Geogenanthus pflegen

Geogenanthus poeppigii

Geogenanthus

Geogenanthus poeppigii
Vieux jardin botanique de Göttingen
Lizenz: GFDL

Name: Geogenanthus
Familie: Commelinagewächse
Blütezeit: Juni - Juli
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht

Steckbrief / Beschreibung

In der Wohnungskultur ist nur eine Art der sehr kleinen Gattung Geogenanthus bekannt: Geogenanthus undatus. Diese recht langsam wachsende Pflanze bildet 2 bis 3 sich nicht verzweigende,  aufrecht wachsende, fleischige Triebe, die eine Länge von etwa 30 cm erreichen können.

An den Trieben der Geogenanthus wachsen rundliche, 8 bis 13 cm lange und 4 bis 11 cm breite Blätter an kurzen Stielen. Die Blätter der Geogenanthus haben eine leicht gewellte Oberfläche. (Siehe Foto) Die Blätter der Geogenanthus sind dunkelgrün gefärbt und bilden silbergrüne Längsstreifen an der Oberseite und eine weinrote Färbung an der Unterseite.

Obwohl Geogenanthus undatus besonders wegen der hübschen, dekorativen Blätter gepflegt wird, entwickelt die Geogenanthus auch sehr attraktive, blass violett gefärbte, fransig behaarte Blüten. Diese Blüten bilden sich im frühen Sommer in kleinen Trauben an sehr kurzen Stielen. Leider ist die Blütezeit sehr kurz, die Blüten öffnen sich am frühen Morgen und verwelken bereits am frühen Nachmittag des selben Tages.

Standort / Licht

Geogenanthus pflegt man ganzjährig an einem möglichst hellen, aber nicht vollsonnigen Platz. Standorte an sonnenbeschienen Südfenstern sollte man zumindest während des Sommers mit einem durchscheinenden Vorhang oder einer größeren, vorgestellten Pflanze etwas abschatten.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Man wässert die Geogenanthus das ganze Jahr hindurch gleichmäßig. Die oberste Substratschicht lässt man jedoch zwischen dem Wässern leicht abtrocknen.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Die Geogenanthus braucht Wärme. Die Temperatur sollte möglichst nicht unter 18 °C sinken. Da die Geogenanthus keine trockene Luft vertragen, stellt man die Pflanzgefäße in wassergefüllte Untersetzer auf Kieselsteine, um die Luftfeuchtigkeit, besonders bei trockener Heizungsluft im Winter, zu erhöhen.

Geogenanthus vermehren

Geogenanthus vermehrt man im zeitigen Frühjahr durch 5 bis 8 cm lange Kopfstecklinge. Das unterste Blatt des Stecklings wird entfernt und man gibt den Steckling in ein leicht angefeuchtetes Substrat aus gleichen Teilen Torf und scharfem Sand. Über das Anzuchtgefäß stülpt man einen Plastikbeutel oder stellt ihn in einen Vermehrungskasten an einen hellen und warmen Platz.

Nach der erfolgreichen Bewurzelung wird die junge Geogenanthus langsam an die Zimmerluft gewöhnt. In das für Geogenanthus empfohlene Erdgemisch kann man den Steckling erst dann verpflanzen, wenn die Wurzeln oben aus dem Anzuchtsubstrat heraustreten

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Als Substrat für die Geogenanthus verwendet man ein Gemisch aus gleichen Teilen Lauberde, Torf und scharfem Sand.

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Geogenanthus umtopfen

Die Geogenanthus werden erst dann in einen etwas größeren Topf umgetopft, wenn der Ballen vollständig durchwurzelt ist. Da junge Geogenanthus schöner aussehen als ältere Exemplare, ist es empfehlenswert, ab einer Topfgröße von etwa 18 cm nicht mehr umzupflanzen, sondern jüngere Pflanzen aus Stecklingen heranzuziehen.

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Geogenanthus benötigt zwar nicht jedes Jahr eine Ruheperiode, die Pflanze wächst aber vom Frühjahr bis zum Herbst erheblich kräftiger. Während dieser Wachstumsphase düngt man alle 14 Tage mit einem flüssigen Volldünger. Vom Spätherbst bis zum zeitigen Frühjahr legt man üblicherweise eine Düngepause ein. Nur sehr hell stehende und gut wüchsige Pflanzen kann man während dieser Zeit weiter Düngen.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Die gemeine Spinnmilbe kann an der Geogenanthus auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Geogenanthus sp.

Geogenanthus

Geogenanthus sp.
Foto: Forest & Kim Starr
Bestimmte Rechte vorbehalten

Geogenanthus poeppigii

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5