Cleisostoma pflegen

Cleisostoma arietinum

Cleisostoma arietinum

© Foto: Wolfgang H.
Chiangmai Thailand 

Cleisostoma gehören zu den epiphytisch wachsenden monopodialen Orchideen. Monopodiale Orchideen entwickeln aus ihrer Wurzel einen einzigen Trieb. Dieser einzelne, meist aufrecht wachsende Trieb kann bis zu einem Meter groß werden und ist in seiner ganzen Länge belaubt. Nur gelegentlich treten kleine Seitensprossen auf. Aus den unteren Blattachseln wachsen die Luftwurzeln der Orchideen heraus.

Im Winter legt die Cleisostoma eine 2 Monate andauernde Ruheperiode ein. Die Blütezeit beginnt etwa ab Anfang des Monats März. Die Stiele der Blüten entwickeln sich in den Blattachseln, meist in Nähe der Triebspitze. Pro Blütenstock bildet die Cleisostoma zwischen 20 und 40 kleine, etwa 0,5 cm große Blüten aus.

Standort / Licht

Diese Orchideen benötigen einen hellen Standort ohne direkte Sonnenbestrahlung.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Cleisostoma gießt man in der Zeit des Hauptwachstums reichlich, der Topfballen wird durchgehend feucht gehalten. Epiphytisch kultivierte Orchideen werden entsprechend regelmäßig besprüht.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Die Cleisostoma Orchideen brauchen eine Ruheperiode in den Wintermonaten. In dieser Zeit schränkt man das Gießen stark ein und man achtet nur darauf, dass das Substrat nicht austrocknet.

Temperatur

Im Idealfall sollte für diese Orchideen die Temperatur ganzjährig tagsüber 20 bis 24 °C und nachts 16 bis 20 °C betragen.

Falls die Temperatur einige Tage hintereinander 24 °C übersteigt, stellt man die Pflanzgefäße in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine oder hängt wassergefüllte Untersetzer unter die Orchideen, sofern diese in Ampeln oder auf Epiphytenbäumen gepflegt werden. Zusätzlich werden die Blätter der Cleisostoma Orchideen täglich mit weichem Wasser besprüht.

Vermehren der Pflanze

Man benutzt die Vermehrung vor allem dazu, ausgewachsene Exemplare der Cleisostoma zu verkleinern. Zur Vermehrung der Orchideen schneidet man den Stamm der Cleisostoma an einer Stelle, über der sich möglichst zahlreiche Luftwurzeln befinden, durch. Die Schnittstelle wird mit Wolfgangs Versiegelungspaste behandelt. Nach dem Abtrocknen der versiegelten Schnittfläche bindet man die Orchidee auf und pflegt sie wie ausgewachsene Exemplare.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Man pflegt die Cleisostoma in Pflanzgefäßen oder Blumenampeln in dem für Orchideen empfohlenen Substrat: > Substrat für Orchideen oder gepflegt sie epiphytisch an Wurzelstücken.

Umtopfen

Da Cleisostoma einen Standortwechsel nicht besonders gut vertragen, sollte man diese Orchideen mehrere Jahre über ohne Störung wachsen lassen.

Wer die Orchideen umtopfen möchte, findet hier eine Anleitung:
Umtopfen von Orchideen / Arbeitsmaterial

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

In der Zeit des Hauptwachstums gibt man diesen Orchideen bei jeder dritten Wassergabe einen speziellen Orchideendünger in schwacher Konzentration.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

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Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
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Bilder der Cleisostoma

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Cleisostoma arietinum

Cleisostoma

Cleisostoma arietinum
© Foto: Wolfgang H.
Chiangmai Thailand

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Orchideen, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5