Cleisostoma / Orchideenpflege
Juwelen der Natur
Cleisostoma sind eine faszinierende Gattung innerhalb der Familie der Orchideen mit etwa 90 anerkannten Arten. Cleisostoma sind in Teilen des indischen Subkontinents, Südostasien, China, Neuguinea und einigen Inseln des Westpazifiks verbreitet.
Cleisostoma williamsonii, CC BY 4.0, Motohiro Sunouchi
Cleisostoma gehören zu den epiphytisch wachsenden monopodialen Orchideen. Monopodiale Orchideen entwickeln aus ihrer Wurzel einen einzigen Trieb. Dieser einzelne, meist aufrecht wachsende Trieb kann bis zu einem Meter groß werden und ist in seiner ganzen Länge belaubt. Nur gelegentlich treten kleine Seitensprossen auf. Aus den unteren Blattachseln wachsen die Luftwurzeln der Orchideen heraus.
Blüten einer Cleisostoma
Im Winter legt die Cleisostoma eine 2 Monate andauernde Ruheperiode ein. Die Blütezeit beginnt etwa ab Anfang des Monats März. Die Stiele der Blüten entwickeln sich in den Blattachseln, meist in Nähe der Triebspitze. Pro Blütenstock bildet die Cleisostoma zwischen 20 und 40 kleine, etwa 0,5 cm große Blüten aus.
Standort / Licht
Orchideen der Gattung Cleisostoma brauchen ganzjährlich einen hellen Standort. Trotzdem sollten diese Orchideen aber niemals direkten Sonnenstrahlen, besonders in der lichtstarken Jahreszeit, ausgesetzt werden. Zu starke Sonneneinstrahlung verursacht schnell einen Sonnenbrand auf den Blättern.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern
Cleisostoma gießt man in der Zeit des Hauptwachstums reichlich, der Topfballen wird durchgehend feucht gehalten. Epiphytisch kultivierte Orchideen werden entsprechend regelmäßig besprüht.
Es ist optimal, aufgebundene Cleisostoma in einem Gewächshaus oder Wintergarten aufzuhängen, da die Luftfeuchtigkeit dort meist höher ist. Allerdings bedeutet diese Art der Pflege auch mehr Aufwand, da die Orchidee sonst schnell Anzeichen von Wassermangel zeigt. Aufgebundene Orchideen werden 5 bis 7x pro Woche kräftig mit Regen- oder kalkarmem Wasser übersprüht oder getaucht.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperaturbereiche
Im Idealfall sollte für diese Orchideen die Temperatur ganzjährig tagsüber 20 bis 24 °C und nachts 16 bis 20 °C betragen.
Falls die Temperatur einige Tage hintereinander 24 °C übersteigt, stellt man die Pflanzgefäße in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine oder hängt wassergefüllte Untersetzer unter die Orchideen, sofern diese in Ampeln oder auf Epiphytenbäumen gepflegt werden.
Zusätzlich werden die Blätter der Orchideen täglich mit kalkfreiem Wasser besprüht.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Vermehren der Orchidee
Man benutzt die Vermehrung vor allem dazu, ausgewachsene Exemplare der Cleisostoma zu verkleinern. Zur Vermehrung der Orchideen schneidet man den Stamm der Cleisostoma an einer Stelle, über der sich möglichst zahlreiche Luftwurzeln befinden, durch. Die Schnittstelle wird mit Versiegelungspaste behandelt. Nach dem Abtrocknen der versiegelten Schnittfläche bindet man die Orchidee auf und pflegt sie wie ausgewachsene Exemplare.
Erde / Substrat
Alle für epiphytische Orchideen empfohlenen Kultursubstrate sind auch für Cleisostoma Orchideen geeignet. Cleisostoma können in Töpfen, Ampeln oder aufgebunden an Epiphytenbäumen gepflegt werden. Da Cleisostoma einen Standortwechsel nicht besonders gut vertragen, sollte man sie aber über mehrere Jahre hinweg ohne Störung wachsen lassen.
Substrate für Orchideen
Generell sollten alle Orchideen in gut wasserdurchlässigen Substraten gepflegt werden. Bei in Töpfen gepflegten Orchideen verwendet man ein gleichförmiges Gemisch aus hochwertiger Blumenerde oder Torf, kleine Holzkohlebrocken, bröckeligem Lehm, zerkleinertem Sumpfmoos (Sphagnum) und Quarzsand oder Perlite.
