Oregano im Kräutergarten
Anbau, Pflege, Ernte & Verwendung

Oregano

Oregano von Dobromila, CC BY-SA 4.0

Die Heimat des Oregano (Origanum vulgare) ist Südeuropa. Die Oregano Pflanze ist unter mehreren Trivialnamen bekannt, Dorst, Dost, Echter Dost, Gemeiner Dost, Wohlgemut oder Wilder Majoran sind einige davon.

In unseren Küchen wurde Oregano durch seinen würzig-intensiven Geschmack schnell beliebt. Die Oregano-Pflanze gehört zu der Familie der Lippenblütler und ist nicht nur Würzkraut, sondern auch eine sehr beliebte Heilpflanze.

Gerne nutzt man die Pflanze wegen des aromatischen Geruchs auch zur Dekoration. Oregano kann in jedem Garten mehrjährig angebaut werden. Wenn kein Garten zur Verfügung steht, kann Oregano auch in einem Topf gepflegt werden. Hier sollte aber spezielle Gemüse- oder Kräutererde genutzt werden, denn diese fördert nicht nur das Wachstum, sondern auch das Aroma. Der ideale Standplatz für den Topf ist dann an einem Süd- oder Südwestfenster.

Oregano erreicht eine Wuchshöhe von 15 bis 60 cm mit starken Seitenausläufern. Am Ende der Stängel trägt der Oregano seine Blüten, die zwischen Juli und September ihren Höhepunkt erreichen.

Erst während der Blütezeit werden die aromatischen Öle in der Pflanze aktiv, daher sollte man mit der Haupternte bis zur Blüte warten. Die Blüten des Oregano sind sehr oft Rosa bis Purpur. Einige erscheinen aber auch in Violett.

Oregano Arten / Sorten

Oregano gibt es in etwa 6 Unterarten. Spezialgärtnereien bieten Oregano Arten und Sorten an. Diese stammen meist aus den Mittelmeergebieten, einige aber auch aus Mittelamerika.

Oregano Anbau im Garten

Oregano kann man ab Ende April ins Freiland aussäen oder als vorgezogenen und abgehärtete Topfpflanze einsetzen. Sollten noch Spätfröste zu erwarten sein, dann ist es ratsam, wenn man mit der Kultur bis nach den Eisheiligen, also Mitte Mai wartet.

Sobald der Oregano eingepflanzt ist, muss er ausreichend gewässert werden. In den ersten Tagen sollte die Erde immer etwas feucht sein und darf auf keinen Fall austrocknen, denn dadurch würde es zu einer Hemmung der Wurzelbildung kommen. Wenn der Oregano dann ausreichend Wurzeln gebildet hat und angewachsen ist, hat man kaum noch Pflegeaufwand.

Pflege des Oregano

Standort: Wie bereits erwähnt, ist Oregano in Südeuropa beheimatet und benötigt daher für einen gesunden Wuchs viel Wärme und Sonne. Im Garten ist deshalb ein sonniger Platz vorzuziehen, wobei die Pflanze auch mit Halbschatten noch klarkommt.

Substrat: Normale Gartenerde ist geeignet, wenn der Boden mager, gut luftdurchlässig und wenn möglich etwas kalkhaltig ist. Damit die Wurzeln immer mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden können, ist es notwendig, dass das Substrat regelmäßig aufgelockert wird. So kann auch überschüssiges Gießwasser oder zu viel Regenwasser gut ablaufen, denn Oregano darf nicht zu feucht oder gar nass stehen.

Düngen: Gedüngt werden muss der Oregano in der Regel auch nicht. Es reicht hier aus, wenn er einmal im Jahr mit einer Kompostgabe, die genügend Nährstoffe enthält, behandelt wird.

Überwintern: Die Oregano-Pflanze ist ein echter Überlebenskünstler. Sie passt sich somit auch extremen Temperaturen bestens an. Im Garten ist es aber ratsam, bei extrem kalten Wintern für einen zusätzlichen Schutz der Pflanze zu sorgen. Der Schutz kann einfach aus Laub, Mulch oder auch Stroh bestehen, welches man rund um die Pflanze verteilt. So ist auf jeden Fall sichergestellt, dass die Pflanze im Frühjahr wieder gut austreibt.

