Eine Bienenweide auf dem Dach anlegen
Ein Gründach sieht nicht nur schön aus. Es unterstützt den Klimaschutz und gibt der Natur ein Stück Lebensraum zurück. Mit der Dachbegrünung werden die versiegelten Flächen in Städten aufgebrochen, damit Tiere und Pflanzen mehr Lebensraum finden.
Wählt man besonders bienenfreundliche Pflanzen, hilft man den wichtigen Insekten, die fast 80 % aller Nutz- und Wildpflanzen bestäuben. So wirkt man ihrem Sterben entgegen. Wie legt man eine Bienenweide auf dem Dach an?
Gründächer für das Klima & gegen das Bienensterben
Steinhummel (Bombus lapidarius)
Ivar Leidus, CC BY-SA 4.0
Es gibt viele gute Gründe, aus denen man sich ein Gründach anschaffen kann. Dazu gehören:
- Wärmedämmung im Winter
- Hitzeschutz im Sommer
- Schallschutz
- Luftfilterung
- Schutz des Daches vor Wettereinflüssen & Temperaturschwankungen
- Kühlung & Luftbefeuchtung durch verdunstendes Wasser
- Entlastung der Kanalisation durch Speichern von Wasser
Zudem gibt man durch die Grünfläche verschiedenen Pflanzen, Tieren und Insekten Lebensraum zurück, der in der Stadt durch Asphalt und Co. verschlossen wird. Dadurch trägt man zum Umweltschutz bei.
Honigbiene (Apis mellifera))
Waugsberg, CC BY-SA 3.0
Das Gründach ist eine gute Unterstützung für die Artenvielfalt. Dort können Tiere einen ungestörten Rückzugsraum und Nahrung finden. Wegen der wichtigen ökologischen Rolle, die Bienen aufgrund ihrer Bestäubung einnehmen, lohnt es sich, ihnen dabei besondere Aufmerksamkeit zu geben.
➔ Dafür sucht man gezielt nach den Pflanzen, die Bienen anlocken und verpflegen. Anbieter wie re-natur.de haben ein breites Inventar an bienenfreundlichem Saatgut und Pflanzen, wie Stauden, die auf einem Gründach anpflanzbar sind.
Welche Pflanzen eignen sich für ein bienenfreundliches Gründach?
Bei einer Bienenweide auf dem Dach ist die Pflanzenmischung genau auf den Bedarf von Bienen zugeschnitten. Sie bietet ihnen über das ganze Jahr hinweg vielseitige Nahrung.
➔ Für ein Gründach eignen sich vor allem Sedum- und Staudenarten. Sie sind dekorativ, pflegeleicht und können gut mit einer geringen Substrathöhe umgehen.
Geeignete Pflanzen sind zum Beispiel:
- Frühlings-Fingerkraut
- Immergrünchen
- Karpaten-Glockenblume
- Karthäusernelke
- Mauerpfeffer
- Berg-Bohnenkraut
- Kaukasische Gänsekresse
- Rosmarin
- Borretsch
- Beinwell
- Thymian
- Salbei
- und viele mehr …
Planung & Pflege eines Gründachs
Es gibt viele Firmen, die die Begrünung von Dächern anbieten. Wer es sich zutraut, kann das Dach aber auch eigenständig errichten. Da es durch den Belag beschädigt werden kann, muss man dabei gut planen.
➔ Wichtig sind etwa eine gute, wurzelsichere Schutzplane und Absturzsicherungen.
Hier sind wichtige Gedanken bei der Planung und Pflege einer Dachbegrünung:
Thymian
von Salicyna, CC BY-SA 4.0
Für welche Dächer eignet sich ein Gründach?
Damit Pflanzen auf dem Dach wachsen können, muss dort Substrat aufgetragen werden. Daher muss man zunächst prüfen, ob sich die Dachform für die Begrünung anbietet. Zwei Dinge können dabei ein Problem werden:
- Gewicht – Feuchtigkeit, Substrat und Pflanzen haben ein hohes Gewicht. Je nach Umfang des Bewuchses trägt jeder Quadratmeter 25 bis 170 kg. Das Dach muss in der Lage sein, dieser Belastung standzuhalten. Statiker, Architekten oder Dachdecker helfen dabei, die Traglast des eigenen Daches zu ermitteln.
- Winkel – Gründächer müssen nicht zwangsweise auf einem Flachdach angebracht werden. Je nach Winkel muss man bei einem Schrägdach aber für eine zusätzliche Absicherung des Belags sorgen. Sonst riskiert man, dass das Substrat und die Pflanzen vom Dach rutschen. Bei besonders schrägen Dächern lohnt es sich, die Hilfe einer Fachfirma für Dachbegrünungen in Anspruch zu nehmen.
Extensiv oder intensiv?
Die Begriffe extensiv und intensiv beschreiben den Umfang der Bepflanzung:
- Ein extensives Gründach ist weniger schwer. Substrat- und Vegetationsschichten sind hier nur 3 bis 15 cm hoch.
- Ein intensives Gründach ist ausladender. Die Schichten haben hier 25 bis 35 cm Höhe.
Wer ein Dach mit geringer Traglast hat, sollte deshalb eher ein extensives Gründach planen. Auch für dieses gibt es viele schöne Pflanzen, die Bienen anlocken.
Wie pflegt man ein Gründach?
Wie Garten- und Zimmerpflanzen muss auch ein Gründach gepflegt werden.
Honigbiene (Apis mellifica)
fir0002, GFDL 1.2
➔ Tendenziell gilt, dass ein extensives Gründach leichter zu pflegen ist als eine intensive Begrünung.
Zu der Pflege und Wartung gehören im besten Fall zwei Pflegegänge pro Jahr mit den folgenden Aufgaben:
- hochstehende Pflanzen bei Bedarf schneiden oder mähen
- unerwünschten Fremdbewuchs entfernen
- Dachabläufe und Dachrinnen säubern
Wässern muss man das Dach vor allem in der Anwuchsphase. Je nach Witterung sollte man die Begrünung dann ca. viermal in der Woche gießen. Sind die Pflanzen eingewachsen, fällt diese Arbeit ganz weg. Nur in extremen Dürreperioden muss das Gründach bewässert werden.
Außerdem sollte man einmal im Jahr düngen. Dafür eignen sich im Frühjahr oder Herbst rund 30 g Dünger pro m².
Fazit
Schmetterling, (Cethosia cyane)
CC BY-SA 3.0, AirBete
Ein Gründach hat viele Vorteile; von der schönen Optik bis zum Klimaschutz. Auch die Umwelt kann damit unterstützt werden, indem man Tieren und Pflanzen Lebensraum gibt. Wählt man die geeigneten Pflanzen aus, wird die Dachbegrünung zu einer Bienenweide. Dafür eignet sich bereits eine extensive Begrünung mit vielen dekorativen Stauden.
Wer Interesse an einem Gründach hat, kann eine Firma damit beauftragen. Alternativ kann man online viele umfassende Ratgeber zum Thema Dachbegrünung finden und selbst bauen. Auch das Werkzeug, Saatgut, Substrat und Pflanzen finden sich praktisch in Online-Shops.
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