Pfefferminze (Mentha piperita) im Kräutergarten
Anbau, Pflege, Ernte & Verwendung
Die Pfefferminze gehört zur Familie der Lippenblütler und zur Gattung Mentha (Minzen). Sie trägt die botanische Bezeichnung Mentha x peperita. Man geht davon aus, dass die echte Pfefferminze zufällig durch die Kreuzung von Mentha spicata und Mentha aquatica entstand. Pfefferminze ist also ein Hybride.
Gattung: Minzen (Mentha)
Art: Pfefferminze
Wuchshöhe: 30 bis 90 cm
Wissenschaftl. Name: Mentha × piperita L.
Verwendung: Gewürz, Küchenkraut, Heilpflanze
Schwierigkeit Anbau & Pflege: leicht
Zur Gattung der Minzen gehören zahlreiche unterschiedliche Sorten. Eine Abgrenzung ist kaum möglich, was auf die Neigung zur Bildung von Hybriden zurückzuführen ist. Anerkannt sind rund dreißig Minze-Arten.
Der Gehalt an Menthol ist bei der Pfefferminze wesentlich höher, als bei anderen Minz-Pflanzen. Der Gehalt an Carvon ist jedoch bei anderen Minzen höher als bei der Pfefferminze. Der Begriff „Pfeffer“ entstand aufgrund des scharfen Minzaromas.
Pfefferminze Arten / Sorten
Im Handel sind verschiedene Sorten von Pfefferminze zu bekommen, zum Beispiel:
- Englische Minze ist sehr aromatisch und wird in England zum Würzen der Minz-Sauce genutzt
- Weiße Pfefferminze besitzt helle Blätter und einen eher milden Pfefferminzgeschmack
- Black Mitchum verfügt über dunkle Blätter und ein frisches Aroma. Diese Pfefferminzsorte ist Bestandteil von „After Eight“ – den minzigen Schokoladentafeln.
Daneben gibt es Züchtungen wie Zitronenpfefferminze, Orangenpfefferminze oder Bergamottpfefferminze. Unterschiede bestehen im Geschmack und Aussehen ebenfalls je nach Herkunftsland.
Pfefferminze / Inhaltsstoffe
Die Pfefferminze enthält:
- Ätherische Öle, vor allem Menthol
- Flavonoide
- Gerbstoffe
- Enzyme
- Valeriansäure
- Bitterstoffe
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Pfefferminze - Anbau im Garten
Pfefferminze kann eine Wuchshöhe von neunzig Zentimeter erreichen. Sie blüht von Juni bis August mit ährenförmigen kleinen Blüten in weiß-roter Farbe. Die Pfefferminze ist eine recht pflegeleichte Pflanze, wenn man ihr den passenden Standort
Standort
Pfefferminze sollte im Halbschatten stehen, wo sie zwar genügend Helligkeit genießt, aber nicht direkt von der Mittagssonne bestrahlt wird. Die Sonneneinstrahlung am Morgen und Abend tun der Pflanze dagegen gut. Zudem benötigt die Pfefferminze einen windgeschützten und warmen Platz.
Substrat
Der Boden sollte locker, nährstoffreich und humos sein. Das wäre der ideale Boden für die Pfefferminze. Die Pflanze wächst allerdings auf beinahe allen Böden.
Gießen
Trockenheit kann die Pfefferminze nicht gut vertragen. Deshalb sollte der Boden stets feucht gehalten werden. Staunässe ist allerdings zu vermeiden.
Düngen
Wurde die Pfefferminze in nährstoffreichen Boden gepflanzt, braucht sie gar keinen Dünger. Ansonsten mischt man im Sommer etwas Dünger in Form von Kompost oder Hornspänen unter.
Überwintern
Die Pfefferminze kann über den Winter im Beet bleiben. Dazu wird sie vor Wintereinbruch bodennah zurückgeschnitten und mit Zweigen, Laub oder Reisig abgedeckt.
Pfefferminze vermehren
Pfefferminze lässt sich durch Stecklinge, Ausläufer und Teilung vermehren.
Stecklinge
Für die Vermehrung mit Stecklingen schneidet man im Frühsommer etwa zehn Zentimeter lange Triebe ab. Der untere Bereich wird von Blättern befreit und in Anzuchterde gesteckt. Die Erde wird leicht feucht gehalten und sobald sich neue Blätter entwickeln ist das ein Zeichen dafür, dass sich auch neue Wurzeln gebildet haben.
Teilen der Pflanze
Für die Wurzelteilung muss die Mutterpflanze ausgegraben werden. Mit einem Messer schneidet man ein Stück des Rhizoms ab. Das abgeschnittene Wurzelstück schneidet man weiter in kleinere Stücke. Die Wurzelstücke werden direkt wieder an einen anderen Standort eingepflanzt. Die Erde wird feucht gehalten und nach einigen Wochen sind neue Austriebe zu sehen.
