Currykraut (Helichrysum italicum) im Kräutergarten
Anbau, Pflege, Ernte & Verwendung
Currykraut hat seinen Namen aufgrund seines Geruchs, der dem Currygewürz ähnlich ist. Das Aroma erinnert aber auch an Salbei. Bei feuchtem Wetter duftet die Pflanze besonders stark. Die botanische Bezeichnung dieser aus dem Mittelmeerraum stammenden Pflanze lautet Helichrysum italicum. Currykraut gehört zur Familie der Korbblütler und zur Gattung der Strohblumen.
Wissenschaftl. Name: Helichrysum italicum, syn. H. angustifolium
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Art: Italienische Strohblume
Wuchshöhe: 20 bis 60 Zentimeter
Verwendung: Gewürz, Küchenkraut, ätherisches ÖL, Heilpflanze
Schwierigkeit Anbau & Pflege: leicht
Der Halbstrauch kann eine Höhe von bis zu sechzig Zentimeter erreichen. Die immergrüne und mehrjährige Pflanze besitzt nadelähnliche Blätter, die silbrig-grün oder silbrig-grau sind. Die zunächst labilen Stängel verholzen mit der Zeit. Currykraut blüht von Ende Juni bis September mit kleinen, gelben Blüten.
Im Volksmund wird Currykraut auch Currystrauch, italienische Strohblume, Sonnengold oder italienische Immortelle genannt.
Currykraut wird sowohl in der Küche, als auch zu Heilzwecken verwendet.
Currykraut Arten / Sorten
Es gibt Unterarten von Helichrysum italicum, deren Entwicklung aufgrund der verschiedenen Regionen unterschiedlich verlief:
- Helichrysum italicum subsp. italicum wächst im gesamten Mittelmeerraum, außer auf Kreta, Sizilien, den Balearen und der iberischen Halbinsel
- Helichrysum italicum subsp. picardii ist in Marokko, Portugal und Spanien verbreitet
- Helichrysum italicum subsp. microphyllum ist auf Kreta, Korsika, Sardinien und in Griechenland vorzufinden
- Helichrysum italicum subsp. pseudolitoreum wächst auf Sardinien sowie an der Küste und auf dem Archipel der Toskana
- Helichrysum italicum subsp. siculum findet man von Italien bis Tunesien
- Helichrysum italicum subsp. serotinum ist die kleine Variante des Currykrauts, die in Südfrankreich, Spanien, Portugal, Algerien und auf manchen balearischen Inseln wächst
Neben diesen Unterarten gibt es noch Zuchtsorten, wie Helichrysum italicum Dartington, eine winterharte Sorte. Auch Helichrysum italicum ssp. angustifolium ist eine Sorte, die winterfester als das ursprüngliche Currykraut ist.
Currykraut / Inhaltsstoffe
Im Currykraut sind folgende Inhaltsstoffe enthalten:
- Ätherische Öle
- Borneol
- Bitterstoffe
- Limonen
- Italidion
- Beta-Pinen
- Nerylacetat
- Nerol
Currykraut - Pflanzen und Öl kaufen
In Supermärkten sind in der Regel Pflanzen zu bekommen, die schnell hochgezüchtet wurden. Diese halten meistens nicht lange und sind eher für den direkten Verzehr geeignet.
Kauft man in Gartencentern Currykraut, sollte auf Gesundheit der Pflanzen geachtet werden: Flecken oder gelbe Blätter deuten auf Pilz- oder Virenkrankheiten hin. Zudem sollte die Pflanze möglichst buschig gewachsen sein und sich durch satte Farben und ein starkes Aroma auszeichnen.
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Currykraut Anbau im Garten
Die Heimat des Currykrauts ist der Mittelmeerraum. Somit hat die Pflanze gewisse Ansprüche an den Standort und muss im Winter vor Frost geschützt werden. Auch beim Gießen muss beachtet werden, dass Currykraut in der Heimat während der Sommermonate nur wenig Wasser bekommt.
Im Garten muss ein Pflanzenabstand von etwa dreißig Zentimeter eingehalten werden. Gute Nachbarn des Currykrauts sind unter anderem Lavendel, Salbei, Bohnenkraut und Thymian.