Hinweis: Oregano wächst unter guten Bedingungen sehr buschig. Dies bedeutet, dass er im Gartenbeet auch dementsprechend viel Platz benötigt. Wichtig ist, dass der Oregano nicht zu nass steht, denn Staunässe verträgt er nicht. Um das buschige Wachstum anzuregen, ist es sinnvoll, die Pflanze in den ersten Frühjahrsmonaten dicht über dem Boden abzuschneiden.

Oregano vermehren

Oregano kann durch Wurzelteilung, Stecklinge oder auch per Samen vermehrt werden. Bei Stecklingen sollte man darauf achten, dass die Triebe frisch geschnitten sind, wenn man sie wieder einpflanzen möchte.

Aussaat

Die Vermehrung mit Samen ist relativ einfach, wenn man einiges beachtet. Oregano ist ein sogenannter Lichtkeimer. Aus diesem Grund dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Die Erde muss zwar stets feucht, aber nicht nass gehalten werden. Dies kann man sehr gut gewährleisten, wenn man den Anzuchttopf mit einer Folie abdeckt. Alternativ müsste ansonsten die Erde zweimal am Tag mit einem Sprühnebler befeuchtet werden. Die ideale Keimtemperatur liegt bei 20 Grad. Bereits nach 4 – 7 Tagen keimen die ersten Samen. Ab einer Wuchshöhe von 5 – 10 cm sollte man die jungen Pflanzen pikieren und dann langsam an die Mittagshitze gewöhnen, was vorher unbedingt vermieden werden muss.

Der richtige Schnitt von Oregano

Bei guten Bedingungen wuchert Oregano sehr stark. Hier ist dann unbedingt ein Rückschnitt erforderlich, wenn man verhindern will, dass die Pflanze das ganze Gartenbeet einnimmt. Um ein buschiges Wachstum des Oregano zu fördern, kann man jederzeit während der Wachstumsphase die jungen Triebe entspitzen.

Ernte des Oregano

Die Ernte des Oregano ist zu jeder Zeit portionsweise möglich, so hat man immer frischen Oregano zur Hand. An den geernteten Stängeln befinden sich jede Menge kleine aromatische Blätter, sodass man selten mehr als ein paar wenige Stängel ernten muss.

Möchte man die Ernte des Würzkrautes für eine Bevorratung komplett durchführen, dann sollte immer während der Blütezeit geerntet werden. Mit der Blüte erreicht Oregano den höchsten Gehalt an Aromen und würzigen Ölen. Man sollte auch bedenken, je mehr die Pflanze einer intensiven Sonnenbestrahlung ausgesetzt war, umso stärker sind die Aromen. Bei der Ernte wird das Würzkraut immer etwa eine handbreit über dem Boden abgeschnitten.

Wenn man im Winter nicht auf das tolle Aroma des eigenen Oreganos verzichten möchte, dann kann man sich einen Vorrat anlegen.

Konservieren des Oregano

Die liebevoll gezogenen Gartenkräuter am Ende des Sommers einfach ungenutzt zu lassen wäre doch zu schade. Nun kann man sich Gedanken darüber machen, welche die optimale Konservierungsmethode ist: Trocknen, Einfrieren oder Einlegen?

Möchte man Oregano in der Küche nicht frisch verwenden, dann kann er auch getrocknet werden. Übrigens kommt er auch getrocknet in den meisten Fällen als Heilpflanze zum Einsatz. Getrocknet ist Oregano nahezu dauerhaft haltbar und es kommt hier zu keiner Schimmelbildung. Bei dem Oregano ist es wichtig, dass man bis zu der Blüte wartet, denn dann erreicht der Oregano des höchsten Grad an ätherischen Ölen und Wirkstoffen.

