Kümmel im Kräutergarten
Anbau, Pflege, Ernte & Verwendung

Die ursprüngliche Heimat von Kümmel ist der Mittelmeerraum und Vorderasien. Echter Kümmel wird auch als Wiesenkümmel oder Gemeiner Kümmel bezeichnet und wird nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilpflanze benutzt.

Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Careae
Gattung: Kümmel (Carum)
Art: Echter Kümmel
Wissenschaftl. Name: Carum carvi L.
Wuchshöhe: 30 bis 80 cm, manchmal bis 120 cm
Verwendung: Gewürz, Küchenkraut, Heilpflanze
Schwierigkeit Anbau & Pflege: leicht

Der botanische Name des Echten Kümmels lautet Carum carvi. Er ist Teil der Familie der Doldenblütler und wird oft mit dem Kreuzkümmel verwechselt. Der Echte Kümmel gehört zur Gattung Carum, während der Kreuzkümmel zwar auch ein Doldenblütler ist, aber zur Gattung Cuminum gehört.

Zur Gattung Carum zählen rund dreißig weitere Kümmelsorten. Zur Verwandtschaft des Kümmels gehören unter anderem Koriander, Anis, die wilde Möhre und Dill. Der zweijährige Kümmel kann über hundert Zentimeter hoch werden. Die Pflanze duftet erst mit der Samenreife nach Kümmel. Ihre Blüten sind von weißer Farbe, die aber teilweise auch rosa oder rot sein können. Die hellgrünen, gefiederten Blätter sind – wie die Samen – in der Küche verwendbar.

Kümmel Arten / Sorten

Die Gattung Kümmel (Carum) zählt rund dreißig Sorten, wie beispielsweise Carum caucasicum, Carum diversifolium, Carum graecum, Carum multiforum oder Carum verticillatum.

Kümmel / Inhaltsstoffe

Im Kümmel sind folgende Inhaltsstoffe enthalten:

  • Ätherische Öle
  • Vitamin C
  • Gerbstoffe
  • Flavonoide
  • Eiweiß
  • Cumarine
  • Harz

Kümmel Anbau im Garten

Kümmel ist eine recht anspruchslose und pflegeleichte Pflanze, deren Anbau im Garten als einfach bezeichnet werden kann.

Standort

Der Kümmel benötigt einen sonnigen oder halbschattigen Standort. Zudem sollte die Pflanze vor Wind geschützt werden. Das Beet könnte beispielsweise in der Nähe einer Mauer oder Hecke angelegt werden.

Substrat

Als Substrat reicht Gartenboden aus. Wichtig ist, dass die Erde feucht ist. Sandige oder trockene Böden kann Kümmel nicht vertragen. Bevor Kümmel ausgesät wird ist es empfehlenswert, den Boden mit Mist oder Kompost anzureichern.

Gießen

Die Erde darf nicht austrocknen. Deshalb sollte regelmäßig gegossen werden: Der Kümmel bekommt Wasser, wenn die Erdoberfläche leicht trocken ist.

Düngen

Für den Kümmel reicht es aus, wenn man im Herbst Mist oder Kompost in den Boden einarbeitet. Falls der Boden kalkarm sein sollte, wird zusätzlich Kalk untergemischt.

Überwintern

Kümmel ist eine winterfest Pflanze, für die ein windgeschützter Platz und der Kompost in der Regel als Winterschutz ausreichen. Die Pflanze sollte nur dann mit Vlies abgedeckt werden, wenn der Winter extrem kalt ist oder kalte und starke Winde vorherrschen. Kümmel benötigt aber Licht und sobald sich die winterlichen Temperaturen wieder im Normalbereich bewegen, sollte die Abdeckung entfernt werden.

Kümmel vermehren

Kümmel wird durch Aussaat vermehrt. Dabei kann der Kümmel entweder im Topf vorgezogen oder direkt ins Freiland ausgesät werden.

Aussaat

Möchte man die Kümmelsamen direkt ins Freiland säen, kann damit ab Ende April begonnen werden. Der Samen benötigt zum Keimen Temperaturen zwischen fünf Grad und fünfzehn Grad, wobei zwanzig Grad eine Idealtemperatur für den Kümmelsamen ist.

Kümmel gehört zu den Lichtkeimern. Deshalb werden die Samen lediglich leicht in die Erde gedrückt. Nach etwa drei Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge.

Möchte man die Samen im Haus vorziehen, beginnt man damit im Februar. Die Samen werden in Anzuchterde gesteckt und die Töpfe benötigen einen hellen und warmen Platz. Wichtig ist, dass die Erde feucht gehalten wird. Sie darf weder zu nass, noch zu trocken sein.

