Majoran im Kräutergarten
Anbau, Pflege, Ernte & Verwendung
Majoran stammt ursprünglich aus Kleinasien und liebt somit Sonne und Wärme. Der botanische Name lautet Origanum majorana und an diesem Wort sieht man bereits, dass eine Verwandtschaft zum Oregano besteht.
Majoran von Forest & Kim Starr, CC BY 3.0
Majoran ist ein Lippenblütler der Gattung Dost (Origanum). Zu dieser Gattung gehört auch Oregano. Die wilde Form des Majorans ist mehrjährig und kann bis zu neunzig Zentimeter hoch werden. Die Blätter sind etwas klebrig und behaart und an den vierkantigen, bräunlichen Stängeln sind oftmals ebenso kleine Blatthaare zu finden. Majoran blüht zwischen Juli und September mit weißen bis blassroten Blüten.
Aufgrund des intensiven, würzigen Geschmacks wird Majoran vor allem zum Würzen von Würsten, Fleisch, Suppen und Fisch verwendet.
Majoran Arten / Sorten
Generell wird zwischen den Arten Französischer Majoran (Blattmajoran) und Deutscher Majoran (Knospenmajoran) unterschieden.
In Mitteleuropa gibt es noch andere Sorten, die für die unterschiedlichen Standorte der Regionen gezüchtet wurden. Zum Beispiel gibt es den winterharten Origanum x majoricum, der zwar einen Winterschutz benötig, aber ansonsten winterfest ist. Der Arabischer Majoran (Origanum syriacum) ist für die Kübelkultur gedacht und muss frostfrei überwintert werden. Auch der Kretamajoran (Origanum dictamnus) ist nicht winterfest und lässt sich besser im Topf ziehen.
In Deutschland wird meistens die einjährige Zuchtform Origanum hortensis angebaut. Die Wildform dagegen ist mehrjährig und soll weniger aromatisch sein, als die Zuchtform.
Majoran / Inhaltsstoffe
Im Majoran sind folgende Inhaltsstoffe enthalten:
- Ätherisches Öl
- Gerbstoff und Gerbsäure
- Bitterstoffe
- Saponine
- Arbutin
- Borneol
- Geraniol
- Eugenol
- Menthol
- Rosmarinsäure
- Oleanolsäure
- Terpentin
- Terpinolene
- Thymol
Außerdem enthält Majoran Zink, Kalium, Kalzium, Magnesium, Vitamin A und C und in kleinerer Menge zudem Vitamin B1, B2 und B6.
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In Supermärkten sind in der Regel Pflanzen zu bekommen, die schnell hochgezüchtet wurden. Diese halten meistens nicht lange und sind eher für den direkten Verzehr geeignet.
Nach dem Kauf von Majoran-Pflanzen sollten die Pflanzen in einen größeren Topf umgepflanzt werden.
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Majoran Anbau im Garten
Majoran mag Sonne und Wärme. Schaut man in seine Heimat, findet man zum Teil recht karge Bedingungen vor, was den Boden betrifft. Am besten gedeiht er jedoch in einem aufgelockerten Boden. Staunässe mag das Kraut nicht.
Majoran gehört zu den selbstunverträglichen Pflanzen. Das heißt: Der Standort sollte jedes Jahr wechseln und an der Stelle, an der Majoran angebaut wurde, pflanzt man rund vier Jahre keinen Majoran an.
Thymian sollte man nicht als Nachbarn vom Majoran wählen. Die beiden Kräuter vertragen sich nicht und der Majoran zieht den Kürzeren. Durch Kamille hingegen wächst Majoran besser. Andere gute Nachbarn für Majoran sind Kerbel, Kresse, Petersilie und Dill.
Pflege des Majorans
Standort: Der Standort sollte dem Majoran genügend Sonnenlicht und Wärme bieten. Mit einem halbschattigen Platz kommt das Kraut nicht gut zurecht und der Geschmack wäre eher fade. Gut ist es zudem, den Majoran windgeschützt zu pflanzen.
Wie oben bereits beschrieben sollte das Kraut im Folgejahr einen anderen Standort bekommen, also ein Stückchen weiter angebaut werden. Majoran ist selbstunverträglich, sodass der Standort eine Pause benötigt und für drei bis vier Jahre mit anderen Pflanzen bepflanzt werden sollte.
Substrat: Der beste Boden für den Majoran ist humusreich und locker. Da das Kraut keine Staunässe verträgt, sollte etwas Kies untergemischt werden, damit das Wasser ablaufen kann.
Düngen: Majoran muss in der Regel gar nicht gedüngt werden. Die Pflanze verträgt keinen synthetischen Dünger und zudem ist das Risiko der Überdüngung zu groß. Wenn man düngen möchte, dann mit Kompost.