Ausläufer
Man schneidet einen Ausläufer ab, der bereits kleine Wurzeln gebildet hat. Als Anzuchterde kann ein Gemisch aus Torf und Sand oder eine Kräutererde genommen werden. Man steckt den Ausläufer in den Topf mit der Anzuchterde und hält folgend die Erde leicht feucht.
Pfefferminze im Topf / Kübel
Für die Kultivierung im Topf verwendet man humose und lockere Gartenerde. Da Staunässe vermieden werden muss, sollte der Topfboden Abzugslöcher besitzen. Der Topf bekommt einen halbschattigen, windgeschützten und hellen Platz, ohne direkte Einstrahlung der Mittagssonne.
Als Topfpflanze muss die Pfefferminze häufiger gegossen werden. Die Erde darf nicht austrocknen, aber auch nicht zu nass werden. Sie wird somit stets feucht gehalten.
Pfefferminze im Topf kann im Winter auf dem Balkon oder auf der Terrasse stehenbleiben. Die Pflanze wird im Spätherbst zurückgeschnitten und mit Laub oder Tannenzweigen abgedeckt. Am besten umwickelt man den Topf mit einer Luftpolsterfolie und stellt das Pflanzgefäß auf Holz oder Styropor, um ein Durchfrieren der Erde zu vermeiden.
Wer den Topf mit der Pfefferminze lieber ins Haus holen möchte, benötigt einen kühlen und hellen Raum.
Probleme / Schädlinge / Krankheiten
Eine typische Krankheit der Pfefferminze ist der Pfefferminzrost, dessen Verursacher der Pilz namens Puccinia menthae ist. Zu erkennen ist die Erkrankung an vertrockneten Trieben, verdickten Trieben und fleckigen Blättern. In dem Fall sollte die Pflanze bodennah abgeschnitten werden. Anschließend begießt man die Pfefferminze einige Tage mit Ackerschachtelhalmbrühe.
Weiterhin ist die Pfefferminze anfällig für Mehltau und den grünen Minzenblattkäfer.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Der richtige Schnitt von Pfefferminze
Aufgrund des starken Wachstums wird die Pfefferminze mehrmals jährlich geschnitten. Man kann im Frühling vor der Blütezeit und im Herbst vor Wintereinbruch einen Radikalschnitt vornehmen.
Die abgeschnittene Minze kann getrocknet werden und somit lässt sich ein Vorrat für die Verwendung in der Küche oder zur Teezubereitung anlegen. Wird die Pfefferminze nicht geschnitten, neigt sie zum Wuchern. In dem Fall werden viele Zweige verdeckt, die dann kaum Sonnenlicht abbekommen. Dies macht sich am Aroma bemerkbar, das weniger stark ausfällt.
Ernte der Pfefferminze
Der Rückschnitt vor der Blütezeit kann gleichzeitig die Ernte sein, um einen Vorrat anzulegen und die Pfefferminze zu trocknen. Ansonsten können die Blätter bei Bedarf geerntet werden.
Konservieren der Pfefferminze
Die Pfefferminze kann getrocknet oder eingefroren werden.
Pfefferminze trocknen
Zum Trocknen werden die Triebe zu Sträußen zusammengebunden und kopfüber an einen luftigen, warmen und dunklen Ort aufgehängt. Sind die Triebe trocken, streift man die Blätter vorsichtig ab und lässt sie am besten direkt in ein verschließbares Gefäß fallen. Die Blätter zerkrümeln leicht, sobald sie trocken sind.
Pfefferminze einfrieren
Die Blätter der Pfefferminze können eingefroren werden. Dazu verteilt man die frischen Blätter zunächst auf ein Backblech und stellt dieses für kurze Zeit ins Gefrierfach. Sind die Blätter angefroren, können sie in Gefrierbeutel gelegt werden, die dann wiederum in die Tiefkühltruhe wandern.
Pfefferminze - Verwendung in der Küche
Die Pfefferminze wird vorwiegend zur Teezubereitung verwendet. Außerdem lassen sich mit dieser Minze Desserts und Getränke verfeinern. Auch bei Daueranwendung müssen keine schädlichen Effekte befürchtet werden.
Pfefferminze - Tee
Für eine Tasse Tee wird ein Esslöffel Pfefferminze mit kochendem Wasser übergossen. Der Tee sollte etwa zehn Minuten zugedeckt ziehen.
Pfefferminze - Verwendung als Heilkraut
In der Volksheilkunde wird die Pfefferminze genauso wie die Grüne Minze eingesetzt. Anwendungsgebiete sind unter anderem Magenkrämpfe, Verdauungsprobleme, Menstruationskrämpfe und Erkältung. Da die Grüne Minze weniger Menthol als die Pfefferminze enthält, wird sie jedoch oftmals besser vertragen.
Die Pfefferminze wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2004 gekürt.
Lesen Sie hier:
Ätherische Öle als Pflanzenschutz
Rezepte mit Minzen als Heilpflanze finden Sie hier:
Appetit, Asthma, Blähung, Bäder, Husten, Kolik, Lunge, Magen, Migräne, Mund, Schluckauf, Verdauung
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