Thymian im Kräutergarten
Anbau, Pflege, Ernte & Verwendung

Thymian

Feldthymian von Stefan.lefnaer, CC BY-SA 4.0

Thymian gehört zu den beliebten Kräutern der Provence und verleiht zahlreichen Speisen eine besondere Note und einen exzellenten Geschmack.

Botanisch gehört Thymian zu den Lippenblütlern. Er entwickelt sich weltweit in fast jeder Klimazone, daher kann er auch ganz einfach in jedem Garten kultiviert werden. Thymian findet nicht nur in der Küche Anwendung, sondern wird auch gerne als Heilpflanze eingesetzt.

Das Wort Thymian wird vom griechischen 'thymos' abgeleitet, was soviel wie Kraft und Mut bedeutet. Der Sage nach haben römische Legionäre vor einem Kampf in einem Thymianaufguss gebadet.

Bei den alten Ägyptern wurde Thymian nicht nur in der Küche und als Heilpflanze genutzt, sondern diente auch als Parfumzutat. Der griechische Arzt Hippokrates setzte Thymian schon bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen ein.

Thymian Arten / Sorten

Thymian gibt es in rund 215 Arten und zahlreichen Sorten. Sehr viele davon kann man bei einem Urlaub rund um das Mittelmeer entdecken, denn dort werden sie gewerblich angebaut und vermarktet. Zu den bekanntesten Sorten gehören

Thymian, Thymus serpyllum

Thymus serpyllum
von H. Zell, CC BY-SA 3.0

  • Joch-Thymian (Thymus zygis)
  • Sand-Thymian (Thymus serpyllum)
  • Bergamotte-Thymian (Thymus chamaedrys) - herb-fruchtig; ideal für Kräutertee
  • Feld-Thymian (Thymus pulegioides) - medizinisch sehr wertvoll
  • Deutscher Thymian (Thymus vulgaris) - als Wurstkraut bekannt
  • Englischer Thymian (Thymus vulgaris 'Broadleaf English') – milde Sorte
  • Italienischer Oregano-Thymian (Thymus Hybride) - beliebt in zahlreichen italienischen Gerichten
  • Grüner Zitronen-Thymian (Thymus citriodorus) - für schattige Standorte bestens geeignet

Weiterhin gibt es viele Hybridarten, die durch Kreuzungen entstehen. Gerade bei den Hybriden stehen die Würzeigenschaften im Vordergrund. Thymian wird aber auch zu dekorativen Zwecken oder zu Heilzwecken in besonders typenreinen Arten gezüchtet.

Thymian kaufen

Thymian, der mit vielen anderen Kräutern gekreuzt wurde, wird sehr oft in Discountern in Töpfen angeboten. Hier ist natürlich nicht klar, welche Sorte des Thymian man nun erworben hat. Möchte man ganz gezielt eine bestimmte Thymian Sorte erstehen oder sich geschmacklich an seine Lieblingssorte herantasten, dann lohnt ein Kauf bei einem Fachhändler, der die einzelnen Sorten auseinanderhalten kann und auch zu jeder Sorte etwas sagen kann.

Eine Alternative ist das Bestellen des Thymians. Eine gute Auswahl an Thymian- Arten und Sorten finden Sie hier bei Amazon:

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Thymian Anbau im Garten

Der Thymian ist im Mittelmeerraum beheimatet und muss dort mit mageren Böden und sonnigen Plätzen auskommen. Daher sollte man beim Thymian Anbau im Garten auch einen sehr hellen bis sonnigen Standort wählen. Die Erde sollte möglichst nährstoffarm und sandig sein.

Beim Platz ist darauf zu achten, dass dieser mindestens einen halben Tag in der Sonne liegt und dadurch viele Wärme speichern kann. Der Standort für Thymian sollte wenn möglich windgeschützt sein.

Thymian macht sich im Garten auch sehr gut als Beeteinfassung, die zusätzlich einen sehr ansprechenden Duft verströmt. Im Sommer erfreut der Thymian den Gartenbesitzer durch zahlreiche zartrosa Blüten. Sehr wohl fühlt sich Thymian auch in einer Kräuterspirale. Hier bekommt er am besten einen Platz ganz oben, denn da sinkt der Nährstoffgehalt der Erde deutlich. Gut zur Geltung kommt Thymian auch als Aromapflanze in einem Kübel auf einer sonnigen Terrasse.

