Bärlauch im Kräutergarten
Anbau, Pflege, Ernte & Verwendung
Der botanische Name von Bärlauch lautet Allium ursinum. Das Kraut gehört zur Familie der Amaryllisgewächse und zur Gattung des Lauchs (Allium).
Knoblauch, Schnittlauch und Zwiebeln sind somit Verwandte des Bärlauchs.
Wissenschaftl. Name: Allium ursinum L.
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Unterfamilie: Lauchgewächse (Allioideae)
Tribus: Allieae
Gattung: Lauch (Allium)
Art: Bärlauch
Wuchshöhe: 20 bis 50 cm
Verwendung: Gewürz, Küchenkraut
Schwierigkeit Anbau & Pflege: leicht
Die Pflanze wird bei Hobbygärtnern immer beliebter und ist auch ein begehrtes Kraut für die Verwendung in der Küche. Bärlauch ist in der Natur besonders am Waldrand zu finden. Allerdings sollte man sich sehr gut auskennen, wenn man Bärlauch sammeln möchte, denn oftmals wird diese Pflanze mit anderen und giftigen Pflanzen verwechselt. Das typische Merkmal des Bärlauchs sind die nach Knoblauch riechenden Blätter. Die Blätter von Herbstzeitlose oder Maiglöckchen sehen zwar zum Verwechseln ähnlich aus, aber diesen fehlt der Knoblauchgeruch.
Um der Verwechslungsgefahr zu entgehen lohnt es sich, Bärlauch im Garten anzubauen. Im Volksmund wird diese Pflanze auch Knoblauchspinat, Waldknoblauch, Zigeunerlauch oder Hexenzwiebel genannt.
"Bildnachweis: Bärlauch von Lisa Carter unter CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons.
Bärlauch Arten / Sorten
Es gibt keine verschiedenen Sorten von Bärlauch. Wie oben beschrieben besteht mit einigen Pflanzen eine Ähnlichkeit. Andere Arten mit dem „Vornamen“ Allium gehören lediglich zur Gattung Allium.
Bärlauch / Inhaltsstoffe
Im Bärlauch sind folgende Inhaltsstoffe enthalten:
- Ätherisches Öl
- Allicin
- Vitamin C
- Mineralsalze
- Merkaptan
- Vinylsulfid
- Eisen
- Zucker
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Frischer Bärlauch wird nur im Frühling auf Wochenmärkten oder in Geschäften zum Kauf angeboten. Die Blätter sollten weder verfärbt noch welk aussehen. Die volle Heilwirkung und der volle Geschmack sind bei welken oder verfärbten Blättern nicht mehr vorhanden.
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Bärlauch Anbau im Garten
Für den Anbau im Garten empfiehlt es sich, Zwiebeln oder Jungpflanzen zu verwenden. Die Aussaat ist mit einer langwierigen Wartezeit verbunden, denn es kann bis zu zwei Jahren dauern, bis sich die ersten Pflanzen zeigen. Ansonsten ist Bärlauch sehr pflegeleicht und unkompliziert. Bärlauch breitet sich stark aus, sodass man regelmäßig jäten sollte, damit sich die Ausbreitung im Zaum halten lässt. Zwei oder drei Pflanzen reichen aus, um den Eigenbedarf zu decken.
Zwiebeln können das ganze Jahr über gesteckt werden. Sie dürfen nur nicht in gefrorene Erde gesteckt werden. Die Zwiebel des Bärlauchs ist schmal und lang. Man steckt sie mit der Spitze nach oben in die Erde.
Entscheidet man sich für Jungpflanzen, werden diese ab März in den Garten gepflanzt. Der Pflanzabstand beträgt rund dreißig Zentimeter. Die Zwiebel sollte etwa zwei Zentimeter in der Erde stecken. Direkt nach dem Einpflanzen muss der Bärlauch gut angegossen werden.
Pflege des Bärlauch
Standort
Bärlauch findet man in lichten Wäldern und am Waldrand. Ein geeigneter Standort im Garten wäre beispielsweise unter einem Laubbaum oder einem Strauch, der im Herbst seine Blätter abwirft. Somit wird gleichzeitig für einen guten Winterschutz gesorgt. Der Boden muss stets etwas feucht bleiben, sodass der Bärlauch entweder im Halbschatten oder im Schatten stehen sollte. Idealerweise bekommt die Pflanze morgens oder abends etwas Sonne ab.
