Solanum

Solanum pseudocapsicum

Solanum pseudocapsicum mit Früchten
CC BY-SA 3.0, Paul venter

Die Solanum Pflege ist mittelschwer, einige Ansprüche der Pflanze sollten möglichst erfüllt werden.

Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Gattung: Nachtschatten
Deutscher Name / Handelsname: Solanum, Korallenstrauch, Judenkirsche, Jerusalem-Kirsche, Korallenbäumchen
Wissenschaftl. Name: Solanum L.
Unter Glas (in Wohnungen) gepflegte Art/en, Sorten oder Varietäten: Solanum pseudocapsicum, Solanum capsicastrum, Solanum capsicastrum "Variegatum"
Wuchshöhe unter Glas (Wohnung): 50 bis 100 cm
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Blütezeit: Juli - Dezember
Heimat / Herkunft:: Madagaskar
Schwierigkeit: mittelschwer

Zwei Arten aus der Gattung Solanum sind als Zimmerpflanzen verbreitet. Mit einer Wuchshöhe von etwa 60 bis 100 cm sind sie kleine, buschige Sträucher mit holzigen Zweigen und kleinen dunkelgrün gefärbten Blättern.

Aus den sternförmigen, recht unscheinbaren Blüten entwickeln sich hübsche, aber ungenießbare Beeren. Im Handel werden die Pflanzen ab dem späten Sommer angeboten, zu dieser Zeit färben sich die Beeren orangerot. Nach einigen Monaten, wenn die Beeren der Solanum einschrumpfen und abfallen, wirft man die Pflanze gewöhnlich weg. Es ist aber auch möglich, Solanum über das folgende Jahr weiter zu kultivieren. Bei der richtigen Pflege blühen die Solanum und tragen auch im darauffolgenden Jahr Früchte, besonders wenn man sie in den Sommermonaten ins Freie stellt.

Arten & Pflege der Solanum

Solanum pseudocapsicum

Solanum pseudocapsicum

Solanum pseudocapsicum mit Früchten
CC BY-SA 3.0, Paul venter

Solanum pseudocapsicum, auch Korallenstrauch genannt, hat eine große Ähnlichkeit mit Solanum capsicastrum. Die Pflanzen sind jedoch robuster, die Beeren sind etwas größer, rundlicher und glänzend orangescharlachfarben. Es gibt einige zwergwüchsige Sorten von Solanum pseudocapsicum, die nicht höher als 25 bis 30 cm werden, aber ebenso große, kräftig gefärbte und dauerhafte Beeren tragen wie die eigentliche Art.


Solanum capsicastrum

Solanum capsicastrum

Solanum capsicastrum

Solanum capsicastrum wächst mit leicht behaarten, am Rand etwas gewellten, länglich-lanzettlichen Blättern. Die weißen Blüten mit ihren orangegelben Staubgefäßen bilden sich in Trauben an 2 bis 3  cm langen Stielen in den Blattachseln. Die etwa 2 cm durchmessenden runden Beeren bilden sich im späten Sommer aus. Die Anfangs grünen, glänzenden Beeren färben sich beim Heranreifen orangerot und behalten bis in den Winter ihr hübsches Aussehen.


Solanum capsicastrum "Variegatum"

Solanum capsicastrum variegatum

Solanum capsicastrum "variegatum"

Solanum capsicastrum "Variegatum" ist wuchsgleich mit Solanum capsicastru , aber buntblättrig. Die Blätter sind cremefarben- oder gelbgefleckt, manchmal bilden sie auch einen cremefarbenen, weißen Rand.

Standort / Licht

Solanum pflegt man an einem hellen bis sehr hellen Standort mit direkter Sonnenbestrahlung. Die Pflanze benötigt ganzjährig eine Beleuchtungsstärke von mindestens 1000 bis 1500 Lux. Während des Sommers ist eine ausreichende Beleuchtung kein Problem, vorausgesetzt man stellt die Pflanze nicht in eine dunkle Ecke des Zimmers. In der lichtarmen Jahreszeit sollte man die Lichtwerte überprüfen, nur ein ausreichend hell gepflegter Solanum bleibt auch während der Überwinterung gesund und schädlingsfrei.

Standort finden

Lesetipp: So findet man den richtigen Standort

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Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Solanum Gießen / Wässern

Die Solanum hat einen recht hohen Wasserbedarf. Man gießt vom Frühling bis zum Herbst reichlich. Im Inneren des Topfballens sollte während der Wachstumszeit immer eine gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Selbst kurze Trockenphasen sind zu vermeiden.

