Kakteen - Blatt- und Wüstenkakteen

Man unterscheidet zwei unterschiedliche Gruppen von Kakteen: Blattkakteen aus den tropischen Regenwäldern und Wüstenkakteen aus den heißen und trockenen Gebieten unserer Erde. Die Kulturansprüche dieser beiden Kakteengruppen sind sehr unterschiedlich, deswegen haben wir Wüsten- und Blattkakteen getrennt aufgeführt.

Schlumbergera truncata

Schlumbergera truncata
von Jan Mehlich, CC BY-SA 2.5

Kaktee oder andere Sukkulente ?

Areolen

Areolen von , von André Karwath CC BY-SA 2.5,

Kakteen unterscheiden sich von den übrigen Sukkulenten durch ihre Areolen. Als Areolen bezeichnet man Kurztriebe denen kleine Büschel von Stacheln, Dornen, Borsten oder Haaren entwachsen. Je nach Art der Kaktee sind diese Büschel von sehr auffällig bis kaum bemerkbar einzuordnen. Areolen sind über den ganzen Stamm der Kakteen in Reihen angeordnet.

Man unterscheidet zwischen radialem und zentralem Wuchs der Dornen. Zentrale Dornen wachsen meist länger, spärlicher und gerade aus der Areole heraus, die radialen Dornen entspringen der Areole schräg und seitlich. Die Dornen der Kakteen unterscheiden sich je nach Gattung sehr stark; sie kommen lang oder kurz, gerade oder gebogen, als lockerer Haarfilz oder hakenförmig vor.

Bis auf zwei Ausnahmen sind alle Pflanzen der Familie Cactaceae Sukkulenten. Durch das Speichern von Wasser In ihren Blättern oder Stämmen können Kakteen längere Trockenperioden gut überstehen.

Pflege der Wüstenkakteen

Standort:

In der Natur stehen diese Kakteen unter besonders intensiver Sonneneinstrahlung. In Zimmerkultur stellt man sie möglichst an die Südseite an das am stärksten von der Sonne beschienene Fenster. Im Sommer freuen sich die Wüstenkakteen über einen sonnigen Platz im Freien. Ohne eine direkte Sonnenbestrahlung wird eine Wüstenkaktee nicht zur Blüte angeregt. Die Stämme vergeilen und wachsen übermäßig lang; die Wüstenkaktee verliert ihr arttypische Form. Bei in Wohnungen gepflegten Säulenkakteen neigen sich die Stämme zur Lichtquelle, wenn man die Kaktee während der Wachstumsperiode nicht regelmäßig im Abstand von einigen Tagen ein wenig dreht.

Am günstigsten ist es jedoch, die Wüstenkakteen im Sommer an einen vollsonnigen Platz ins Freie zu stellen. Die größere Lichtmenge die sie durch den Aufenthalt im Freien bekommen ist für die Wüstenkakteen ideal und sie wachsen dann nicht einseitig. Man achte bei den Wüstenkakteen auch während der ausgeprägten Ruheperiode im Winter auf gute Lichtverhältnisse mit direkter Sonneneinstrahlung. Eine häufig in Zimmerkultur anzutreffende Wüstenkaktee ist die Gattung der: Mammillaria und der Ferocactus

Temperaturverträglichkeit:

Während der Wachstumsperiode sind normale Zimmertemperaturen oder auch die Außentemperaturen unserer gemäßigten Sommer für diese Kakteen günstig. Wachsen die Wüstenkakteen in einem geschlossenen Gewächshaus oder Terrarium und sind dabei starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt, so kann es recht schnell zur Überhitzung der Pflanzen kommen. Die Temperaturen sollten 30 "C nicht übersteigen. Im Hochsommer sollten die geschlossenen Gefäße unbedingt gut belüftet werden, so kann man einen Hitzestau vermeiden.

Wüstenkakteen benötigen eine ausgeprägte Ruheperiode mit Temperaturen um 5 bis 10 °C. Falls die Temperaturen während der Ruhezeit nicht unter 15 °C fallen, wächst die Kaktee mit dünnen und vergeilten Trieben weiter.

Gießen / Wässern:

Man gießt die Kakteen vom Frühling bis Sommer reichlich, der Wurzelballen sollte gut durchfeuchtet sein. Zwischen den einzelnen Wassergaben lässt man die Erde aber einige Zentimeter tief antrocknen. Im Winter gießt man die Kakteen nur wenig. Der Topfballen sollte aber nicht vollständig austrocknen. Gießt man Kakteen - vor allem während der Ruheperiode - zu viel, so kann es zur Fäulnis kommen. Das Gießwasser für Kakteen sollte möglichst weich und zimmerwarm sein; Regenwasser eignet sich besonders gut.

