Goldmelisse im Kräutergarten
Anbau, Pflege, Ernte & Verwendung

Die botanische Bezeichnung für die Goldmelisse lautet Monarda didyma. Im Volksmund wird die Goldmelisse auch Indianernessel, Scharlach-Monarde, Pferdeminze oder Riesenbalsam genannt.

Goldmelisse

Goldmelisse von Smartbyte, CC BY-SA 3.0

Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Gattung: Monarda
Art: Goldmelisse
Wissenschaftl. Name: Monarda didyma L.
Wuchshöhe: 90 bis 150 cm
Verwendung: Gewürz, Küchenkraut
Schwierigkeit Anbau & Pflege: leicht

Die Goldmelisse gehört zu den Lippenblütlern und zur Gattung namens Monarda. Ihre ursprüngliche Heimat ist Nordamerika. Dort bereiteten Indianer einen Tee aus der Pflanze zu, der bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden getrunken wurde.

In Europa wird sie in erster Linie als Zierpflanze für den Garten genutzt und es stehen mittlerweile weit über hundert Sorten zur Verfügung.

Die Goldmelisse ist eine Staude, die bis zu 150 Zentimeter hoch werden kann und einen zitronenartigen Duft verströmt. Dieser Duft zieht Insekten und Schmetterlinge an. Monarda didyma blüht in der Sommerzeit von Juni bis September mit roten Blüten. Gezüchtete Sorten gibt es auch mit Blüten in den Farben Pink, Violett, Weiß und in unterschiedliche Rottönen.

Goldmelisse Arten / Sorten

Im Handel stehen zahlreiche Sorten der Goldmelisse zur Auswahl, beispielsweise folgende Goldmelissen Sorten:

  • Eine Goldmelisse mit rosa Blüten ist die Sorte „Marschall´s delight“
  • „Cambridge Scarlet“ ist eine anspruchslose Sorte, die scharlachrot blüht und trockenen Boden bevorzugt
  • „Balance“ blüht in Lachsrosa und erreicht eine Höhe von zirka 1,20 Meter
  • Die Rosen-Monarde (Monarda fistulosa x tetraploid) verströmt einen Rosenduft und bietet sich für die Zubereitung eines aromatischen Tees an
  • Die Sorte Monarda x hybrida Bergamo ist einjährig, sehr robust und blüht mit rosa-violetten Blüten

Dies ist lediglich eine kleine Auswahl der rund 150 Sorten, die aus der Ursprungspflanze Monarda didyma gezüchtet wurden.

Goldmelisse / Inhaltsstoffe

In der Goldmelisse sind folgende Stoffe enthalten:

  • Ätherische Öle
  • Camphene
  • Gerbstoffe
  • Gerbsäure
  • Valeriansäure
  • Beta-Sitosterol
  • Bitterstoffe

Goldmelisse Anbau im Garten

Die Goldmelisse ist keine komplizierte Pflanze. Es gilt ein paar Pflegerichtlinien zu beachten und zudem ist die Goldmelisse anfällig für Mehltau. Übrigens zieht die Goldmelisse zwar Bienen und andere Insekten an, doch soll sie Mücken und ähnliche Stechinsekten vertreiben. Somit lohnt es sich, die Goldmelisse in Terrassennähe anzubauen.

Standort

Der Standort hängt von der Sorte ab. Monarda didyma benötigt einen warmen und sonnigen Platz. Halbschatten verträgt die Goldmelisse ebenso. In Nordamerika wächst die Goldmelisse am Waldrand oder auf hellen Wiesen mit feuchtem Boden.

Beim Kauf einer Züchtung sollte somit nachgefragt werden, welchen Standort die jeweilige Sorte benötigt.

Substrat

Auch beim Substrat muss auf die Sorte geachtet werden. Monarda didyma braucht einen humusreichen und lockeren Boden, der in der Lage ist Wasser zu speichern, aber nicht zur Bildung von Staunässe neigt. Für die Mutterpflanze bietet sich somit Kräutererde oder eine Pflanzenerde-Kompost-Mischung an.

 Die Sorte „Cambridge Scarlet“ mag beispielsweise einen trockenen Boden. Generell mag die Goldmelisse aber lieber einen mäßig feuchten Boden, der nicht verdichtet sein sollte.

Gießen

Die Goldmelisse muss lediglich bei einer länger anhaltenden Trockenperiode gegossen werden. Dann gießt man durchdringend.

Legt man Wert auf eine üppig blühende Goldmelisse, wird regelmäßig gegossen, sodass die Erde feucht bleibt. Staunässe muss aber vermieden werden!

Düngen

Die Goldmelisse muss nicht unbedingt gedüngt werden. Gibt man ihr von Frühling bis Herbst aber einmal im Monat eine geringe Menge an reifem Kompost oder Kräuterdünger, reduziert man die Anfälligkeit gegenüber Schädlingen und Krankheiten und profitiert von einer üppigeren Blüte.

Überwintern

Die Goldmelisse ist recht winterfest und kann problemlos im Beet bleiben. In der Winterzeit wird die Goldmelisse weder gegossen noch gedüngt. Junge Pflanzen sollten in den ersten drei Jahren über die Wintermonate mit Reisig oder einem anderen Winterschutz abgedeckt werden.

Bei Züchtungen muss sich im Fachhandel informiert werden, denn viele Sorten können nicht im Beet überwintern oder brauchen zumindest einen geschützten Standort.

Goldmelisse vermehren

Die Goldmelisse kann durch Stecklinge, Samen und Teilung vermehrt werden. Bei der Vermehrung mittels Samen muss allerdings mit Abweichungen gerechnet werden, denn es lassen sich nur selten sortenreine Nachkommen erzielen.