Das Substrat darf nicht durchtrocknen, Solanum vertragen keine Ballentrockenheit.

Pflanzen reichlich gießen

1. Vor dem Gießen lässt man nur die oberste Schicht des Substrates leicht Antrocknen. Dann gießt man gründlich.

2. Beim Gießen verabreicht man der Solanum soviel Wasser, bis dieses aus dem Abzugsloch herausläuft und sich ansammelt.

3. Das in dem Untersetzter verbliebene Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet. Auch Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf leiden wenn die Wurzeln längere Zeit im Wasser stehenbleiben.

Vom späten Winter bis zum Anfang des Frühlings benötigt die Pflanze dann eine Ruheperiode. Während dieser Zeit wird sehr sparsam gewässert, man achte nur darauf denn Topfballen nicht austrocknen zu lassen.

Es ist ratsam nur zimmerwarmes, Regenwasser oder Leitungswasser zum Gießen zu verwenden.

Falls man keine Möglichkeit hat Regenwasser zu sammeln und das Leitungswasser ungeeignet ist, kann man zur Enthärtung des Gießwassers einen Ionenaustauscher (hier z.B. bei Amazon) verwenden.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

Messgeräte und Bodentester

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Solanum überwintern / Ruheperiode

Während der Wintermonate sollte man die Solanum möglichst bei niedrigen Temperaturen, idealerweise zwischen  6 und 10 ° Celsius, pflegen. Die Pflanze benötigt auch im Winter eine Beleuchtungsstärke von mindestens 1000 bis 1500 Lux.

Während der Überwinterung benötigen die Solanum deutlich weniger Wasser, die Gießmenge und Häufigkeit muss den Temperaturen angepasst werden. Kontrollieren Sie das Substrat regelmäßig und vermeiden Sie weiterhin Ballentrockenheit und Staunässe.

Während der Überwinterung werden die Solanum nicht gedüngt.

Zu Beginn der Vegetationsperiode werden die Solanum wieder kräftiger gegossen. Beginnt die Pflanze nun kräftig auszutreiben, so fängt man auch wieder mit dem regelmäßigen, aber sparsamen Düngen an.

Feuchtigkeit messen

Um während der Ruheperiode den Feuchtigkeitsgehalt im Inneren des Topfes richtig einschätzen zu können, benötigt man ein Feuchtigkeitsmessgerät für Zimmerpflanzen. Dies gilt ganz besonders für größere Pflanzgefäße.

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Zum Überwintern geeignet sind frostsichere, ungeheizte Räume (auch mit Nordfenster). Ein kühler Kellerraum, ein Treppenhaus, ein Wintergarten oder eine frostfreie Garage geben einen guten Überwinterungsraum ab. Um das für die Überwinterung notwendige Licht bereitzustellen, eignen sich 20 cm über den Pflanzen angebrachte Leuchtstoffröhren bzw. noch energiesparendere Pflanzlampen mit LED. Bei einem Standort im Wintergarten oder vor ausreichend großen Süd-, Südwest-, oder Südostfenstern mit ungehindertem Lichteinfall ist in der Regel keine Zusatzbeleuchtung erforderlich.

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Lesetipp: Ruhe- und Vegetationsperiode der Pflanzen

Standort im Sommer

Für einen guten Fruchtansatz sollte die Solanum ab dem Frühsommer an einem sonnigem bis halbsonnigem Standort im Freien gepflegt werden.

Pflanzen die in geschlossenen Räumen überwintert werden, dürfen zu Beginn der warmen Jahreszeit nicht sofort dem vollen Sonnenlicht unter freiem Himmel ausgesetzt werden. Die harte UV Strahlung kann die Blätter verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken auf den Blättern zu erkennen. Um die Pflanze an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Pflanze an ihren endgültigen, sonnigeren Standort stellen.

Sobald aber die Gefahr von kalten Nächten oder gar Nachtfrösten besteht, müssen die Pflanzen wieder in die Wohnung zurückgestellt werden. Die noch verträgliche Mindesttemperatur liegt bei etwa 5 °C.

Temperatur

Idealerweise pflegt man die Solanum in einem Temperaturbereich zwischen 15 und 18°C. Große Hitze sollte nach Möglichkeit vermieden werden.

