Geleepalme pflegen

Geleepalme, junge Palme

Geleepalme,  junge Pflanze

Claude G.

Deutscher Name: Geleepalme
Wissenschaftl. Name: Butia capitata
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht

Steckbrief / Beschreibung

Die aus Südamerika stammende winterharte Gattung Butia capitata, auf deutsch Geleepalme genannt, erreicht in ihrer Heimat Brasilien und Uruguay eine Wuchshöhe von etwa 6 m. Die Blattstiele der Geleepalme sind mit kleinen, dornigen Spitzen bewachsen. Die eleganten, leicht nach unten gebogenen und spiralig gedrehten Blattwedel geben dieser Palme ein sehr filigranes Aussehen.

Die Geleepalme gilt als langsam wachsende Pflanze. Die sich zahlreich bildenden Blütenstände bilden große Mengen fruchtig süßer Früchte. In ihrer südamerikanischen Heimat werden diese Früchte zu einem schmackhaften Gelee oder zu Wein verarbeitet. Die Wuchsform und die Qualität der Früchte einer Geleepalme unterscheiden sich je nach Sämling recht erheblich.

Standort / Licht

Die Geleepalmen benötigen einen hellen Standort mit möglichst voller Sonnenbestrahlung.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Vom Frühling bis zum Herbst wird die Geleepalme gleichmäßig gegossen, so dass der Wurzelballen vollständig, bis zum Grund feucht ist. Zwischen den Wassergaben sollte die oberste Schicht der Erde jedoch etwas abtrocknen. Das kann in sehr heißen Sommerwochen bereits 2 bis 3 Tage später, in den milderen Jahreszeiten erst nach einer Woche oder noch später der Fall sein. Auch die Menge des Gießwassers und der Gießrhythmus schwanken sehr stark, abhängig von der Topf- und der Pflanzengröße.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Zwischen November und März schränkt man das Gießen ein. Die Gießhäufigkeit ist stark von den Temperaturen abhängig. Zwischen den Wassergaben lässt man das Substrat zu 2/3 abtrocknen.

Standort im Sommer

Gerne im Freien an einem vollsonnigen Standort.

Geleepalme die an lichtarmen Standorten überwintert werden, dürfen im Frühling nicht direkt in das pralle Sonnenlicht gestellt werden. Die harte UV Strahlung kann die Blätter der Palmen verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken der Blätter zu erkennen.

Um die Geleepalme an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie  1 bis 2 Wochen an einen halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Geleepalme an ihren endgültigen vollsonnigen Standort stellen.

Temperatur

Vom Frühling bis zum Herbst wird die Geleepalme gleichmäßig gegossen, so dass der Wurzelballen vollständig, bis zum Grund feucht ist. Zwischen den Wassergaben sollte die oberste Schicht der Erde jedoch etwas abtrocknen. Das kann in sehr heißen Sommerwochen bereits 2 bis 3 Tage später, in den milderen Jahreszeiten erst nach einer Woche oder noch später der Fall sein. Auch die Menge des Gießwassers und der Gießrhythmus schwanken sehr stark, abhängig von der Topf- und der Pflanzengröße.

Die aus Südamerika stammende Geleepalme ist bis etwa -11 °C frostbeständig. Kurzfristig verträgt eine Geleepalme auch stärkere Fröste.

Geeignete Schutzmaßnahmen für langanhaltende und starke Fröste finden Sie hier: Überwinterung von Palmen im Garten

Geleepalme vermehren

Die Geleepalmen  werden durch Samen vermehrt. Den Palmensamen oder junge Palmen findet man im Versandhandel. Die Aussaat erfolgt bei einer Temperatur von mindestens 18 °C. Die Keimung dauert etwa 2 bis 3 Monate.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

Zur Pflege von Geleepalmen verwendet man ein Erdgemisch auf Kompostbasis mit einem Zusatz von etwas scharfem Sand und etwas Kies, Blähtonbruch oder Lavagranulat. Torf- oder Humuserde ohne Zusätze eignen sich nicht, da ein solches Substrat zusammensackt und eine Drainage und Belüftung der Wurzeln nicht mehr gewährleistet ist. Alternativ zur eigenen Mischung kann man fertige Palmenerde verwenden.

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Geleepalme umtopfen

Je nach Wachstum setzt man die Geleepalme im Frühjahr in ein etwas größeres Pflanzgefäß um. Dabei kann man auch die alte Erde vorsichtig entfernen und durch neues Substrat ersetzen.

Generell sollte man für Palmen möglichst hohe Pflanzgefäße, Töpfe oder Kübel verwenden. Die Pfahlwurzeln der Palmen wachsen senkrecht nach unten, dafür benötigen sie ausreichend Platz. Wenn sich die oberen Wurzeln der Palmen aus dem Pflanzgefäß herausdrücken, wird es für die Wurzelstruktur zu eng. Spätesten zu diesem Zeitpunkt sollte man seine Geleepalme in ein größeres, höheres Gefäß umtopfen. 

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Die Geleepalmen werden während der Hauptwachstumsphase alle 4 Wochen mit Flüssigdünger in mäßiger Konzentration gedüngt. Während der Ruheperiode stellt man das Düngen vollständig ein.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

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Wenn das Substrat der Geleepalme im Sommer zu lange austrocknet und auch im Winter, besonders bei zu trockener Heizungsluft, neigen Palmen zu einem Befall mit gemeine Spinnmilbe, Schildläuse oder Schmier- und Wollläusen. Ein regelmäßiges Abbrausen oder Besprühen mit lauwarmem Wasser hilft einem Schädlingsbefall vorzubeugen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Palmengewächse, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5