Aussaat

Die Goldmelisse könnte ab Mai direkt ins Beet ausgesät werden. Da die Keimlinge aber etwas anspruchsvoll sind und ebenso empfindlich auf Kälte und Sonneneinstrahlung reagieren, empfiehlt sich die Anzucht im Haus. Damit kann im Februar begonnen werden.

Als Substrat bietet sich Anzuchterde oder Kräutererde an. Als Lichtkeimer werden die Samen nur leicht in die Erde gedrückt.

Die Erde muss nun leicht feucht gehalten werden, darf jedoch nicht zu nass werden. Die Anzuchtschale oder der Topf wird mit Glas oder einer Folie abgedeckt und jeden Tag einmal gelüftet. Der Platz für den Topf sollte hell und warm sein, aber nicht direkt in der Sonne stehen.

Stecklinge

Im Sommer können Triebe abgeschnitten werden, die etwa zehn Zentimeter lang sein sollten. Die Blätter des unteren Bereichs der Stecklinge werden entfernt und falls sich auch Blüten am Trieb befinden sollten, werden auch diese entfernt.

Für die Vermehrung mittels Stecklingen nutzt man bestenfalls Anzuchterde. In diese werden die Triebe gesteckt und die Erde wird nun leicht feucht gehalten.

Teilung

Die Vermehrung mittels Teilung ist gleichzeitig eine Prävention vor unkontrollierter Ausbreitung der Goldmelisse. Dazu wird die Wurzel mit einem Spaten geteilt. Beim Einpflanzen der neuen Pflanze sollte auf den Pflanzabstand geachtet werden, der mindestens vierzig Zentimeter betragen sollte.

Goldmelisse im Topf / Kübel

Die Goldmelisse kann auch gut im Kübel kultiviert werden. Hier gilt genauso wie bei der Kultivierung im Beet: Standort und Substrat hängen von der Sorte ab.

Einen Unterschied zur Kultivierung im Beet besteht bei der Topfhaltung beim Gießen. Monarda didyma muss bei der Topfkultivierung öfter gegossen werden.

Wird die Goldmelisse im Kübel kultiviert, muss sie vor Frost geschützt werden. Der Topf muss dick eingepackt werden und sollte nicht direkt auf dem Boden stehen. Als Schutz vor Bodenfrost kann unter den Topf Holz oder Styropor gelegt werden. Wer ganz sichergehen möchte, holt die Goldmelisse im Topf ins Haus. Dort bekommt sie einen frostfreien und kühlen Platz. Ein Kellerraum ist beispielsweise ein guter Überwinterungsraum, denn Licht benötigt die Goldmelisse im Winter nicht unbedingt.

Probleme / Schädlinge / Krankheiten

Grundsätzlich lassen sich die meisten Schädlinge durch die in der Goldmelisse enthaltenen ätherischen Öle abschrecken. Schnecken können allerdings zum Problem werden, denn diese mögen vor allem die frischen Triebe sowie junge Pflanzen. Vor Schnecken kann die Goldmelisse geschützt werden, indem man einen Schneckenzaun um die Pflanze setzt.

Mehltau tritt bei der Goldmelisse häufig auf, wenn der Pflanzabstand zu gering ist oder bei mangelhafter Pflege.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Der richtige Schnitt von Goldmelisse

Die Goldmelisse wird im Herbst zurückgeschnitten. Dabei wird die Pflanze etwa eine Handbreit über dem Boden gekürzt. Ansonsten wird immer wieder Verblühtes herausgeschnitten.

Ernte der Goldmelisse

Für die Verwendung in der Küche oder zu Heilzwecken werden Blätter und Blüten geerntet: Die Blüten können von Juni bis September geerntet werden und die Ernte der Blätter sollte vor der Blütezeit stattfinden.

Konservieren der Goldmelisse

Blüten und Blätter der Goldmelisse können getrocknet werden. Für die Konservierung der Blätter werden ganze Zweige abgeschnitten, gebündelt und kopfüber an einen schattigen, warmen und luftigen Platz aufgehängt. Die trockenen Blätter werden dann vom Zweig abgestreift und in einen lichtgeschützten und verschließbaren Behälter gefüllt.

Die Blüten können an einen schattigen Platz zum Trocknen ausgelegt werden. Auch diese werden im getrockneten Zustand in einen verschließbaren und lichtgeschützten Behälter aufbewahrt.

Goldmelisse - Verwendung in der Küche

Als Würzmittel kann die Goldmelisse bei all den Speisen verwendet werden, für die man Minze oder Thymian verwenden würde. Die Blätter und Blüten der Goldmelisse passen gut zu Fleisch, Gemüse und frischen Salaten. Auch als Brotbelag oder zum Verfeinern von Desserts lassen sich die Blüten und Blätter nutzen.

Goldmelissen Tee

Ein Tee aus Goldmelisse wirkt unter anderem gegen Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden und Erkältung. Er kann aber auch einfach als wohlschmeckendes Getränk genossen werden. Für eine Tasse Goldmelisse-Tee werden zwei Teelöffel Blätter oder Blüten mit kochendem Wasser übergossen. Nachdem der Tee etwa acht Minuten gezogen ist, wird er abgeseiht.

Goldmelisse - Verwendung als Heilkraut

Die Goldmelisse wirkt schweißtreibend, schleimlösend, harntreibend, beruhigend und gleichzeitig anregend. In der Heilmedizin wird die Goldmelisse unter anderem bei Erkältung, Husten, Bronchitis, Übelkeit, Kopfschmerzen, Beschwerden in den Wechseljahren und bei Schlafproblemen eingesetzt.

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