Substrat
Bärlauch hat keine großartigen Bodenansprüche. Wichtig ist, dass sich keine Staunässe bildet und ebenso wichtig ist es, dass der Boden nicht austrocknet. Die Erde sollte immer feucht sein. Ideal ist ein humoser Boden.
Düngen
Bärlauch muss nicht gedüngt werden.
Überwintern
Der Bärlauch verträgt Kälte und wird am idealen Standort durch Laub vor Kälte geschützt. Man muss die Pflanze also nicht abdecken, denn das erledigt an solchen Standorten die Natur.
Bärlauch vermehren
Die Vermehrung von Bärlauch kann mittels Samen geschehen. Man sollte bedenken, dass sich Bärlauch von selbst stark vermehrt und ausbreitet. Man muss also eher die Ausbreitung in Schach halten. Beim Auslichten können dann die aus der Erde genommen Zwiebeln wieder an anderer Stelle in die Erde gesteckt werden.
Aussaat
Für die Aussaat nutzt man am besten die frischen Samen aus den verwelkten Blütenständen. Hat man noch keine Bärlauchpflanze, ist der Samen auch im Handel erhältlich. Bei frisch gesammelten Samen ist zu beachten, dass die Keimfähigkeit maximal sechs Monate beträgt.
Die Aussaat erfolgt im Sommer oder Herbst, da Bärlauch zu den Kaltkeimern gehört. Man sät direkt ins Freiland aus und bedeckt den Samen etwa zwei Zentimeter hoch mit Erde. Bevor man mit der Aussaat beginnt, muss der Standort komplett von Unkraut und Gras befreit werden.
Die ersten Pflänzchen zeigen sich im Frühling, doch manchmal muss man auch bis zu zwei Jahre warten, bis die ersten Pflanzen sichtbar werden. Bei der Vorzucht muss eine Kältephase simuliert werden, denn Bärlauch braucht als Kaltkeimer den Frost zum Keimen. Deshalb bietet es sich an, direkt im Freiland auszusäen.
Bärlauch im Topf / Kübel
Bärlauch lässt sich im Topf kultivieren, wenn er einen halbschattigen oder schattigen Platz bekommt. Die Schwierigkeit liegt darin, die Erde stets feucht zu halten und der Pflanze für den Neuaustrieb die passende Temperatur zu bieten. Deshalb ist die Topfkultivierung eher nicht empfehlenswert.
Probleme / Schädlinge / Krankheiten
Bei Bärlauch handelt es sich um eine äußerst robuste Pflanze. Schädlinge und Krankheiten sind demnach nicht bekannt.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Der richtige Schnitt von Bärlauch
Bärlauch muss nicht extra geschnitten werden. Die Ernte ist gleichzeitig der Schnitt. Damit sich die Pflanze jedoch nicht zu sehr im Garten ausbreitet, muss immer wieder gejätet und junge Triebe gezupft werden, um der Vermehrung Herr zu werden.
Ernte des Bärlauchs
Bärlauch sollte erst geerntet werden, wenn die Pflanze drei oder vier Jahre alt ist. Man kann zwar schon vorher ernten, jedoch sind die Blätter dann noch ziemlich klein.
Es wird dazu geraten, vor der Blütezeit zu ernten, da der Geschmack der noch zarten Blätter sehr wohlschmeckend ist. Man schneidet die Blätter am Ansatz ab.
Generell kann jedes Pflanzenteil des Bärlauchs verzehrt werden. Nach der Blüte schmecken die Blätter allerdings bitterer. Das Aroma ist jedoch dann in den Blüten zu finden, die ebenfalls in der Küche verwendet werden können.
Bei der Ernte ist darauf zu achten, dass stets genügend Blätter an der Pflanze bleiben. Bärlauch benötigt Blätter für die Photosynthese. Schneidet man zu viele oder sogar alle Blätter ab, wird der Bärlauch im Folgejahr nicht austreiben.
