Märzveilchen - eine Heilpflanze der Volksmedizin
Viola odorata
Hinweis: Das Märzveilchen wurde zur Heilpflanze des Jahres 2007 gekürt.
Veilchen (Viola odorata)
von Isidre, CC BY-SA 4.0
Wissenschaftlicher Name:
Viola odorata L.
Pflanzennamen im Volksmund: Duftveilchen, Wohlriechendes Veilchen
Pflanzenfamilie: Veilchengewächse (Violaceae)
Wuchshöhe: 10 bis 20 cm
Verwendung: Innerlich und Äußerlich
Die pharmazeutische Industrie verwendet Inhaltsstoffe dieser Pflanze
Steckbrief / Beschreibung
Veilchen sind beliebte Blumen, die in der Dichtung unzählige Male besungen und in der Gunst des Volkes wahrscheinlich nur von der Rose übertroffen wurde. Das Märzveilchen, auch Duftveilchen genannt, ist die am kräftigsten und angenehmsten duftende Angehörige dieser Gattung. Tatsächlich gibt es von den Veilchen viele Arten die gar nicht oder nur wenig duften. Schon im Altertum waren die Veilchen sehr beliebt. Man flocht aus ihnen Kränze, mit denen man sich bei Festlichkeiten und Orgien schmückte. So glaubte man sich vor Kopfschmerzen, verursacht durch Trunkenheit, schützen zu können. Bilder der Hausgötter wurden bei den Römern mit Veilchen geziert. Die medizinische Verwendung der Märzveilchen war bereits Hippokrates und Plinius sowie der heiligen Hildegard bekannt.
Die Wirksamkeit der Märzveilchen als Heilpflanze beruht hauptsächlich auf dem Gehalt an Salizylsäure und Saponinen. Die auswurffördernde, schweiß- und harntreibende, schleimlösende Wirkung der Pflanze findet bei Erkrankungen der Luftwege, besonders bei Bronchitis und Keuchhusten Anwendung. Ein Absud mit Märzveilchen wirkt brechreizerzeugend. Der noch im letzten Jahrhundert als Kinderarznei sehr beliebte, mit heißem Wasser und aus Veilchenblüten und Zucker bereitete blaue Veilchensirup hat aber nur eine geringe Wirkung.
Das ausdauernde Märzveilchen wird 5 bis 10 cm hoch. Märzveilchen bilden 10 bis 20 cm lange, sich bewurzelnde Ausläufern und Blattrosetten. Die langen, gekerbten, gestielten Blätter der Pflanzen sind nierenförmig bis eiförmig mit herzförmigem Grund. Die Blütezeit der Märzveilchen erstreckt sich von März bis April. Die Blüten sind meist dunkeviolett-bis purpurviolett gefärbt.
Standort / Hier findet man Märzveilchen
Das Märzveilchen wächst hauptsächlich in Mittel- und Südeuropa bis in Höhenlagen von 1400 m. Die Pflanze bevorzugt Gebüsche und Waldränder, oft findet man das Märzveilchen auch in der Nähe von Siedlungen.
Wirkung der Heilpflanze / Heilwirkung - Märzveilchen
stark abführend, auswurffördernd, brechreizerzeugend, erweichend, schleimlösend, schweißtreibend, sedativ (beruhigend)
Verwendete Pflanzenteile
In der Naturheilkunde benutzt man von dem Märzveilchen die Blüten, die Blätter, den Wurzelstock und die von Juli bis September gesammelten Samen. Gesammelte Pflanzen sollten rasch und schonend im Schatten getrocknet werden, die Samen trocknet man getrennt von den übrigen Pflanzenteilen.
Inhaltsstoffe des Märzveilchens
Wichtige Inhaltsstoffe dieser Heilpflanze sind: Saponine, Methylsalicylat, Schleimstoffe
Anwendung mit der Heilkraft dieser Pflanze
Der Märzveilchen wird in der Pflanzenheilkunde innerlich und äußerlich angewendet. Anwendungen mit dem Märzveilchen in der Naturheilkunde finden Sie auf diesen Seiten: Augen, Augenlidentzündung, Magenverstimmung, Bronchitis, Schrunde
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Bilder des Märzveilchens
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Quellen
Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen. Verlag Das Beste, ISBN-10: 3716600261, Der Kosmos Heilpflanzenführer: Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas, Franckh Kosmos Verlag, ISBN-10: 3440162680, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Heilpflanze, Wikipedia - Liste von Heilpflanzen, Duftveilchen - Wikipedia, Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, ISBN 3831032327
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