Überwintern: Das kultivierte Kraut verträgt Temperaturen bis minus sieben Grad, ist aber eine einjährige Pflanze. Der mehrjährige Majoran ist nicht winterfest und könnte im Freien nicht überleben. Das Überwintern im Haus gestaltet sich meistens als schwierig und häufig wird die Pflanze den Winter auf der Fensterbank nicht überleben. Genau aus diesem Grund entscheiden sich die meisten Hobbygärtner für die einjährige, kultivierte Sorte.
Majoran vermehren
Aussaat
Möchte man Majoran im Gewächshaus oder im Zimmer auf der Fensterbank vorziehen, kann man mit der Aussaat Mitte März beginnen.
Im Freiland wird mit der Aussaat erst nach den Eisheiligen begonnen, also etwa Mitte Mai. Das ist auch der Zeitpunkt, wann die vorgezogenen Pflanzen ins Freiland umgepflanzt werden.
Majoran ist ein Lichtkeimer: Die Samen werden lediglich leicht in die Erde gedrückt. Die Erde wird angefeuchtet und sollte weiterhin feucht gehalten werden. Am besten deckt man den Topf mit einer Folie ab, die Licht durchlässt und stellt den Topf an einen hellen Ort. Zum Keimen sind Temperaturen von achtzehn bis zwanzig Grad ideal. Nach etwa zwei bis drei Wochen sind die ersten Keimlinge zu sehen.
Stecklinge
Eine Vermehrung des Majorans mit Stecklingen ist entweder bei einer Topfkultivierung oder mit einer mehrjährigen Art möglich. Dazu schneidet man die Stecklinge von einjährigen Trieben ab und das im Juli oder im August. Von den Stecklingen werden die unteren Blätter entfernt. Danach steckt man die Stecklinge in eine Anzuchterde, die zuvor bereits angefeuchtet wurde.
Das Anzuchtgefäß wird mit einer Folie abgedeckt, die lichtdurchlässig ist und an einen hellen Platz gestellt (kein Standort mit praller Sonneneinstrahlung). Die Erde wird nun gleichmäßig feucht gehalten. Nach einigen Wochen erkennt man am Austrieb der Stecklinge, dass sich ausreichend Wurzeln entwickelt haben.
Nun können die einzelnen Stecklinge in Töpfe umgepflanzt werden. Dort bleiben sie bis Mitte Mai und ab diesem Zeitpunkt lassen sie sich ins Freiland umpflanzen.
Majoran im Topf / Kübel
Majoran kann gut im Topf an einem sonnigen Platz kultiviert werden. Wichtig ist, dass er genügend Wärme bekommt und Staunässe vermieden wird.
Standort: Der Standort ist also ein sonniger und warmer Platz, der windgeschützt sein sollte.
Zudem sind Kräuter nicht besonders gut für die Zimmerhaltung geeignet. Es ist somit schwieriger, sie auf der Fensterbank zu pflegen. Wenn es möglich ist, sollte sie im Freien gedeihen dürfen. Aber auch in dem Fall wird sie langsam an den Sonnenplatz gewöhnt und vorher umgetopft.
Substrat: Zu empfehlen ist eine hochwertige Blumenerde, unter die man für einen besseren Wasserabzug etwas Sand mischt.
Gießen: Es sollte regelmäßig und eher sparsam gegossen werden. Das Wasser darf sich nicht stauen.
Düngen: Im Topf muss der Majoran ab und zu im Sommer gedüngt werden. Hier reicht ein Kräuterdünger aus.
Probleme / Schädlinge / Krankheiten
Majoran ist eine robuste Pflanze, bei der es keine typischen Krankheiten gibt. Das Kraut ist allerdings anfällig für Raupen, Blattläuse und andere Schädlinge.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Der richtige Schnitt von Majoran
Wird die Pflanze ab und zu geschnitten, wächst der Majoran buschiger. Dieses Kraut kann das ganze Jahr geschnitten werden, aber die beste Zeit ist ab Juli.
Mit einer Schere wird der Stängel so abgeschnitten, dass etwa zwei Drittel bestehen bleiben. Die Pflanze wird buschiger, da sich unter dem Schnitt neue Abzweigungen bilden werden. Wenn man den Majoran kurz vor der Blütezeit schneidet, sorgt man für ein sehr würzig schmeckendes Kraut.
Sollte die Pflanze eher ein dünnes Wachstum zeigen, werden einige Stängel möglichst weit unten abgeschnitten. Der Majoran wird an den Schnittstelen neu austreiben und somit wird die Pflanze buschiger.