Die angegebenen Temperaturen sollte man nicht schnell und/oder über einen längeren Zeitraum über- oder unterschreiten. Extreme Temperaturen und Temperaturschwankungen führen zu Hitze- oder Kältestress. Sind die Temperaturen über das zuträgliche Maß hinausgestiegen, äußert sich dies durch gelbe und verwelkte Blätter. Bei zu kalter Pflege oder nach einem kräftigem Kälteschock, z. B. durch übermäßiges Lüften im Winter, werden die Blätter weicher, schlaff und manchmal durchsichtig.

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Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock

Solanum vermehren

Durch Aussaat im zeitigen Frühjahr züchtet man Pflanzen, die noch im gleichen Jahr blühen und Früchte tragen.

Zur Aussaat legt man die Samen in kleinen Pflanzgefäße oder flache Schalen in einem Abstand von etwa 1 cm aus. Anschließend  deckt man sie mit einer dünnen Schicht Erde ab. Über das Saatgefäß wird ein Plastikbeutel gestülpt und bis zur Keimung, etwa 2 bis 3 Wochen an einen hellen, jedoch nicht vollsonnigen Platz gestellt.

Nach der Keimung wird das Gefäß nach und nach aufgedeckt. Die Sämlinge stellt man an einen hellen Platz mit täglich mindestens zwei Stunden direkter Sonne in den Morgen- oder Abendstunden.

Ab dem Zeitpunkt der Aussaat darf nur so viel gewässert werden, dass die Anzuchterde mäßig feucht ist. Die ersten mäßig konzentrierten Düngergaben gibt man sobald die Keimlinge eine Höhe von 7 bis 10 cm erreicht haben. Ab einer Größe von 15 cm topft man die jungen Solanum in einzelne Pflanzgefäße und behandelt sie wie ausgewachsene Exemplare ihrer Gattung.

Tipp: Um hübsche, buschige Pflanzen zu erhalten, entspitzt man die Jungpflanzen zweimal.

Pflanzen sparsam gießen

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Ideal für die Pflege der Solanum ist ein Boden ph-Wert von 5,8 bis 6,5.

Blumenerde kaufen: Die Solanum gedeihen auch in handelsüblicher Blumenerde auf Kompostbasis. Der pH-Wert ist auf der Verpackung angegeben und sollte innerhalb der tolerierten Werte von 5,8 bis 6,5 liegen. Bei falschem pH-Wert des Substrats wird sich die Solanum nicht gesund entwickeln können. Die einfachen Blumenerden aus dem Baumarkt, Gartencenter oder der Gärtnerei sind jedoch nur bedingt empfehlenswert, da einige Anforderungen an Pufferkraft, Wasser- und Nährstoffregulierung, etc. nicht gewährleistet sind.

Substrat selber mischen: Eine Solanum pflanzt man idealerweise in ein humoses Substrat, vermischt mit etwas lehmhaltiger Ackererde und einigen Perlit oder Quarzsandanteilen. Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt.

Ein gutes Substrat

Das richtige Substrat-Gemisch gewährleistet einen guten Halt der Pflanze und eine gute Belüftung des Wurzelbereiches. Landerde stellt den pH-Wert ein und verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe. Ein gutes Substrat verfügt über eine gute Puffereigenschaft und darf über einen längeren Zeitraum seine vorteilhaften Eigenschaften nicht verlieren.

Durch die Fremdstoffe Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat und andere geeignete Zuschlagstoffe verändert man nicht nur die physikalischen sondern auch die chemischen Eigenschaften des Substrats. Kleine Kiesel, Styromull, Splitt und ähnliches verbessern den Wasserabzug nach dem Gießen. Dies hilft Staunässe und damit Wurzelfäulnis vorzubeugen.

Andere wichtige Eigenschaften für eine gute Topfpflanzenerde werden von den Herstellern aus finanziellen und Transportgründen unzureichend berücksichtigt. Dies betrifft die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, die Luftführung innerhalb des Substrats und die Standfestigkeit um ein zusammensacken und verdichten zu verhindern.

Pufferkraft des Substrats

Auch die Pufferkraft eines Substrats ist sehr wichtig, die Pufferkraft verhindert:

  • schnelles Austrocknen der Blumenerde
  • Versalzungen an den Wurzeln
  • Schwankungen im Nährstoffvorrat
  • schnelle Veränderungen des pH-Werts

Ausführliche Informationen, Substratrezepte und Bezugsquellen finden Sie hier: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Substratmischung für die Solanum

  • 3 Teile Blumenerde auf Kompostbasis
  • 2 Teile Ackererde mit Tonanteil
  • 1 Teil Quarzsand oder
  • 1 Teil 6 mm Grus oder Lavagranulat

 Alles muss gut miteinander vermischt werden.

