Unterarten.

Aussehen der Buchfinken

männlicher Buchfink

Buchfink Männchen
MichaelMaggs, CC BY-SA 2.5

Buchfinken werden zwischen vierzehn und achtzehn Zentimeter groß und erreichen ein Gewicht zwischen achtzehn und 25 Gramm. Bei beiden Geschlechtern sind die äußeren Steuerfedern, die Flügelbinde und ein Schulterfleck weiß gefärbt.

Alle anderen Merkmale des Erscheinungsbildes sind bei Männchen und Weibchen unterschiedlich.

Merkmale Männchen und Weibchen

Bei männlichen Buchfinken:

  • haben die Kopfseiten und die Unterseite des Körpers eine braunrosa bis rotbraune Färbung
  • sind die Halsseiten, der Nacken und der Oberkopf im Sommer graublau und im Winter braungrau gefärbt
  • ist die Brust im Frühling rötlich gefärbt hat der Rücken eine kastanienbraune Färbung
  • ist die die Stirn schwarz hat der Bürzel einen grünlichen Farbton
  • ist der Schnabel hornfarben, aber im Frühling hat er einen stahlblauen Farbton
weiblicher Buchfink

Buchfink Weibchen
Imran Shah, CC BY-SA 2.0

Weibliche Buchfinken haben eine olivgraue Oberseite und eine leicht hellere Unterseite. Der Schnabel ist immer hornfarben oder hellbraun.

Aussehen Jungvögel

Die jungen Buchfinken haben ein ähnliches Erscheinungsbild wie das der erwachsenen weiblichen Buchfinken. Ihre Körper- und Kopffedern sind noch weicher und kürzer.

Stimme

Hört man einen lauten Ruf, der wie ein „pink pink“ klingt, kann dies der Warnruf oder der Kontaktruf sein. Im Flug klingt der Ruf gedämpft („jüp jüp“). Daneben gibt es noch den Lockruf, von dem der deutsche Name abstammt („fink“). Ein Ruf gilt mancherorts als Verkündung von Regenwetter („trürr“). Ein klickernder Drohlaut wird beim Revierkampf oder bei Streitigkeiten gerufen.

Die Rufe können ja nach Lebensraum anders klingen.

Ab März ist ein durchdringender und lauter Gesang zu vernehmen.

Rufe des Buchfinks:

Vorkommen

Buchfinken kommen im gesamten europäischen Raum vor, ausgenommen Nord-Skandinavien und Island. Es gibt neunzehn anerkannte Unterarten des Buchfinks:

  • Fringilla coelebs coelebs ist die Nominatform. Sie ist von Europa bis Sibirien verbreitet und überwintert teilweise in Afrika.
  • Fringilla coelebs africanus ist von Marokko bis Tunesien verbreitet Fringilla coelebs spodiogenys kommt in Tunesien und Libyen vor
  • Fringilla coelebs harterti ist in Libyen verbreitet
  • Fringilla coelebs balearica ist auf den Balearen, in Spanien und Portugal verbreitet
  • Fringilla coelebs gengleri ist in Irland und Großbritannien verbreitet
  • Fringilla coelebs caucasia kommt im Kaukasus vor
  • Fringilla coelebs alexandrovi
  •  Fringilla coelebs sarda kommt auf Sardinien vor
  • Fringilla coelebs solomkoi ist auf der Krim verbreitet
  • Fringilla coelebs schiebeli kommt auf Kreta vor
  • Fringilla coelebs syriaca ist auf Zypern verbreitet
  • Fringilla coelebs tyrrhenica kommt auf Korsika vor
  • Fringilla coelebs transcaspia ist in Turkmenistan verbreitet
  • Fringilla coelebs canariensis kommt auf den Kanarischen Inseln vor
  • Fringilla coelebs maderensis wird auf Madeira Buchfink genannt und ist auf Madeira verbreitet
  • Fringilla coelebs ombriosa kommt auf den Kanarischen Inseln vor
  • Fringilla coelebs palmae ist auf den Kanarischen Inseln verbreitet
  • Fringilla coelebs moreletti kommt in den Azoren vor

Lebensraum

Buchfinken bevorzugen Wälder, Hecken, Dickichte und Gärten und leben ebenso auf großen Flächen mit Obstbäumen. Diese Vögel sind überall dort anzutreffen, wo Bäume stehen. Somit besiedeln sie ebenfalls Gärten und Parks und das auch in Großstädten.

Zugverhalten

Buchfinken, die im Norden und Osten Europas brüten, ziehen zur Überwinterung ins westliche oder südliche Europa. Dabei begeben sich aber nur die Weibchen auf den Zug.

Nahrung

Buchfinken ernähren sich von Samen, Beeren, Spinnen und Insekten. Die Nestlinge erhalten Insekten und Insektenlarven.

Der Buchfink sucht auf dem Boden nach Nahrung und dort vor allem an den Stellen mit spärlicher Vegetation.

Balzverhalten und Paarbildung

Wenn die Fortpflanzungszeit beginnt, ist der Reviergesang des Männchens zu hören. Mit diesem Gesang steckt es sein Brutrevier ab, das gemeinsam mit dem Weibchen gegen Eindringlinge verteidigt wird.

Nestbau und Gelege

Nest eines Buchfinks

Nest eines Buchfinks
Archaeodontosaurus, CC BY-SA 4.0

Das Nest wird vom Weibchen gebaut. Dazu nutzt es Moos, Flechten, Halme, Rindenfasern und Wurzeln. Für die Polsterung im Innenraum werden Haare und Federn verwendet.

Meistens wird das Nest in Astgabeln von Bäumen oder Sträuchern auf einer Höhe zwischen ein und zwei Meter gebaut.

Eier der Buchfinken

weiblicher Buchfink

Eier eines Buchfinks
Sciencia58, CC BY-SA 4.0

Ein Gelege besteht aus vier bis sechs Eiern, die eine helle, bläuliche oder eine hellbraune Färbung und rote oder dunkelbraune Zeichnungen aufweisen.

Brutverhalten

Nachdem das vorletzte Ei abgelegt wurde, beginnt das Weibchen mit der Bebrütung. Die Brutzeit dauert etwa zwei Wochen. Die Fütterung der Nestlinge wird von beiden Elternteilen übernommen. Allerdings liegt der größere Anteil der Fütterung beim Weibchen.

Nach elf bis achtzehn Tagen verlassen die Jungvögel das Nest und können sich schon zwei Wochen später selbst versorgen.

Lebenserwartung

Es wurde zwar ein beringter Buchfink gefunden, der vierzehn Jahre alt wurde. Dennoch liegt das Durchschnittsalter der Buchfinken bei fünf Jahren.

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