Stevia im Kräutergarten
Anbau, Pflege, Ernte und Verwendung

Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Gattung: Stevien (Stevia)
Wissenschaftl. Name: Stevia rebaudiana (Bertoni) Bertoni
Verwendung: Gewürz, Süßstoff
Schwierigkeit Anbau & Pflege: mittelschwer

Die ursprüngliche Heimat der mehrjährigen Steviapflanze ist Paraguay. Der botanische Name lautet Stevia rebaudiana. Im Volksmund nennt man die Pflanze auch Honigkraut, Süßblatt oder Süßkraut, da sie als Süßungsmittel verwendet wurde und wird. Seit dem Jahre 2011 ist dieser Süßstoff auch ein Europa zugelassen.

Stevia rebaudiana ist Teil der Familie der Korblütler und wird bis zu einem Meter hoch. In der Natur ist die Pflanze mehrjährig. Sie wird aber in unseren Breiten einjährig kultiviert, da sie keinen Frost verträgt.

Die Süßkraft befindet sich in den Blättern. Im Gegensatz zum Zucker ist die Süße der Steviapflanze etwa dreihundert Mal stärker. Stevia verursacht aber keinen Karies und führt auch nicht zu Übergewicht.

Stevia Arten / Sorten

Zur Gattung Stevia gehören über 230 Arten. Der Süßstoff ist aber ausschließlich in Stevia rebaudiana enthalten.

Stevia / Inhaltsstoffe

Neben dem Süßstoff Steviosid sind mehr als hundert Wirkstoffe in der Steviapflanze enthalten, unter anderem Flavonoide, Terpene, Rebaudiosid A, C, D und E, Dulcosid sowie Mineralstoffe (beispielsweise Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen), Spurenelemente und Vitamine.

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Stevia Anbau im Garten / Pflege im Topf

Stevia rebaudiana lässt sich im Beet oder im Topf kultivieren. Da die Pflanze aus Südamerika stammt, wo andere klimatische Verhältnisse vorherrschen, muss man ein paar Faktoren beim Anbau in hiesigen Breitengraden beachten.

Standort

Die Steviapflanze benötigt einen warmen und sonnigen Standort, der idealerweise windgeschützt ist.

Substrat

Die Erde muss durchlässig und humos sein.

Gießen

Stevia rebaudiana muss regelmäßig gegossen werden, wobei Staunässe auf keinen Fall entstehen darf. Deshalb sollte bei der Kultivierung im Topf an eine Drainage gedacht werden.

Düngen

Es reicht aus, wenn die Pflanze ab und zu mit Kräuterdünger versorgt wird.

Überwintern

Im Beet lässt sich die Steviapflanze nicht überwintern, denn die Pflanze verträgt gar keinen Frost. Eine Überwinterung ist mit einer Kultivierung im Topf möglich.

Stevia rebaudiana Blüte

Die Pflanze bekommt vor dem ersten Frost einen Rückschnitt, wobei etwa fünf bis zehn Zentimeter der Steviapflanze erhalten bleiben. Der Raum für die Überwinterung muss frostfrei bleiben. Im Winter braucht die Pflanze kaum Licht, sodass sie beispielsweise im Keller überwintern könnte.

Die Steviapflanze wird im Winter nur wenig gegossen. Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass die Wurzeln nicht austrocknen können.

Anfang März wird der Topf auf eine helle Fensterbank gestellt, wobei die Sonne nicht direkt auf die Pflanze scheinen sollte. Man versorgt die Steviapflanze mit etwas Kräuterdünger und erhöht ein wenig die Wassermenge.

Eine andere Möglichkeit der Überwinterung ist die in einem Gewächshaus bei Temperaturen um 18 Grad oder in einem sonnigen, warmen Wintergarten. Wer der Pflanze diese Option bieten kann, wird sich an einer grünen Pflanze im Winter erfreuen und kann die Blätter weiterhin ernten. Ohne Winterpause erhöht sich allerdings die Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge.