Konservieren des Bärlauchs
Bärlauch schmeckt natürlich frisch am besten. Da frischer Bärlauch innerhalb zwei Tagen aufgebraucht werden muss, bieten sich verschiedene Arten zum Konservieren an.
Bärlauch trocknen
Beim Trocknen sollte man bedenken, dass der Bärlauch sehr viel an Geschmack verliert. Die Bärlauchblätter werden gewaschen, getrocknet und auf ein Backblech gelegt, welches mit Backpapier ausgelegt wurde. Nun schiebt man das Blech in den Ofen und trocknet das Kraut bei fünfzig Grad.
Bärlauch einfrieren
Bevor man den Bärlauch einfriert, werden die Blätter gestapelt und in einen Gefrierbehälter oder -beutel gelegt. Man kann auch die Blätter kleinhacken und in einen Eiswürfelbehälter legen. Dieser wird mit Wasser oder Öl aufgefüllt und eingefroren. Auf diese Art hat man stets Bärlauchwürfel bereit, um sie zum Kochen zu verwenden.
Bärlauch einlegen
Bärlauch kann gut in Olivenöl eingelegt werden. Dazu werden kleingehackte Blätter in eine Flasche gefüllt. Nun gibt man so viel Öl in die Flasche, bis die Bärlauchblätter bedeckt sind. Dieses Kräuteröl ist einige Monate haltbar.
Bärlauch Verwendung in der Küche
Bärlauch schmeckt nach Knoblauch, aber man riecht nach dem Essen nicht danach. Das ist einer der Vorteile von Bärlauch bei der Verwendung in der Küche.
Vom Bärlauch lassen sich alle Pflanzenteile verwenden. Zum Beispiel kann die Zwiebel wie eine Frühlingszwiebel genutzt werden und für Salate können die Samen, Blüten und Knospen verwendet werden.
Am meisten werden aber die Blätter genutzt, wobei der Knoblauchgeschmack durch Kochen reduziert wird.
Bärlauch passt zu allen Gerichten, die man mit Knoblauch würzen würde. Besonders gut lassen sich Dips, Brotaufstriche, Quarkspeisen, Kräuterbutter und Pasten mit Bärlauch würzen. Auch in Salaten macht sich dieses Kraut sehr gut. Daneben können Kartoffelgerichte, Gemüsegerichte, Reis, Nudeln und Suppen mit Bärlauch verfeinert werden.
Damit der Geschmack möglichst wenig verloren geht, wird das Kraut erst kurz vor dem Servieren den Kochgerichten hinzugefügt. Ebenso schmeckt Bärlauch gut als Würze für Geflügel und Fleisch.
Bärlauch Tee
Bärlauch hat verschiedene Heilwirkungen und man könnte deshalb einen Bärlauch-Tee trinken. Dafür wird frischer oder getrockneter Bärlauch mit kochendem Wasser übergossen und man lässt den Tee etwa acht Minuten ziehen. Danach wird der Tee abgeseiht. Allerdings schmeckt dieser Tee nach Knoblauch und dies ist doch etwas gewöhnungsbedürftig.
Bärlauch Verwendung als Heilkraut
In der alternativen Heilmedizin wird Bärlauch bei Atemwegserkrankungen, Stoffwechselstörungen, Verdauungsbeschwerden, Bluthochdruck, Arteriosklerose und bei einem zu hohem Cholesterinspiegel eingesetzt.
Bärlauch wirkt antibiotisch, blutreinigend, harntreibend, adstringierend, entzündungshemmend, schweißtreibend und schleimlösend. Gegen Bluthochdruck und Arteriosklerose lässt sich eine Tinktur herstellen:
- Man füllt Blätter des Bärlauchs in einen Behälter mit Schraubdeckel.
- Nun werden die Blätter mit Weingeist oder Doppelkorn übergossen, wobei die Blätter bedeckt sein müssen.
- Anschließend lässt man die Tinktur im geschlossenen Glas ziehen.
- Nach etwa vier Wochen wird die Mischung abgeseiht und die Tinktur in eine Flasche mit dunklem Glas gefüllt.
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