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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen

Solanum umtopfen

Die Solanum wird bei Bedarf im zeitigen Frühjahr umgetopft.

Man topft die Pflanze um, wenn

  • der Topf im Verhältnis zur Pflanze zu klein geworden ist
  • das Substrat zusammengesackt ist
  • der Topf vollständig durchwurzelt ist
  • wenn reichlich Wurzeln an die Oberfläche treten

Zum Umtopfen der Solanum wird die alte Erde aus den Wurzeln geschüttelt, und sämtliche abgestorbenen toten Wurzeln der Pflanze werden abgeschnitten. Auch lebende Wurzeln können bei Bedarf etwas gestutzt werden.

Nach dem Umtopfen sollte man die Pflanzen kräftig stutzen. Die Triebe des vergangenen Jahres werden um 2/3 gekürzt, danach kann man die Solanum ins Freie stellen.

Um ein buschiges Wachstum zu provozieren, werden die jungen Triebspitzen im späten Frühjahr gekappt. Während der Blütezeit besprüht man die die Pflanze einmal am Tag, dadurch wird die Ausbildung von Beeren gefördert. Nach dem Umtopfen schützt man die Pflanzen 2 bis 3 Wochen vor direkter Sonnenbestrahlung. Eine gut umgetopfte Pflanze erholt sich schnell und wird bald weiterwachsen.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Während der Hauptwachstumszeit bekommt die Solanum bei jedem dritten bis vierten Gießvorgang einen handelsüblichen Dünger für Zimmerpflanzen nach Herstellerangaben. Während des Winter werden die Solanum nicht gedüngt.

Direkt nach dem Umtopfen etwa 3 Monate nicht düngen.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Solanum schneiden

Ein Solanum verträgt problemlos einen Rückschnitt im zeitigen Frühjahr. Zu lange Triebe kürzt man maximal um 2/3 ihrer Länge. Zum Schneiden nicht verholzter Triebe einer Pflanze verwendet man ein scharfes Messer.Verholzte Triebe beschneidet man immer mit einer Gartenschere.

Da ältere Exemplare jedoch nicht mehr so schön sind, empfiehlt es sich, neue Pflanzen aus Samen heranzuziehen.

Lesetipp: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen
Einkaufstipp: Gartenscheren und Astscheren für den Zimmergärtner

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Der Solanum wird manchmal von Blattläusen befallen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Pflanzenschädlingen kontrollieren.

Die gemeine Spinnmilbe kann an der Solanum auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.

Die Solanum ist anfällig gegenüber einem Befall mit weißer Fliege. Die ausgewachsenen Tiere und die Larven der weißen Fliege saugen Pflanzensaft aus den Blättern, überwiegend sind sie auf den Blattunterseiten zu finden.

Eine Solanum ist giftig. Dies gilt für Mensch und Haustier. Auf Vergiftungen mit der Solanum können folgenden Symptome hinweisen: Übelkeit mit Schwindel, Erbrechen, Durchfall,  Herzrasen, Hautausschlag (bei Berührung der Haut mit dem Pflanzensaft), Kopfschmerzen und sogar Ohnmacht. Bei einem Verdacht darauf, dass Pflanzensaft oder Teile der Pflanze verschluckt wurden, sollte man sofort ein Arzt beziehungsweise den Tierarzt aufzusuchen. Wichtig ist es, die Bezeichnung der Pflanze (Solanum ) zu wissen, sodass die notwendige Therapie eingeleitet werden kann.

Erste Hilfe Maßnahmen und Notrufnummern haben wir Ihnen auf unserer Seite Vergiftung durch Pflanzen zusammengestellt. Besonders wichtig ist es, den Kindern einen richtigen Umgang mit Pflanzen zu vermitteln, denn eine ständige Kontrolle nicht möglich ist. Dies gilt besonders für verlockend aussehende Früchte, Blüten und Beeren. Beispiele für Giftpflanzen im Außenbereich sind Maiglöckchen, Oleander, Pfaffenhütchen, Eibe. In Wohnungen findet man beispielsweise Efeu, Dieffenbachia oder Wandelröschen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5