Die richtige Pflege des Thymian

Thymian kann man ab Ende April als Vorkultur unter Glas aussäen oder als vorgezogenen und abgehärtete Topfpflanze im Garten einsetzen. Sollten noch Spätfröste zu erwarten sein, dann ist es ratsam, wenn man mit der Kultur, besonders mit der direkten Aussaat bis nach den Eisheiligen, also Mitte Mai wartet.

Sobald der Thymian eingepflanzt ist, muss er ausreichend gewässert werden. In den ersten Tagen darf er auf keinen Fall austrocknen, denn dadurch würde es zu einer Hemmung der Wurzelbildung kommen. Sobald der Thymian dann ausreichend Wurzeln gebildet hat und angewachsen ist, hat man kaum noch Pflegeaufwand.

Wichtig ist, dass der Thymian nicht zu nass steht, denn Staunässe verträgt er nicht. Gedüngt werden muss der Thymian in der Regel auch nicht. Es reicht hier aus, wenn er einmal im Jahr mit einer Kompostgabe, die genügend Nährstoffe enthält, behandelt wird.

Der richtige Schnitt von Thymian

Bei Thymian muss man schon bei den Jungpflanzen mit dem richtigen Schnitt beginnen, damit er richtig buschig wächst. Thymian gehört zu den Halbsträuchern und neigt dazu an der Basis sehr leicht zu verholzen. Diesem kann man entgegenwirken, wenn man den Thymian regelmäßig auf 1-2 cm einkürzt.

Ernte des Thymian

Am intensivsten ist das Aroma des Thymian am Vormittag, wenn der Tau gerade verdunstet ist. Dies ist dann auch der beste Zeitpunkt um Thymian zu ernten. Zum frisch verwenden eignet sich Thymian am besten in der Zeit von April bis Oktober, als während der gesamten Vegetationsperiode. Dabei ist zu beachten, dass man nur sowenig Blätter entfernt, dass der Thymian nicht im weiteren Wachstum beeinträchtigt wird.

Möchte man im Winter nicht auf das tolle Aroma des Thymian verzichten, dann kann man sich hier durchaus einen Vorrat anlegen.

Konservieren des Thymians

Köche bevorzugen die frisch geernteten Küchenkräuter. Diese schmecken am besten, denn alle Nuancen des feinen Aromas sind noch erhalten. Aber die liebevoll gezogenen Gartenkräuter am Ende des Sommers einfach ungenutzt zu lassen wäre doch zu schade. Nun kann man sich Gedanken darüber machen, welche die optimale Konservierungsmethode ist: Trocknen, Einfrieren oder Einlegen?

Küchenkräuter sind frisch am wertvollsten, deshalb empfiehlt es sich, Kräuter möglichst direkt nach der Ernte oder dem Kauf zu verwenden oder zu konservieren. Bei dem Thymian ist es wichtig, dass man mit der Ernte für die Vorratshaltung bis nach der Blüte wartet, denn dann erreicht der Thymian des höchsten Grad an ätherischen Ölen und Wirkstoffen.

Thymian trocknen

Bei der klassischen Methode wird der Thymian im luftigen Schatten getrocknet. Die Zweige des Thymian werden nach der Blüte geschnitten, gebündelt und kopfüber in einem dunklen und luftigen Raum gehängt. So wird den Pflanzen langsam das Wasser entzogen. Der Vorgang dauert, je nach Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung etwa drei Wochen. Danach sollten die Kräuter „rascheltrocken“ sein.

Bei den kühlen Temperaturen im Herbst kann eine Nachtrocknung im Ofen erforderlich sein. Höher als 35 bis 40°C darf die Temperatur nicht sein, ansonsten geht das feine Aroma des Thymians verloren. Während der Trocknung sollte man einfach einen Löffel in die Ofentür klemmen, so kann der entstehende Wasserdampf aus dem Ofen entweichen. Das Trocknen dauert einige Stunden, man muss warten bis der Thymian „rascheltrocken“ ist.

