Quendelseide - eine Heilpflanze der Volksmedizin
Cuscuta epithymum
Quendelseide von Jeffdelonge, CC BY-SA 3.0
Wissenschaftlicher Name: Cuscuta epithymum L.
Pflanzennamen im Volksmund: Teufelszwirn, Klee-Seide
Pflanzenfamilie: Seidegewächse (Cuscutaceae)
Verwendung: Innerlich und Äußerlich
Die pharmazeutische Industrie verwendet Inhaltsstoffe dieser Pflanze
Heilkraut Anwendung - Rezepte finden Sie hier:
Abszess, Blähungen, Schürfwunden, Verletzungen, Verstopfung, Wundheilung
Steckbrief / Beschreibung
Die nur einjährig wachsende Quendelseide ist der Gattung parasitischer Pflanzen angehörig, denen eigenes Chlorophyll zur Photosynthese fehlt. Das hält die Quendelseide jedoch nicht davon ab sich kräftig zu entwickeln, oftmals bringt sie ihre Wirtspflanze in große Schwierigkeiten. Nach dem Keimen des Sämlings bildet die Quendelseide kleine Wurzeln zur ersten Versorgung mit notwendigen Nährstoffen. Sofort beginnt der Keimling fadenförmig in die Länge zu wachsen und unter windenden Bewegungen sucht sich die kleine Pflanze Halt an einer geeigneten Wirtspflanze.
An den Berührungspunkten mit der Wirtspflanze entwickelt die Quendelseide Saugorgane die sich in den Wirt bohren. Nun beginnen die Wurzeln der Quendelseide abzusterben, sie werden nicht mehr benötigt. Die Stängelspitze der Quendelseide wächst weiter und beginnt ein kräftiges Längenwachstum. Die Wirtspflanze wird dabei ihrer Kraft beraubt und zusätzlich regelrecht abgewürgt. In Europa sind gut 10 Seidearten bekannt. Je nach Art bevorzugen diese Pflanze unterschiedliche Wirtspflanzen. Die Quendelseide ist vorzugsweise unterschiedlichen Ginsterarten, auf Thymian und auf Heidekraut zu finden.
Die einjährig wachsende Quendelseide bildet rötlich oder gelblich gefärbte, fadenförmige, um die Wirtspflanze gewundene Stängel mit Saugorganen. Die Stängelfarbe ist vom Standort und von der Wirtspflanze abhängig. Blätter werden von der Quendelseide keine gebildet. Ab Anfang Juni bis Mitte September bildet die Pflanze in wirren Knäueln kleine weiße oder rosafarbene Blüten.
Standort / Hier findet man Quendelseide
Die Pflanze ist im europäischen Raum bis in Höhenlagen von 2100 m zu finden. Die Quendelseide lebt parasitisch in Wirtspflanzen. Bevorzugte Wirtspflanzen der Quendelseide sind verschiedene Ginsterarten, Heidekraut und der Thymian.
Wirkung der Heilpflanze / Heilwirkung - Quendelseide
Die Quendelseide wirkt abführend, adstringierend, gallentreibend, windtreibend und wundreinigend
Verwendete Pflanzenteile
In der Naturheilkunde benutzt man von der Quendelseide die gesamte Pflanze, diese wird schonend im Schatten getrocknet.
Inhaltsstoffe der Quendelseide
Wichtige Inhaltsstoffe dieser Heilpflanze sind: Glykoside, Harz, Gerbstoff, Kautschuk und Enzyme
Anwendung mit der Heilkraft dieser Pflanze
Die Quendelseide kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Anwendungen mit der Quendelseide in der Naturheilkunde finden Sie auf diesen Seiten: Abszess, Blähungen, Schürfwunden, Verletzungen, Verstopfung, Wundheilung
Buchempfehlungen Kräuter und Heilpflanzen
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Bilder der Quendelseide
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Quendelseide
Cuscuta epithymum L.
Foto: J.F. Gaffard, Lizenz: GFDL
Quendelseide
Cuscuta epithymum L.
Foto: Bernd Haynold, Lizenz: GFDL
Quendelseide
Cuscuta epithymum L.
Foto: Hans Hillewaert
Bestimmte Rechte vorbehalten
Quellen
Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen. Verlag Das Beste, ISBN-10: 3716600261, Der Kosmos Heilpflanzenführer: Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas, Franckh Kosmos Verlag, ISBN-10: 3440162680, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Heilpflanze, Wikipedia - Liste von Heilpflanzen, Quendel-Seide - Wikipedia, Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, ISBN 3831032327
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