Beim Umpflanzen ins Beet sollte ein Pflanzabstand von zwanzig Zentimeter beachtet werden.

Kümmel im Topf / Kübel

Kümmel lässt sich problemlos im Topf kultivieren. Dabei gelten dieselben Pflegerichtlinien, wie für die Kultivierung im Beet.

Probleme / Schädlinge / Krankheiten

Kümmel ist nicht besonders anfällig gegen Schädlinge und Krankheiten und nur gelegentlich breiten sich Schädlinge im Garten aus, die dann auch den Kümmel befallen. Dazu zählen Wanzen, Gallmilben und Raupen der Kümmelmotte und Kümmelschabe.

Doldenbrand und Fäulnis entstehen in der Regel durch zu häufiges Gießen oder durch mangelhafte Beetbelüftung.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Der richtige Schnitt von Kümmel

Beim Kümmel ist die Ernte gleichzeitig der Schnitt.

Ernte des Kümmels

Der Kümmel wird erst im zweiten Jahr geerntet, da sich dann erst die Blüten und Samen entwickeln. Im Sommer reifen die Früchte und werden braun. Dann ist die richtige Zeit zum Ernten. Dabei wird das komplette Kraut abgeschnitten und zum Trocknen gebündelt und aufgehängt. Die Samen müssen ganz trocken werden, damit sie als Gewürz verwendet werden können.

Auch die Blätter können in der Küche verwendet werden. Diese können bis zur Blüte geerntet werden, wobei natürlich nicht zu viel abgeschnitten werden sollte, wenn man die Samen ernten möchte.

Konservieren des Kümmels

Die Kümmelsamen werden durch Trocknen haltbar gemacht.

Kümmel trocknen

Direkt nach der Ernte wird das Kraut samt braunen Dolden zusammengebunden und kopfüber an einem Schattenplatz getrocknet. Der Samen wird herausgerieben, wenn das Kraut komplett trocken ist. Bevor die Kümmelkörner in ein Aufbewahrungsgefäß gefüllt werden, müssen sie noch etwas nachtrocknen.

Kümmel Verwendung in der Küche

Es gibt Gerichte, die mit Kümmel erst die richtige Würze bekommen. Dazu gehören beispielsweise Sauerkraut, Bratkartoffeln, Kohlgemüse, Eintöpfe und Fleischgerichte wie Eisbein. Auch in manchen Käsesorten ist Kümmel enthalten und für orientalische sowie indische Gerichte wird ebenfalls Kümmel verwendet.

Die ätherischen Öle im Kümmel sorgen dafür, dass fettige, schwer verdauliche und deftige Gerichte besser verdaut werden können.

Gut schmeckt auch Brot, das mit Kümmel gewürzt ist und in England sind Gerichte wie Kümmelpudding und Kümmelsamenkuchen zu erhalten.

Der Kümmelgeschmack wird intensiver, wenn die Körner gemahlen werden. Zum Würzen von Salaten lassen sich junge Blätter verwenden. Daneben können die Wurzeln im Herbst geerntet und gegessen werden. Sie schmecken gekocht ähnlich wie Möhren.

Kümmel Tee

Kümmeltee wirkt gegen Blähungen und Verdauungsproblemen. Für eine Tasse Kümmeltee werden zwei Teelöffel Kümmelkörner mit kochendem Wasser übergossen. Man lässt den Tee zehn Minuten ziehen, entfernt die Körner und trinkt den Tee schluckweise. Mehr als zwei Tassen täglich sollten aber nicht getrunken werden. Kümmeltee kann mit Fenchel oder Anis geschmacklich verändert werden und ist besonders bei Säuglingen empfehlenswert, die an starken Blähungen leiden.

Kümmel Verwendung als Heilkraut

Schon in der Antike war Kümmel ein bekanntes Heilmittel und auch in der heutigen Zeit nutzt die Naturheilkunde die Wirkungskraft des Kümmels, denn Kümmel wirkt:

So wird Kümmel bei Darmkrämpfen, Blähungen, Völlegefühl, Koliken, Zahnschmerzen, Menstruationskrämpfen, Leberschwäche, Mundgeruch, Magenkrämpfen und Appetitlosigkeit eingesetzt.

Hauptsächlich wird Kümmeltee zubereitet, doch lässt sich der Samen auch kauen, wenn man ihn gegen Mundgeruch anwenden möchte. Ein Liter Kümmeltee kann in ein Vollbad gegeben werden, wenn man eine belebende und erfrischende Wirkung erzielen möchte.

Lesen Sie hier: Kümmel als Heilpflanze

Rezepte mit Kümmel als Heilpflanze finden Sie hier:

Blähung, Menstruation, Stillen, Verdauung

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