Pflege des Currykrauts
Standort
Der Standort sollte sonnig sein. Möchte man die Pflanze während der kalten Monate im Garten lassen, wählt man einen geschützten Standort, bestenfalls vor einer Mauer, auf die im Winter die Sonne scheint.
Substrat
Große Ansprüche an die Erde hat das Currykraut nicht, denn im mediterranen Raum muss sie oft mit eher magerem Boden zurechtkommen. Wichtig ist ein wasserdurchlässiger Boden, denn die Pflanze verträgt keine Staunässe.
Das Kraut kann in Gartenboden oder Blumenerde gepflanzt werden. Ist die Erde im Garten lehmig, mischt man zum Auflockern Sand unter.
Gießen
Beim Gießen muss darauf geachtet werden, dass weder Staunässe entsteht, noch die Erde soweit austrocknet, dass die Wurzeln keine Feuchtigkeit mehr erhalten. Die Pflanze wird somit mäßig gegossen.
Düngen
Currykraut wächst in seiner Heimat auf nährstoffarmen Böden. Somit wird die Pflanze nicht gedüngt. Man kann den Boden mit ein bisschen Kompost düngen, wenn das Currykraut schon älter ist.
Überwintern
Im Winter muss man die Pflanze vor Frost schützen. Soll das Currykraut im Winter draußen bleiben, wählt man einen geschützten Standort und deckt die Pflanze mit Stroh, Reisig oder Jutesäcken ab.
Ansonsten pflanzt man das Kraut in Töpfe um und stellt sie während der kalten Monate ins Haus. Dort muss das Currykraut hell und kühl stehen.
Currykraut vermehren
Aussaat
Currykraut lässt sich gut durch Samen vermehren. Man kann die Samen selbst aus den Blüten gewinnen, sobald diese verblüht sind. Der Samen ist aber auch im Handel erhältlich. Am besten zieht man das Kraut im Topf vor. Die Aussaat erfolgt dann im Winter, spätestens Ende Februar. Da Currykraut ein Lichtkeimer ist, drückt man die Samen in die Erde. Die Samen werden somit nicht zusätzlich mit Erde bedeckt.
Anschließend wird die Erde mäßig bewässert und darauffolgend hält man die Erde stets feucht. Dies funktioniert mit einer Sprühflasche sehr gut, sodass der Samen unbeschädigt bleibt. Der Topf sollte einen hellen Fensterplatz bekommen. Nach etwa zwei Wochen werden sich die ersten Keimlinge zeigen. Die jungen Pflanzen sollten erst dann in den Garten umgepflanzt werden, wenn es keinen Nachtfrost mehr gibt.
Stecklinge
Möchte man Stecklinge ziehen, schneidet man Zweige ab und steckt diese in die Erde. Nach rund vier Wochen sind die Stecklinge bewurzelt.
Currykraut im Topf / Kübel
Currykraut lässt sich auch gut im Topf oder Kübel kultivieren. Dazu kann normale Blumenerde verwendet werden. Wichtig ist, dass der Topf einen hellen, sonnigen Platz bekommt und im Winter ins Haus geholt wird.
Currykraut ist in den Heimatländern Trockenheit gewohnt. Dennoch muss bei der Kultivierung im Topf darauf geachtet werden, dass die Erde nicht komplett austrocknet. Auch Staunässe mag die Pflanze nicht. Gegossen wird bestenfalls dann, wenn die Erdoberfläche trocken ist.
Probleme / Schädlinge / Krankheiten
Bei Currykraut sind keine besonderen Krankheiten oder Schädlinge bekannt. Wird die Pflanze von Schädlingen oder Krankheiten befallen, liegt dies in der Regel am falschen Standort oder an der falschen Pflege.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Der richtige Schnitt von Currykraut
Als Halbstrauch verholzt der untere Bereich der Pflanze, während sich im oberen Bereich neue Triebe entwickeln. Schneidet man die Pflanze nicht zurück, verholzen die Zweige immer mehr im oberen Bereich. Damit die frischen Triebe nicht verholzen, müsste man sie ständig entfernen. Wartet man zu lange, wird aus den verholzten Zweigen nichts Neues mehr austreiben.