Probleme / Schädlinge / Krankheiten

Die Steviapflanze ist recht robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Bei Pflegefehlern oder fehlender Winterpause wird die Pflanze anfälliger. Auch auf zu viel Dünger reagiert die Pflanze: Die Blätter bilden sich nur schwach aus und bleiben hellgrün und die Stängel werden instabil.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Der richtige Schnitt der Stevia

Wie oben beschrieben wird die Pflanze vor dem ersten Frost zurückgeschnitten – wenn man eine Winterpause plant und über keinen warmen, sonnigen Raum zum Überwintern verfügt.

Ansonsten kann die Steviapflanze immer mal wieder gekürzt werden, um einen buschigen, kräftigen Wuchs zu fördern.

Steviapflanze ernten und verarbeiten

Die Blätter der Steviapflanze können stets frisch geerntet werden. Die Erntezeit beginnt im September. Der höchste Gehalt an Süßstoff ist in den älteren Blättern enthalten, sodass diese zuerst geerntet werden sollten. Die Steviablätter können frisch oder getrocknet verwendet werden, aber auch zum flüssigen Süßstoff verarbeitet werden.

Konservieren des Stevia

Mit den frischen Blättern lässt sich beispielsweise Tee süßen. Die Dosierung muss jeder selbst herausfinden. In der Regel süßt man eine Kanne Tee mit etwa fünf Steviablättern. Die frischen Blätter können auch klein gehackt zum Süßen von Salaten und Pudding verwendet werden. Zum Backen von Kuchen werden die frischen Blätter im Mörser zermahlen. Bei der Verwendung von Steviablättern sollte auf Rezepte zurückgegriffen werden, die auf die Süßkraft der Pflanze abgestimmt sind. Bei üblichen Rezepten, beispielsweise für Kuchen, muss die angegebene Menge an Zucker deutlich reduziert werden, wenn statt Zucker Stevia genutzt wird.

Stevia trocknen

Stevia Pflanze getrocknet

Bei getrockneten Blättern verlängert sich natürlich die Haltbarkeitsdauer. Zum Trocknen zieht man die Blätter auf eine dünne Schnur. Also: Schnur durch eine Nadel führen und Blatt für Blatt auf die Schnur reihen.

Diese Schnur hängt man für ein bis zwei Wochen an einen warmen und trockenen Ort auf. Die Blätter sollten dabei nicht in der Sonne hängen.

Soll der Trockenvorgang schneller vor sich gehen, können die Blätter ebenso im Backofen getrocknet werden. Dazu werden die Blätter auf ein Backblech gelegt, das zuvor mit Backpapier ausgelegt wurde. Die Steviablätter sollten gut ausgebreitet werden, sodass sie sich nicht überlappen.

Der Backofen wird auf vierzig Grad eingestellt und zwischen die Ofentüre wird ein Holzlöffel geklemmt.

Ebenfalls können die frischen Blätter im Dörrautomat getrocknet werden.

Die trockenen Blätter der Steviapflanze sollten in einem Gefäß aufbewahrt werden, welches die Blätter vor Licht schützt. Im getrockneten Zustand lassen sie sich leicht mit dem Mörser zu einem Pulver verarbeiten, das zum Süßen von Tee oder Speisen verwendet werden kann.

Auch an dieser Stelle noch einmal der Hinweis, dass die Süßkraft von Stevia wesentlich stärker ist, als die des Zuckers. Braucht man beispielsweise laut Rezept zwei Tassen Zucker, entspricht dies einer Menge von einem Teelöffel Steviapulver. Der Geschmack von Stevia wird bitter, wenn überdosiert wird.

Aus Steviablättern Flüssigsüßstoff herstellen

Aus den getrockneten Blättern lässt sich ein flüssiger Süßstoff herstellen. Dazu werden etwa sieben Gramm trockene Blätter mit 200ml Wasser rund zwei Minuten gekocht. Anschließend wird das Ganze durchgesiebt und in eine Flasche gefüllt. Dieser flüssige Süßstoff hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen. Für die Dosierung empfiehlt sich eine Flasche mit Pipette, in die man die Flüssigkeit füllt. Ein Stück Würfelzucker entspricht ungefähr ein Spritzer des selbst hergestellten Süßstoffes. Solche Flaschen mit Pipette sind in der Apotheke zu erhalten.

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