Nach dem Trocknen wird der Thymian in dunkle Glas- oder Keramikbehälter gefüllt, ansonsten geht unter Lichteinwirkung das Aroma schnell verloren.

Thymian einfrieren

Thymian lässt sich gut einfrieren. Die tiefgefrorenen Kräuter kommen dem frischen Würzkraut an Qualität und Geschmack am nächsten. Aroma, Vitamine und Farbe bleiben gut erhalten.

Thymian kann man vor dem Einfrieren vorsichtig mit kaltem Wasser abwaschen und mit einem Tuch abtupfen. Notwendig ist dies aber eigentlich nicht. Die frischen Thymianzweige werden im Ganzen in Gefrierbeuteln eingefroren. Tiefgefrorene Kräuter halten sich bis zu einem Jahr.

Thymian Verwendung in der Küche

Gerade in Gerichten mit einer italienischen Note oder bei Speisen aus der Provence findet man sehr oft Thymian. Denken wir hier nur an das beliebte Boeuf Bourguignon oder ein leckeres Coq au Vin. Auch im Gyros ist Thymian ein sehr beliebtes Gewürz. Thymian kann sowohl frisch als auch getrocknet oder tiefgefroren verwendet werden.

Gerade bei hohen Temperaturen entfaltet Thymian seinen typischen Geschmack. Thymian kann also während des gesamten Garprozesses in den Speisen bleiben. Vor dem Servieren werden die ganzen Zweige dann entfernt. Unbedingt beachten sollte man, dass getrockneter Thymian dreimal soviel Würzkraft wie frischer Thymian hat.

Rezepte für Lamm- und Hammelfleisch mit Thymian finden Sie hier:

Thymian Tee

Einen fein-aromatischen Thymiantee kann man entweder als fertige Teemischung kaufen oder auch einfach selbst zubereiten. Man gibt dafür einen Teelöffel getrocknete Thymianblätter in eine Tasse und überbrüht den Thymian mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Der Tee sollte fünf bis 15 Minuten lang ziehen. Anschließend abseihen und nach Belieben mit etwas Honig süßen.

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Thymian Verwendung als Heilkraut

Die wichtigen Inhaltsstoffe im Thymian neben den ätherischen Ölen sind die Gerbstoffe und die Flavonoide. Sehr oft wird Thymian bei allen Erkrankungen der oberen Luftwege wie zum Beispiel der Bronchitis oder bei Kartarrhen empfohlen.

Thymian hat eine wachstumshemmende Wirkung auf Bakterien und Viren. Die Heilpflanze regt dabei die Tätigkeit des Flimmerepithels in der Lunge an – der Schleim wird verflüssigt und kann leichter abgehustet werden. Auch wenn man unter Schlafproblemen und Kopfschmerzen leidet, ist Thymian ein hervorragendes Mittel zur Linderung.

Bei Erschöpfung sollte man ein Thymianbad nehmen, denn dies regt den Kreislauf an. Da Thymian eine gebärmutterstimulierende Wirkung hat, sollte während einer Schwangerschaft auf den Verzehr von Thymian verzichtet werden. Auch Menschen, die an schweren Leberschäden leiden, sollten möglichst keinen Thymian verzehren.

Mittlerweile gibt es auch unterschiedliche Studien, wonach Thymian erfolgreich bei Krebs eingesetzt werden soll. Wissenschaftler haben unter anderem eine zell- und gewebeschädigende Wirkung auf einige Krebszellen nachgewiesen. Forscher in der Türkei testeten die Wirkungsweise von Thymian auf Brustkrebs. In Laborversuchen wurden entsprechende Krebszellen zum Absterben gebracht.

Lesen Sie hier: Thymian als Heilpflanze

Rezepte mit Thymian als Heilpflanze finden Sie auf folgenden Seiten:

Anämie, Arthritis, Asthenie, Asthma, Bäder, Bandwürme, Bronchitis, Darmparasiten, Epidemie, Grippe, Haarausfall, Hexenschuss, Husten, Keuchhusten, Krätze, Magen, Menstruationsbeschwerden, Reizhusten, Rekonvaleszenz, Schlaffe Brust, Schweißfüße, Sodbrennen, Transpiration, Würmer, Rheumatismus, Zahn

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