Fruchtbare Gemüsegarten im Kleinformat – Vorteile eines Hochbeetes

Hochbeet - ernten ohne bücken

Welcher stolze Balkon-Besitzer hat nicht schon einmal davon geträumt: Auf kleinstem Raum dennoch viel gesundes Gemüse und Obst ernten zu ernten. Gerade im bevorstehenden Sommer ist es längst nicht zu spät, so manchen Wunschtraum auch dann in die Tat umzusetzen, wenn nur sehr wenig Platz zur Verfügung steht - oder kein Garten vorhanden ist und auch die Terrasse zu klein ist, um sich als Hobbygärtner zu betätigen. Die Lösung für das scheinbare Problem ist denkbar einfach: Ein Hochbeet muss her!

Wer jetzt denkt, das wäre ein mühseliges, sich über Wochen hinziehendes Unterfangen, eine Gemüse- und Obstplantage im Mini-Format auf die Terrasse, den Balkon oder auch den allzu kleinen Garten zu zaubern irrt: Nicht weniger als einen Wochenendtag braucht es, um sich den Wunschtraum zu verwirklichen, frisches Gemüse von eigener Hand trotz fehlendem Garten ernten zu können, getreu nach dem Motto: Morgens das benötigte Material im Baumarkt kaufen, nachmittags das Hochbeet bauen und abends bepflanzen – und schon in wenigen Wochen mit der Ernte beginnen zu können. Im Mein Schöner Garten Online Shop gibt es eine große Auswahl an Pflanzen, Pflanzzubehör, Dekoration und Gartenausstattung. Zahlreiche Bauanleitungen im Netz zeigen eindrucksvoll, wie kinderleicht ein Aufbau selbst für den handwerklich ungeschickteren Hobbygärtner gelingen kann – gleich, ob mit Hilfe von fertigen Baukasten-Systemen oder aber nach Marke Eigenbau.

Fast das ganze Jahr ernten – und wie!

Dabei sind die Früchte eigener Hände Arbeit nicht nur im Sommer zu genießen, denn mit einer Folienabdeckung, Vlies oder einem Frühbeet-Kasten als Beet-Aufsatz kann das Hochbeet sogar nahezu das ganze Jahr über kultiviert werden. Und so ganz nebenbei wird das Gemüse dabei nicht nur vor Frost, sondern auch vor Tieren geschützt, wie etwa den gefräßigen Amseln und Elstern.

kinderfreundlicher Garten

Durch das in Hochbeeten herrschende wärmere Bodenklima setzt die Ernte nicht nur früher ein – in der Regel circa vier bis sechs Wochen vor der Ernte in Freilandkultur -, sondern zieht sich auch länger hin. So können letzte Ernte-Erträge bis weit in den Spätherbst eingeholt werden. Und das Beste: Der Ernteertrag ist durchschnittlich zwei bis dreimal so groß wie bei in einem herkömmlichen Erd-Beet.

Dabei zeichnen nicht nur die höheren Bodentemperaturen für einen höheren und längeren Ernteertrag verantwortlich. Die Böden sind so humus- und nährstoffreich, dass selbst zusätzliche Düngergaben überflüssig werden, Verrottungs- und Zersetzungsprozessen durch Mikroorganismen im Erdreich geschuldet.

Zur gelungenen Ernte trägt zudem ein in Hochbeeten verringerter Unkrautwuchs bei, da der meiste Samenflug in Bodennähe stattfindet. Außerdem haben es naturgemäß gefräßige Schnecken wesentlich schwerer, an die schmackhaften Salatblätter in luftiger Höhe heranzukommen.

Was in ein Hochbeet hineinkommt ist der Schlüssel zum Erfolg!

Neben höherer Erdwärme ist auch die Feuchtigkeit, die das Hochbeet hält, von entscheidender Bedeutung. Denn Hochbeete werden mit verschiedenen Füllmaterialien wie Gartenabfällen, Häckselgut oder verrottbarer Kartonage in verschiedenen Schichten angehäuft. Dadurch können sich nützliche Bodenbakterien schlagartig vermehren und ausbreiten. Sie zersetzen die Bio-Abfälle und verwandeln sie in wertvollen Humus.

bepflanztes Hochbeet

Während dieses Prozesses wird die benötigte Wärme frei, die neben der Bodenfeuchte durch ein oberste Schicht Komposterde zusätzlich gehalten wird. So entsteht im Hochbeet-Innern eine gegenüber der Umgebung erhöhte Temperatur um drei bis fünf Grad, die sich auf das Wurzelwachstum von Gemüse- und Obstpflanzen besonders günstig auswirkt.