Düngen:

Auch die Wüstenkakteen benötigen während der Wachstumszeit Dünger. Kakteen in sandigem, durchlässigem Substrat benötigen etwas mehr Dünger als solche, die in humoser und nährstoffhaltiger Erde stehen. Zur Düngung der Wüstenkakteen sollte man einen kalireichen Volldünger verwenden. Prinzipiell sollten diese Kakteen eher etwas zu sparsam als zu reichlich gedüngt werden. Während der Ruheperiode stellt man das Düngen vollständig ein.

Substrat:

Ein für Wüstenkakteen geeignetes Gemisch besteht aus einem Teil scharfem Sand oder Perlite und zwei Teilen Komposterde mit etwas Torf. Generell sind die Ansprüche der Kakteen an das Substrat nicht besonders hoch. In keinen Fall darf man jedoch kalkhaltigen Sand verwenden. Wichtig für die Kakteen ist eine hohe Wasserdurchlässigkeit des Substrates. Staunässe und im Topf stehendes Wasser muss vermieden werden, sonst kommt es zur Fäulnisbildung.

Pflege der Blattkakteen

Standort:

Die ursprünglich in den tropischen Regenwäldern beheimateten Blattkakteen werden an ihrem natürlichen Standort vor der prallen Sonne beschattet. Diese Kakteen benötigen jedoch trotzdem einen hellen Standort mit leicht abgeschatteter Sonne. Im Freien kann man sie gut unter einen Baum oder andere größere Pflanzen stellen, so das sie halbsonnig / halbschattig wachsen können. Dies kommt ihren natürlichen Lebensbedingungen am nächsten. Direkte starke Sonneneinstrahlung, vor allem während den Mittagsstunden,  sollte aber bei Blattkakteen unbedingt vermieden werden.

Temperaturverträglichkeit:

Blattkakteen benötigen ganzjährlich annähernd gleichmäßige Zimmertemperaturen. Zu große Hitze durch direkte Sonneneinstrahlung und Temperaturen unter 11 Grad sollten bei Blattkakteen vermieden werden. Während der Wachstumsperiode sind Temperaturen zwischen 20 und 28 °C ideal.

Gießen / Wässern:

Die Blattkakteen werden während der Wachstumsphase ebenfalls reichlich gegossen. Die Töpfe dürfen jedoch nicht im Wasser stehen, es kommt sonst zur Staunässe. Überflüssiges Wasser wird nach dem Gießen aus dem Übertopf / Untersetzer abgegossen. Vor der jeweils nächsten Wassergabe lässt man auch bei diesen Kakteen die Oberfläche der Erde leicht antrocknen. Blattkakteen benötigen am Ende der Blühzeit eine drei- bis sechswöchige Ruhezeit. Während dieser Ruheperiode wird spärlich gegossen. Die Erde sollte nur vor dem völligen austrocknen bewahrt werden.

Düngen:

Diese Kakteen benötigen während der Wachstumszeit etwa bei jeder zweiten Wassergabe ein wenig Dünger, jedoch nicht öfter als zweimal pro Monat. Kurz vor der Ruheperiode stellt man die Düngung der Blattkakteen ein. Der Dünger für die Blattkakteen sollte mehr Kali als Stickstoff enthalten. Eine Überdüngung mit Stickstoff kann zu braunen Flecken führen. Im Handel erhalten Sie speziellen Kakteendünger.

Substrat:

Auch die Blattkakteen kommen mit der oben angegeben Erdmischung gut zurecht. Wer möchte kann die Komposterde durch Lauberde ersetzten. Ein Zusatz von etwas gut getrocknetem oder verrottetem Kuhdung ist den Blattkakteen sehr zuträglich.

Was für die terrestrisch wachsenden Blattkakteen gilt, ist allerdings für die meisten epiphytischen Blattkakteen falsch. Fast alle Tropenwaldkakteen benötigen eine andere Erde. Hier hat sich hervorragend Rhododendronerde bewährt. Der saure pH-Wert ist sehr wachstums- und blütenfördernd bei Oster- und Weihnachstskakteen! 

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Sukkulente, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5

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