Ernte des Majorans
Majoran kann sowohl vor der Blütezeit als auch nachher geerntet werden. Der Geschmack ist aber vor der Blütezeit intensiver und würziger. Es werden komplette Stängel und Triebspitzen geerntet. Die ganzen Stängel werden soweit abgeschnitten, dass ein Rest von rund fünf Zentimetern stehenbleibt. So kann der Majoran neu austreiben und im September ein zweites Mal geerntet werden.
Konservieren des Majorans
Majoran trocknen
Die komplett geernteten Stängel werden zusammengebunden und kopfüber an einem luftigen und trockenen Ort aufgehängt. Das Kraut wird erst dann in ein verschlossenes Aufbewahrungsgefäß gegeben, wenn es ganz trocken ist. Das kann man prüfen, indem man einen Stängel durchbricht. An der Bruchstelle ist dann keine Feuchtigkeit zu sehen und zu fühlen.
Majoran einfrieren
Der Majoran kann auch eingefroren werden. Allerdings verliert das Kraut beim Einfrieren an Aroma. Der Geschmack ist somit weniger intensiv.
Majoran einlegen
Möchte man Majoran in Öl einlegen, nimmt man am besten eine Flasche Olivenöl und entnimmt ein bisschen Öl, um Platz für die Stängel zu machen. Jetzt gibt man die Stängel in die Flasche und hilft notfalls mit einer Pinzette nach, damit alle Zweige bedeckt sind. Nun wird die Flasche täglich kurz geschüttelt und das mehrere Wochen lang. Danach wird das Öl abgeseiht, damit die Pflanzenteile herausgeholt werden können. Das Öl wird dann wieder in die Flasche zurückgeschüttet – nachdem die Flasche ausgewaschen wurde.
Majoran Verwendung in der Küche
Majoran besitzt einen sehr kräftigen Geschmack, sodass er sparsam zum Würzen von Speisen verwendet werden sollte. Einige Wurstsorten werden mit Majoran gewürzt, damit sie ein gutes Aroma bekommen. Deshalb nennt man Majoran unter anderem auch Wurstkraut.
Es wird aber ebenso gerne für Kartoffelgerichte, Geflügel, Wild, deftige Suppen, Gerichte mit Hülsenfrüchten und anderen eher deftigen Speisen genutzt.
Rezepte für Lamm- und Hammelfleisch mit Majoran finden Sie hier:
Majoran Tee
Mit Majoran-Tee lassen sich fettige Speisen besser verdauen. Außerdem soll er bei Appetitlosigkeit, Blähungen, Erkältung und Magen-Darm-Problemen helfen. Für eine Tasse wird etwa ein Teelöffel getrockneter Majoran mit 200ml kochendem Wasser übergossen. Nun lässt man den Tee acht bis zehn Minuten ziehen und seiht ihn danach ab.
Hinweise: Vom Majoran-Tee sollten nicht mehr als zwei Tassen pro Tag getrunken werden. Ebenso sollte nach zwei Wochen täglichen Trinkens eine Pause eingelegt werden. Wird der Tee langfristig und oft getrunken, können sich Kopfschmerzen einstellen.
Da Majoran-Tee zur Stimulierung der Gebärmutter führen kann, sollten Schwangere auf diesen Tee verzichten.
Majoran Verwendung als Heilkraut
Bereits in der Antike war Majoran als Heilkraut bekannt und auch im Mittelalter wurde die Pflanze als Heilmittel eingesetzt. Zum Beispiel wurde es bei Frauenleiden, Bauchschmerzen oder bei seelischen Beschwerden angewendet.
Majoran wirkt krampflösend, antibakteriell, harntreibend und schweißtreibend. Es wird unter anderem bei Appetitlosigkeit, Erkältung, Kopfschmerzen, Husten, Schnupfen, Blähungen, Verdauungsproblemen sowie zur Wundheilung und bei nervöser Unruhe angewendet.
In der traditionellen Heilkunde wird beispielsweise eine Salbe aus Butter und Majoranpulver hergestellt. Diese Salbe massiert man Babys auf den Bauch ein, wenn sie Bauchschmerzen haben. Auch bei Schnupfen lässt sich die Salbe anwenden, indem man sie unter der Nase einreibt.
Lesen Sie hier:
Garten Majoran als Heilpflanze
Wilder Majoran als Heilpflanze
Rezepte mit Majoran als Heilpflanze finden Sie hier:
Garten Majoran: Asthenie, Angst, Bäder, Gicht, Kopfschmerzen, Nervosität
Wilder Majoran: Appetit, Cellulitis, Husten, Kopfläuse, Läuse, Luftröhrenentzündung, Luftschlucken, Magenkrämpfe, Menstruation, Mund, Neuralgie, Zahn
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