Bezüglich der Frage, was so an Füllmaterial und in wie vielen Schichten in ein Hochbeet hineinkommt, gehen die Meinungen in den verschiedenen Ratgebern auseinander. Grundsätzlich jedoch werden vier bis sechs unterschiedlichen Füll-Schichten mit einer Höhe von jeweils rund 25 bis 40 Zentimetern empfohlen. Dabei gilt die Maxime: Je tiefer die Schicht, umso grober muss das Material sein, um dem Ganzen ausreichende Stabilität zu verleihen.

Dabei wird zuunterst eine Lage etwa aus grobem Baum- und Strauchschnitt eingebracht, abdeckt etwa mit umgedrehten Grassoden, um den Unterbau zu beschweren und zu stabilisieren.

Darüber kommt eine Schicht Laub, klein gehäckselten Zweig- und Astmaterials und sonstige Grünabfälle. Als Abschluss kann wahlweise bereits eine Oberschicht aus Kompost oder Blumenerde aufgetragen werden, optional ergänzt mit einer Unterschicht aus normaler Gartenerde. Dabei ist darauf zu achten, dass die Partikel mit zunehmender Schichthöhe immer feinkörniger werden.

Mit der Zeit werden die Schichten durch natürliche Verrottungsvorgänge zwar absacken, ein Auffüllen von neuer Erde im Zeitraum von vier bis sechs Jahren sollte miteinkalkuliert werden. Beim Befüllen wird jede Schicht eigens gewässert, planiert und verfestigt, bevor die nächste Schicht aufgetragen wird, um ein allzu starkes Absacken zu verhindern.

Nach der Ernte abgestorbenes Pflanzenmaterial kann einfach auf dem Beet belassen und im zeitigen Frühjahr untergegraben werden. Es dient als Mulch-Grundlage für die Bildung von neuem Humus, das für die nächste Saison benötigt wird.

Bücken war gestern: Oben ernten, schon auf zwei Quadratmetern!

Maßgeblich zum Siegeszug der praktischen Mini-Gärten auf kleinstem Raum haben neben höherem und längerem Ernte-Ertrag auch die überaus günstigen Ernte-Bedingungen beigetragen, die lästiges und mitunter beschwerliches Bücken vergessen lassen. So kann ein Hochbeet bequem und rückenschonend in aufrechter Arbeitshaltung bewirtschaftet werden.

Bücken war gestern: Oben ernten

Und für größere Hobbygärtner oder allzu niedrige Hochbeete gibt es im Gartenfachhandel auch Hochbeete mit Füßen, die ein Kultivieren nahezu in Augenhöhe erleichtern. Ausführungen mit Rollen an den Füßen können Hochbeete noch praktischer machen, als sie ohnehin schon sind.

Um den Komfort zusätzlich zu erhöhen, sollte die Beet-Anlage circa 80 bis 100cm hoch sein, wobei sich die Beet-Kante idealerweise in etwa auf Beckenhöhe des Hobbygärtners befinden sollte.

Für eine Beet-Breite auf engstem Raum sind bereits 100 bis 120 Zentimeter im Quadrat ausreichend. Rechteckige Formen mit einer Länge ab zwei Metern bergen jedoch den wesentlichen Vorteil, im Rahmen umfassender Erdarbeiten leichter in das Beet hineinsteigen und darin arbeiten zu können.

Hinsichtlich der Standortwahl sind Plätze

  • mit direkter Sonnen-Einwirkung bereits in den Morgenstunden (in Nord-Süd-Richtung)
  • mit befestigtem, durchlässigem Kies-Untergrund als natürliche Drainage
  • mit Beschattungsmöglichkeiten in den sommerlichen Mittags- und Nachmittagsstunden sowie
  • in der Nähe einer Wasserstelle ideal.

Abbildung 1: ©gardener (CC0 1.0), Abbildung 2: pixabay©Counselling (CC0 1.0) Abbildung 3: fotolia©Ivonne Wierink  Abbildung 4: pixabay©congerdesign (CC0 1.0)

Teile diesen Beitrag: