Dill (Anethum graveolens L.) im Kräutergarten
Anbau, Pflege, Ernte & Verwendung

Dill, Anethum graveoleus

Dillblätter von F. & K. Starr, CC BY 3.0

Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Apieae
Gattung: Anethum
Art: Dill
Wissenschaftl. Name der Gattung: Anethum L.
Wissenschaftl. Name der gepflegten Art: Anethum graveolens L.
Wuchshöhe: 30 bis 130 cm
Verwendung: Gewürz, Küchenkraut
Schwierigkeit Anbau & Pflege: leicht

Dill ist ein Doldenblütler und gehört zu den ältesten Heil- und Gewürzkräutern, dessen ursprüngliche Heimat der asiatische und wahrscheinlich auch der südeuropäische Raum sind. Sein botanischer Name lautet Anethum graveolens. Dill kann bis zu 130 Zentimeter hoch werden und wird volkstümlich auch Blähkraut, Dillich, Dillfenchel, Gurkenkraut, Gurkenkümmel, Kümmerlingskraut, Kapernkraut oder Hochkraut genannt.

In der Natur gibt es Pflanzen, die dem Dill ähnlich sind. Wer sich nicht gut auskennt und die Unterschiede der Blätter nicht erkennt, sollte vorsichtig sein, denn einige Dill ähnlichen Pflanzen sind giftig. Dazu gehören unter anderem der Wasserschierling und der gefleckte Schierling.

Dill Arten / Sorten

Die Wildform des Dills ist kleiner als der gezüchtete Gartendill (Anethum graveolens var. Hortorum) und der Geschmack des Gartendills ist kräftiger. Durch Zucht entstanden mehrere Sorten des Gartendills, beispielsweise:

  • Die Sorte „Delikat“ eignet sich besonders gut für die Topfkultur
  • Die Sorte „Elefant“ ist die bekannteste Sorte, die spät blüht und sich durch ein starkes Aroma und kräftiges Wachstum auszeichnet
  • Die Sorte „Diana“ zeugt bei Direktsaat von hohem Ertrag
  • Die Sorte „Hera“ ist sehr robust
  • Die Sorte „Tetra“ ist sehr ertragreich
  • Die Sorte „Vierling“ ist starkwachsend und verfügt über eine gute Standfestigkeit
  • Die Sorte „Greensleeves“ wird vor allem als Einlegekraut verwendet

Weiterhin gibt es noch den indischen Dill (Anethum graveolens subs. sowa) der nicht so aromatisch und süßlich schmeckt wie der Gartendill, aber eine minzige Geschmacksnote besitzt.

Zudem kann man Zierdill (Mariska) kaufen, dessen große Blütendolden für Schnittblumen oder Trockensträuße verwendet werden.

Dill / Inhaltsstoffe

Im Dill sind folgende Inhaltsstoffe enthalten:

  • Ätherisches Öl
  • Natrium
  • Kalium
  • Calcium
  • Carveol
  • Myrcen
  • Dillapiol
  • Terpinen
  • Phellandren
  • Anethofuran

Dill - Samen und Öl bestellen

In Supermärkten sind in der Regel Pflanzen zu bekommen, die schnell hochgezüchtet wurden. Diese halten meistens nicht lange und sind eher für den direkten Verzehr geeignet.

Kauft man in Gartencentern Dill, sollte auf Gesundheit der Pflanzen geachtet werden: Flecken oder gelbe Blätter deuten auf Pilz- oder Virenkrankheiten hin. Zudem sollte die Pflanze möglichst buschig gewachsen sein und sich durch satte Farben und ein starkes Aroma auszeichnen.

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Dill Anbau im Garten

Dill ist ein eher anspruchsloses, einjähriges Kraut, das bis 120 Zentimeter hoch werden kann. Die Durchschnittsgröße ist allerdings dreißig Zentimeter bis achtzig Zentimeter. Die gefiederten, weichen und nadelartigen Blätter besitzen Ölgänge, in denen ätherisches Öl gespeichert wird.