Wird das Currykraut jedoch regelmäßig geerntet, braucht man sich um diesen Vorgang keine Gedanken zu machen, denn die Ernte kommt dann einem regelmäßigen Beschnitt gleich.
Ist der Strauch zu hoch geworden, kann er im Frühjahr zur Hälfte gekürzt werden, sobald der Austrieb beginnt.
Ernte des Currykrauts
Currykraut wird am besten frisch in der Küche verwendet. Das beste Aroma hat die Pflanze kurz vor der Blütezeit. Die Ernte kann aber auch zur Blütezeit stattfinden, beispielsweise um das Currykraut zu trocknen.
Konservieren des Currykrauts
Currykraut sollte zwar möglichst frisch verwendet werden, doch es lässt sich ebenso gut trocknen. Der Nachteil des getrockneten Currykrauts liegt im reduzierten Aroma. Andere Möglichkeiten der Konservierung sind das Einfrieren und das Einlegen in Öl.
Currykraut trocknen
Zum Trocknen werden die geernteten Zweige gebündelt und kopfüber an einen trockenen und luftigen Ort aufgehängt.
Übrigens lassen sich aus den getrockneten Zweigen, die mit Blüte geerntet wurden, dekorative Trockenblumensträuße binden.
Currykraut einfrieren
Zum Einfrieren lässt man am besten die Zweige komplett und schneidet sie nicht klein. Der Grund: Currykraut wird zum Würzen mitgekocht, aber vor dem Servieren wieder herausgenommen. Der Geschmack ist bitter, wenn man auf die Zweige oder Blätter beißt.
Currykraut einlegen
Möchte man das Currykraut in Öl einlegen, füllt man die Zweige in eine Flasche und füllt diese mit Öl auf, sodass die Zweige gut bedeckt sind.
Currykraut - Verwendung in der Küche
Mit Currykraut lassen sich Fleischgerichte, Fischgerichte, Saucen, Reis sowie mediterrane Gerichte würzen. Der Geschmack ist eine Mischung aus Curry und Salbei.
Würde man auf die Zweige beißen, macht sich ein bitterer Geschmack im Mund breit. Deshalb wird Currykraut mitgekocht und vor dem Servieren herausgenommen.
Currykraut Tee
Aus getrockneten Currykrautblüten kann ein Tee aufgebrüht werden, der entgiftend und gegen Husten wirkt. Dazu wird ein Esslöffel Blüten mit etwa 250ml kochendem Wasser übergossen. Man lässt den Tee rund fünf Minuten ziehen und seiht ihn dann ab. Der Tee kann ebenfalls äußerlich zur Behandlung von Hautproblemen verwendet werden. Zudem kann er als Badezusatz bei Hautproblemen genutzt werden.
Hinweis: Da Currykraut Magenschmerzen verursachen kann, sollte man den Tee in Maßen genießen.
Currykraut als Heilkraut
Currykraut besitzt verschiedene Heilwirkungen. So wirkt es antiviral, bakterienhemmend, entgiftend, krampflösend, fungizid, entzündungshemmend, schmerzstillend, wundheilend und schleimlösend. Ebenso wehrt Currykraut Insekten ab, wirkt blutgerinnungshemmend und beruhigt Haut und Nerven.
Das Kraut wird in der alternativen Medizin bei folgenden Gesundheitsproblemen eingesetzt:
- Ekzeme
- Hautunreinheiten
- Hautjucken
- Äderchen
- Gelenkschmerzen
- Blutergüsse
- Krampfadern
- Husten
- Lymphstau
- Verstauchungen
- Prellungen
- Zerrungen
- Pilze
- Stress
Außerdem lassen sich mit Currykraut Insekten abwehren.
Zu beachten ist, dass Nebenwirkungen wie Magenschmerzen oder Magenreizung auftreten können.
Zur äußeren Anwendung wird aus dem Currykraut ein Öl hergestellt, das Immortellenöl genannt wird. Dies wird zum Einreiben bei Blutergüssen, Prellungen oder Verstauchungen genutzt. Achtung: Immortellenöl ist nicht für die innere Einnahme geeignet, da sich dann Vergiftungserscheinungen einstellen können!
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