Artenvielfalt im Garten: 5 Tipps für eine vielfältige Bienenweide

Westliche Honigbienen (Apis mellifera)

Honigbiene (Apis mellifera))
Waugsberg, CC BY-SA 3.0

Dank einer Bienenweide erstrahlt Ihr Garten in voller Blüte und Sie tun gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt. In diesem Artikel erfahren Sie alle Tipps und Tricks rund um das Anlegen und Pflegen einer Bienenweide in Ihrem Garten.

Tipp #1: Bienenweide für mehr Vielfalt im Garten

Indem Sie eine Bienenweide in Ihrem Garten anlegen, ermöglichen Sie den heimischen Wildbienen ganzjährig Zugang zu einem Futterplatz und eine Möglichkeit zum Nisten. In Deutschland gibt es neben der Honigbiene rund 550 weitere Wildbienenarten, die auf den Nektar und die Pollen von Wild- und Nutzpflanzen angewiesen sind. Laut der Roten Liste sind etwa 48 Prozent dieser Wildbienen bestandsgefährdend eingestuft.

Nicht nur Bienen tummeln sich gerne in diesen Biotopen. Auch andere Nützlinge und Insekten fühlen sich wohl und tragen so ganz natürlich zu einer ausgewogenen Artenvielfalt bei.

Eine Bienenweide ist übrigens trotz Blumengarten nicht überflüssig! Oft pflanzen wir Blüten an, die nicht für die Bienen geeignet sind oder ihnen den Weg zum Nektar verwehren. Manche Blühpflanzen sind durch ihre Züchtung auch unfruchtbar und liefern den Bienen keine Nährstoffe. Deshalb sollten Sie beim Anlegen Ihrer Bienenweide gewisse Pflanzen besser vermeiden.

Tipp #2: Der richtige Zeitpunkt für eine Bienenweide

Da die Saatmischungen für Bienenweiden die gesamte Vegetationsperiode eines Jahres abdecken, gestaltet sich die Anlegung sehr flexibel. Es ist egal, ob Sie im April nach dem letzten Frost oder im Juli in den Sommerferien aussäen - die Bienenweide gelingt immer.

Vor allem im Frühling und Herbst herrschen optimale Bedingungen für das Anlegen und Aussäen einer Bienenweide. Zu dieser Zeit ist es nicht zu heiß oder kalt und die Regenmengen sind meist genau richtig für die vor allem anfänglich wichtige Bewässerung.

Tipp #3: Welcher Boden ist der richtige für eine Bienenweide?

Die richtigen Bodenbeschaffenheiten spielen mit der Wahl der Samen zusammen. Als Faustregel können Sie sich jedoch daran orientieren, dass der Boden nicht zu nährstoffreich und die Erde zumindest in den obersten fünf Zentimetern locker und feinkrümelig sein sollte. Außerdem ist es wichtig, dass der Boden nicht trocken ist und mit genügend Wasser versorgt wird.

Tipp #4: Anlegen einer mehrjährigen Bienenweide

Eine Bienenweide können Sie ganz leicht selbst anlegen – sogar ohne Garten! Auch in Blumenkästen am Balkon oder auf dem Dach wächst das Biotop hervorragend.

Der Vorteil einer mehrjährigen Bienenweide ist die wiederkehrende Freude über ein buntes Beet - jedes Jahr ohne Mehraufwand. Achtung: Bei mehrjährig angelegten Bienenweiden kommt es oft vor, dass sich im ersten Jahr noch keine Blüten zeigen. Am besten informieren Sie sich vorab, welche Saatgutmischung für Ihre Bienenweide am besten geeignet ist.

Krause Minze

Falls Sie überprüfen wollen, wie bienenfreundlich Ihr Garten bereits ist, können Sie hier nachlesen, welche Pflanzen bei Bienen besonders beliebt sind.

Wie Sie eine Bienenweide im Garten erfolgreich selbst anlegen können:

  • Für eine Bienenweide eignet sich am besten ein Platz im Halbschatten oder in der Sonne.
  • Boden vorbereiten: Wichtig für eine florierende Bienenweide ist ein lockerer Boden mit feinkrümeliger Erde, die nicht zu nährstoffreich ist. Außerdem sollten Sie vor der Aussaat Unkraut und Rasen vom Beet entfernen.
  • Aussaat: Damit sich die Samen gut verteilen, sollten Sie die Saatpackung vor der Aussaat gut durchschütteln. Pro Quadratmeter benötigen Sie etwa 1-3 Gramm Samen, die Sie mit etwas Sand vermischen können, damit das gleichmäßige Ausstreuen mit der Hand leichter fällt.
  • Einarbeitung in den Boden: Sobald die Bienenweide ausgesät ist, werden die Blumensamen mit einer Harke leicht in die Erde eingearbeitet und anschließend vorsichtig fest gedrückt, damit sie nicht vom Wind verblasen werden.
  • Ausreichende Bewässerung: Vor allem in den ersten Tagen nach der Aussaat bis zur Keimung ist es wichtig, dass der Boden immer leicht feucht bleibt. Nach 1-2 Wochen keimen die Samen und nach 2 Wochen können Sie schon die ersten Blüten sehen.
Westliche Honigbienen (Apis mellifera)

Klee von Bienen und Hummeln geliebt
Foto von Su7 im Pflanzenforum

Tipp: In diesem Video werden Sie mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung durch den Prozess des Anlegens einer Bienenweide geführt und erhalten zusätzlich noch Saatgut-Tipps.

Tipp #5: Pflege einer Bienenweide

Die Pflege Ihrer Bienenweide gestaltet sich noch leichter als das Anlegen. Sobald die Pflanzen blühen, können Sie sich zurücklehnen und den Anblick genießen. Ende Herbst, wenn die Weide allmählich verblüht, können Sie die Stängel einfach stehen lassen. Diese bieten Insekten und kleinen Säugetieren einen Winter-Unterschlupf und sind so ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.

Grundsätzlich reicht es aus, wenn Sie Ihre Bienenweide ab dem zweiten Jahr 1-2 mal nach der Vollblüte mähen. Wichtig beim Mähen ist die Tageszeit: Am besten mähen Sie ganz in der Früh oder spät abends, da zu diesen Zeiten am wenigsten Insekten aktiv sind.

Seidenbiene Colletes daviesanus

Seidenbiene (Colletes daviesanus)
Michael Becker, CC BY-SA 3.0

Den Verschnitt können Sie liegen lassen, da das die Selbstaussaat der Pflanzen fördert. Sollten Sie die abgeschnittenen Stängel entfernen wollen, schütteln Sie diese zuvor gut über das Beet aus, damit möglichst viele Samen in der Bienenweide bleiben.

Fazit: Mehr Artenvielfalt im Garten dank Bienenweide

Sollten Sie über ein neues Projekt in Ihrem Garten, auf einem Dach oder auf Ihrem Balkon nachdenken, beginnen Sie doch mit einer Bienenweide!

Damit unterstützen Sie die fleißigen Tierchen bei ihrer Futtersuche und tragen gleichzeitig zu einer größeren Artenvielfalt in Ihrem Garten bei. Zusätzlich werden Sie mit einem blühenden Paradies belohnt.

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