In der Blütezeit von Juli bis August bilden sich Doldenstände mit Doppeldolen, die bis zu fünfzehn Zentimeter groß werden können. An den Dolden bilden sich kleine, gelbe Blüten.

Pflege des Dill

Standort

Dill braucht einen windgeschützten und sonnigen Platz. Bekommt das Kraut zu viel Wind ab, knicken oftmals die Blattriebe um. Dill sollte aber auch nicht der Mittagssonne ausgesetzt sein, da er in dem Fall verbrennt.

Dieses Kraut würde auch einen Schattenplatz vertragen, denn Dill ist ziemlich anspruchslos. Allerdings würde sich solch ein Standort am Geschmack bemerkbar machen, der dann nicht ganz so aromatisch ist, wie der eines in der Sonne gewachsenen Dills.

Substrat

Die Erde sollte locker und humos sein. Das Substrat sollte durch regelmäßiges Gießen feucht gehalten werden. Dill kann keine Staunässe vertragen.

Dill mag einen nährstoffhaltigen Boden, sodass der Humusanteil hoch sein darf. Sollte der Boden verdichtet sein, sollte man ihn mit Sand auflockern. Dazu wird grober Sand verwendet.

Gießen

Das Kraut muss regelmäßig gegossen werden, wobei darauf geachtet werden muss, dass keine Staunässe entsteht. Auch dürfen die Wurzeln des Krauts nicht austrocknen. Deshalb sollte nicht nur regelmäßig, sondern auch gleichmäßig gegossen werden.

Düngen

Auf Dünger sollte man bei Dill besser verzichten, denn egal welcher Dünger (auch organischer) verwendet würde, er macht sich am Geschmack bemerkbar.

Überwintern

Dill ist ein einjähriges Kraut, sodass man diese Pflanze nicht überwintern kann. Man kann allerdings die Samen überwintern: Man sammelt die Samen des Krauts ein und harkt sie leicht an dem Standort unter, der für die nächste Ernte ausgesucht wurde. Die Samen können an dieser Stelle und in der Erde überwintern, um im nächsten Frühling zu keimen.

Dill vermehren

Aussaat

Da Dill einjährig ist, muss man dieses Kraut jährlich neu säen. Ab April kann man Dill im Freiland aussäen und ab März kann das Kraut im Zimmer gezogen werden.

Das Kraut wächst sehr schnell und bereits eine Woche nach der Aussaat kommen die ersten Keimlinge zum Vorschein. Damit es für den Dill warm genug ist, fängt man im Freiland erst ab Mitte April mit der Aussaat an.

Ob Dill ein Lichtkeimer oder Dunkelkeimer ist, daran scheiden sich die Geister. Da die Samen aber sehr klein und leicht sind, harken erfahrene Gärtner den Samen leicht unter. Blieben die Samen auf der Oberfläche der Erde, reicht ein kleiner Windhauch aus, um die Samen zu verwehen.

Dillsamen werden somit auf den Boden verstreut und dann leicht in die Erde eingeharkt. Der Boden wird befeuchtet (keine Nässe und schon gar keine Staunässe!).

Stecklinge

Dill ist nicht für die Vermehrung mit Stecklingen geeignet.

Dill im Topf / Kübel

Dill lässt sich auch im Topf kultivieren. Da dieses Kraut ein Tiefwurzler ist, muss der Topf eine entsprechende Höhe vorweisen. Ein Blumenkasten ist für Dill nicht geeignet. Der Topf sollte zudem im Boden ein Auslaufloch besitzen, sodass Staunässe vermieden werden kann.

Standort

Der Topf sollte an einen hellen Platz gestellt werden, wo er zudem vor Wind geschützt ist. Die Mittagssonne sollte Dill nicht abbekommen, da das feine Kraut sonst verbrennt.

Substrat

Für die Topfkultur von Dill reicht normale Blumenerde aus. Da Dill selbstunverträglich ist, muss die Erde im Topf jedes Jahr erneuert werden.

