Vögel im Garten: Nachtigall
(Luscinia megarhynchos)
Nachtigall, Männchen
(Luscinia megarhynchos)
von Dûrzan Cîrano, CC BY-SA 4.0
Die wissenschaftliche Bezeichnung der Nachtigall lautet Luscinia megarhynchos. Dieser Singvogel gehört zur Familie der Fliegenschnäpper, zur Unterfamilie der Schmätzer und ist den Sperlingsvögeln zugeordnet.
Aussehen der Nachtigall
Die Nachtigall erreicht in etwa die Körpergröße eines Haussperlings (16 cm) und erreicht ein Gewicht zwischen 18 und 27 Gramm. Die Oberseite hat einen hellen, warmen Braunton. Die Unterseite weist eine gelbbräunliche Färbung auf. Der Schwanz ist rostbraun gefärbt.
Da die Nachtigall dem Sprosser ähnlich sieht, wird sie häufig mit diesem Vogel verwechselt. Die Färbung der Nachtigall ist jedoch heller und die Brust ist im Gegensatz zum Sprosser nicht gefleckt.
Besonderheit
1995 wurde die Nachtigall in Deutschland zum Vogel des Jahres ernannt.
Stimme
Den Gesang lassen ausschließlich die Männchen hören. Der wohlklingende und laute Gesang besteht aus komplexen Reihen einzelner und doppelter Töne. Im Frühling hört man die unverpaarten Männchen in der Nacht singen. Damit sollen Weibchen angelockt werden und sobald die Paarbildung erfolgreich war, stellt das Männchen seinen Gesang ein.
In der althochdeutschen Sprache lautet der Name für Gesang „Gal“. Da dieser Vogel nachts singt, wurde er als Nachtigall (Nachtsänger) bezeichnet.
In der Brutzeit hört man den Gesang jedoch auch tagsüber.
Das Repertoire an Strophentypen ist immens groß. Die Männchen können bis zu 260 verschiedene Strophen singen. Sie lernen schon als junge Vögel diesen umfangreichen Gesang. Gesangslehrer sind dabei benachbarte Vögel.
Der Warnruf wird in der Lautsprache mit „hüid“ übersetzt.
Gesang eines Nachtigall-Männchens:
Vorkommen
Die Nachtigall kommt in Europa, Nordafrika und Asien vor.
Lebensraum
Nachtigallen bevorzugen dichtes Gebüsch und leben in Flussniederungen, Auwäldern, Laubwäldern sowie in Gärten, Parks und Friedhöfen.
Zugverhalten
Die Nachtigall gehört zu den Zugvögeln. Die Brutvögel Mitteleuropas ziehen zum Überwintern nach Afrika.
Nahrung
Die Hauptnahrung besteht aus Insekten, Würmern, Spinnen und Schnecken. Im Herbst wird die Ernährung mit Beeren erweitert.
Nestbau und Gelege
Eier einer Nachtigall
(Luscinia megarhynchos)
von Klausrassinger, CC BY-SA 3.0
Das Nest wird am Boden errichtet und meistens am Wegrand oder Buschrand. Für den Nestboden wird Laub verwendet. Das Innere wird mit Halmen und Moos gepolstert. Für den Nestbau ist das Weibchen zuständig.
Nachtigall Eier
Ein Gelege besteht aus vier bis sechs Eiern, die einen grün-braunen Farbton aufweisen.
Brutverhalten
Die Bebrütung wird vom Weibchen alleine übernommen. Die Brutzeit dauert dreizehn bis vierzehn Tage. Die Nestlinge erhalten von beiden Elternteilen Nahrung.
Im Altern von elf oder zwölf Lebenstagen verlassen die jungen Nachtigallen ihr Nest. Die Eltern betreuen die Jungvögel noch etwa zwei Wochen.
Normalerweise wird nur einmal jährlich gebrütet. Sind jedoch die klimatischen Bedingungen günstig, kann eine zweite Brut vorkommen.