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Substrate zum Aufbinden für epiphytische Orchideen
Epiphytische Orchideen bekommen ein Gemisch aus zwei Teilen Rinde oder Osmunda Fasern (dies sind die getrockneten Wurzeln des Königsfarnes) und einem Teil Sphagnum. Diesem Gemisch sollte man, zur Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen, Horn- oder Knochenmehl hinzu mischen.
Sphagnum ist über das Internet hier erhältlich:
Cleisostoma aufbinden
Große Rindenstücke oder Holz eignen sich gut um epiphytische Orchideen als Aufsitzerpflanzen zu pflegen. Orchideen auf Holz zu verpflanzen ist kein Problem, man kann dafür auch einheimisches, europäisches Holz benutzen.
Das Holz soll gut abgelagert sein. Am besten eignet sich Holz, das mindestens 2 oder 3 Jahre in einem trockenen Raum lag. Am besten eignet sich ein Stück hitzebehandeltes Holz, das frei von lebenden Bakterien und anderen Organismen ist. In Thailand auf den Orchideenfarmen wird Teakholz für kurze Zeit in glühende Holzkohlenasche gelegt. Das "angekokelte" Holz wird danach mit einer Stahlbürste unter Wasser abgebürstet. Man kann aber auch Holz verwenden, das abgelaugt, dann ausgewaschen und getrocknet wurde.
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Beständiges, verwitterungsresistentes Holz verwenden
Man sollte eine beständige Holzart benutzen - Eichenholz eignet sich z.B. recht gut, sie hält lange Jahre und es ist gut für die Orchidee wenn sie nicht alle paar Jahre abgetrennt und neu aufgebunden werden muss. Die Holzoberfläche sollte rau und grob strukturiert sein, so finden die Wurzeln der Orchideen guten Halt und auch das aufgebundene Moos kann sich gut verankern und wachsen.
Nur desinfiziertes, sauberes Moos verwenden
Man sollte immer gutes, sauberes Moos, das im Handel für Anpflanzungen angeboten wird, benutzen. Lebendes Moos aus dem Wald eignet sich nicht, die Desinfizierung ist schwierig, man sollte lieber auf professionelle Angebote zurückgreifen.
Nach einiger Zeit ist das Holz zusammen mit dem Moos und der Orchidee verwachsen, die Haltedrähte können dann abgenommen werden.
Bedenken Sie aber auch, dass sich nicht jede Orchidee für die Verpflanzung auf Holz eignet. Zum Aufbinden nimmt man nur von Natur aus epiphytische Orchideen. Prüfen Sie vor dem aufbinden, in welche Richtung die Orchidee wächst, für manche Pflanzen ist es besser, wenn das Holz waagerecht hängt.
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Düngen / Nährstoffbedarf
Cleisostoma benötigen bei der Kultivierung in dem richtigen Substrat nur sparsame Düngergaben. Die natürlichen Standorte der Orchideen, hoch in den Baumkronen, sind sehr nährstoffarm. Die salzempfindlichen Wurzeln vertragen keine zu konzentrierten oder zu häufigen Düngungen, die Cleisostoma erleidet bei Überdüngung Schaden und kann absterben oder aber sie wachsen zu weich und üppig. Dies geht dann auf Kosten der Orchideenblüte, die sich nicht oder nicht richtig entwickelt.
Man kann die Cleisostoma mit speziellem Orchideendünger einmal im Monat sehr sparsam düngen. Dies sollte man aber nur machen, wenn die Orchidee gerade neue Blätter ausbildet. Falls die Orchidee sehr wuchskräftig ist, kann man in der Hauptwachstumszeit auch alle 14 Tage Düngen. Die Düngerkonzentration sollte man dann aber immer auf niedrigem Niveau halten, die Angaben der Hersteller sollten auf keinen Fall überschritten werden. Besser, besonders bei klein- und schwachwüchsigen Orchideen, ist nur 50 bis max. 70% der angegeben Düngergaben zu verwenden. Bei aufgebundenen Cleisostoma verwendet man eine Sprühflasche mit einer schwachen Regenwasser/Dünger Mischung.
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Etwa 6 Wochen vor der Blüte verzichtet man auf den herkömmlichen Orchideendünger und verwendet ab diesem Zeitpunkt einen phosphathaltigen Blütendünger, mit dem man die Orchidee ebenfalls in mäßiger Konzentration fein einnebelt.
Während der Ruhepause sollte man, wie auch bei anderen Pflanzen, auf das Düngen der Orchideen gänzlich verzichten.
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