Gießen

Die Erde muss feucht gehalten werden, doch Staunässe darf nicht entstehen.

Düngen

Dill muss nicht gedüngt werden.

Probleme / Schädlinge / Krankheiten

Häufig wird Dill von Wurzelschädlingen und Pilzen befallen. Besonders junge Pflanzen sind anfällig für diese Schädlinge. Da Wurzelnematoden oftmals von Zwiebeln, Schnittlauch oder Kartoffeln angezogen werden, sollten diese Pflanzen weiter entfernt vom Dill stehen. Natürliche Schädlingsmittel sind Salbei, Thymian, Rosmarin oder andere mediterrane Kräuter.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Der richtige Schnitt von Dill

Dill sollte komplett abgeschnitten werden, wenn das Kraut höher als dreißig Zentimeter geworden ist.

Ernte des Dills

Nach nur einem Monat nach der Aussaat kann Dill bereits geerntet werden. Das Kraut sollte mindestens fünfzehn Zentimeter hoch sein, wenn man mit der Ernte beginnt. Beim Ernten werden die Dillspitzen abgeschnitten und davon so viele, wie benötigt werden.

Konservieren des Dills

Dill lässt sich sehr gut konservieren, sodass eine gute Ernte für Vorrat sorgt. Frischer Dill kann in feuchtes Küchenpapier gewickelt werden, das dann in einen Frischhaltebeutel gelegt wird. Legt man diesen Beutel in den Kühlschrank, bleibt der Dill zumindest ein paar Stunden frisch.

Dill trocknen

Möchte man Dill trocknen, werden nicht nur die Blätter, sondern ganze Stängel geerntet. Diese bindet man zusammen und hängt das Bündel kopfüber an einen dunklen, trockenen und kühlen Ort auf. Die Blätter lassen sich im getrockneten Zustand von den Stängeln abstreifen und zerkrümeln.

Dill einfrieren

Der frisch geerntete Dill wird gewaschen und die Blätter klein gehackt. Am besten verteilt man die klein gehackten Kräuter in einen Eiswürfelbehälter. Dieser wird mit Wasser oder Olivenöl aufgefüllt und in das Gefrierfach gestellt. Man kann aber auch die Dillblätter etwas grober hacken und dann ohne Wasser oder Öl einfrieren.

Dill einlegen

Für das Einlegen in Öl werden die frischen und gewaschenen Blätter in eine saubere Flasche gegeben, die mit Öl aufgefüllt wird.

Dill Verwendung in der Küche

Dill wird besonders gerne zum Würzen von Gurken genutzt. Zum Beispiel wird es traditionell beim Einmachen von Gewürzgurken verwendet. Ebenso schmeckt Dill gut zu Fischgerichten, Suppen, Salaten und Saucen. Damit das volle Aroma zur Geltung kommen kann, sollte das Kraut erst zum Ende der Kochzeit hinzugefügt werden.

Dill Tee

Dill-Tee wird vor allem bei Verdauungsproblemen angewendet. In der Regel nutzt man für den Tee die Samen des Krauts. Dafür werden die Dillsamen zerstoßen. Für eine große Tasse werden etwa fünf Gramm Samen benötigt, die man mit kochendem Wasser übergießt. Nachdem der Tee rund fünf Minuten gezogen ist, wird er abgeseiht und nach der Mahlzeit getrunken.

Dill Verwendung als Heilkraut

Schon in der Antike war Dill als Heilkraut bekannt. Gladiatoren rieben sich mit dem wundheilenden und schmerzstillenden Dillöl ein und in Ägypten behandelte man mit Dill Kopfschmerzen. Im Mittelalter wurde das Kraut für die Wundheilung, zur Linderung von Schmerzen oder bei Magen-Darm-Problemen genutzt.

Lesen Sie hier: Dill als Heilpflanze

Rezepte mit Dill als Heilpflanze finden Sie hier:

Anwendungen mit Dill in der Naturheilkunde finden Sie auf diesen Seiten: Blähung, Erbrechen, Luftschlucken, Schluckauf, Stillen

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