Oregano trocknen

Bei der klassischen Methode wird der Oregano im luftigen Schatten getrocknet. Zum Trocknen werden die kompletten Stängel zusammengebunden und in einem gut durchlüfteten, dunklen und kühlen Raum kopfüber aufgehängt und getrocknet. So wird den Pflanzen langsam das Wasser entzogen. Der Vorgang dauert, je nach Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung etwa drei Wochen. Es ist darauf zu achten, dass der Strauß „rascheltrocken“ ist, bevor er den Weg in die Küche findet. Befinden sich noch feuchte Stellen in dem Strauß, führen diese schnell zur Schimmelbildung.

Bei kühlen Temperaturen im Herbst kann eine Nachtrocknung im Ofen erforderlich sein. Höher als 35 bis 40°C darf die Temperatur nicht sein, ansonsten geht das feine Aroma des Oreganos verloren. Während der Trocknung sollte man einfach einen Löffel in die Ofentür klemmen, so kann der entstehende Wasserdampf aus dem Ofen entweichen. Das Trocknen dauert einige Stunden, man muss warten bis der Oregano „rascheltrocken“ ist.

Nach dem Trocknen wird der Oregano in dunkle Glas- oder Keramikbehälter gefüllt, ansonsten geht unter Lichteinwirkung das Aroma schnell verloren.

Oregano einfrieren

Oregano lässt sich gut einfrieren. Die tiefgefrorenen Kräuter kommen dem frischen Würzkraut an Qualität und Geschmack am nächsten. Aroma, Vitamine und Farbe bleiben gut erhalten. Tiefgefrorene Kräuter halten sich bis zu einem Jahr.

Oregano Verwendung in der Küche

Gerade in italienischen und mediterranen Speisen findet man sehr oft als Würzkraut Oregano. Das Würzkraut passt aber auch gut zu diversen Eiergerichten, Salaten oder in Aufläufen. Insbesondere wird Oregano auch als würziges Kraut in Cremesuppen und vielen Eintöpfen wie zum Beispiel Erbseneintopf genutzt.

Frischer Oregano kann in den Speisen sowohl mitgekocht als auch mitgebraten werden, ohne dass er an Würzkraft oder Aroma verliert. In vielen Würzmischungen mit der Bezeichnung Italienische Kräuter oder auch Kräuter der Provence ist Oregano enthalten.

Oregano Verwendung als Heilkraut

Schon in der Antike und im Mittelalter hat man Oregano als Heilpflanze genutzt. Um Geburten einzuleiten, wurde Oregano schon im Mittelalter eingesetzt.

Der Oregano wirkt antiparasitär, antiseptisch (keimtötend), auswurffördernd, krampflösend, magenwirksam (verdauungsfördernd), menstruationsregulierend, schmerzstillend, pilzhemmend und tonisch. Getrockneter Oregano kann äußerlich und auch innerlich Anwendung finden. Leidet man zum Beispiel an einem extremen Juckreiz, dann kann ein Oreganobad hier Linderung versprechen. Bei starkem Husten und Erkrankungen der oberen Luftwege wird auch sehr gerne Oregano genutzt. Man findet ihn daher auch in vielen Teemischungen bei Erkältungskrankheiten.

Lesen Sie hier: Oregano als Heilpflanze

Rezepte mit Oregano als Heilpflanze finden Sie hier:

Appetit, Cellulitis, Husten, Kopfläuse, Läuse, Luftröhrenentzündung, Luftschlucken, Magenkrämpfe, Menstruation, Mund, Neuralgie, Zahn

Oregano-Pflanzen kaufen

Oregano wird sehr oft in Discountern in Töpfen angeboten. Hier ist nicht immer klar, welche Sorte des Oregano man nun erworben hat. Möchte man ganz gezielt eine bestimmte Oregano Sorte erstehen oder sich geschmacklich an seine Lieblingssorte herantasten, dann lohnt ein Kauf bei einem Fachhändler, der die einzelnen Sorten auseinanderhalten kann und auch zu jeder Sorte etwas sagen kann.

Eine Alternative ist das Bestellen des Oregano. Eine gute Auswahl an Oregano- Arten und Sorten finden Sie hier bei Amazon:

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