Nützliche Vögel im Garten – Halbhöhlenbrüter und Freibrüter

Einige Vögel brüten in Halbhöhlen oder bauen ihre Nester in Bäumen oder Sträuchern. In entsprechender Umgebung oder mit Hilfe von Nisthilfen lassen sich Vögel in den Garten locken. Folgend sind die bekanntesten Halbhöhlenbrüter und Freibrüter beschrieben.

Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)

Zaunkönig

Zaunkönig (Troglodytes trodlodytes)
von Joefrei, CC BY-SA 3.0

Die rötlich braun gefiederten Zaunkönige (Troglodytes troglodytes) werden zwischen neun und elf Zentimeter groß und erreichen ein Gewicht von 7,5 bis 11 Gramm. Ihren kurzen Schwanz tragen sie steil aufgerichtet. Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist der Pinzettenschnabel.

Zaunkönige besiedeln bevorzugt Wälder mit reichlich Unterholz, Feldgehölze, Gärten, Parks, Kletterpflanzen, Schlingpflanzen und Hecken.

Sobald diese Winzlinge aus ihrem Winterquartier zurückgekehrt sind fangen die Männchen an Nester zu bauen. Ein Männchen baut mehrere Nester und das Weibchen entscheidet sich, in welchem Nest gebrütet wird. Die kugelförmigen Nester werden in Mauerlöchern, Hecken, Bäumen oder an Böschungen errichtet.

Das Weibchen kleidet dann das ausgewählte Nest mit Wolle, Federn und Moos aus. Danach legt es bis zu sechs Eier ab, die rund fünfzehn Tage bebrütet werden. Die Jungvögel verlassen nach siebzehn Tagen das Nest. Befindet sich genug Futter in der Umgebung, betreut ein Männchen gleich mehrere Weibchen.

Zaunkönig

Zaunkönig Weibchen vor dem Nest
von Sonja Kübelbeck), CC BY-SA 3.0

Der Zaunkönig erweist sich als sehr guter Helfer im Garten, denn seine Nahrung besteht zum größten Teil aus tierischen Elementen. Somit sorgt er für eine Reduzierung von Schädlingen. Seine Nahrungsquellen sind unter anderem Blattläuse, Ohrwürmer, Fliegen, Ameisen, Spinnen, Weberknechte, Tausendfüßler, Asseln, kleine Libellen und Nachtfalter sowie weitere Insekten und deren Eier und Larven. Ebenso frisst der Zaunkönig kleine im Wasser lebende Tiere wie Kaulquappen.

Nur ein kleiner Teil der Nahrung setzt sich aus Trauben, Samen und Beeren zusammen. Möchte man dem Zaunkönig im Winter Nahrung anbieten, nimmt er besonders gerne geriebenen Käse und Brotkrumen an. Der Garten kann auch für Zaunkönige aus dem Norden als Winterquartier angenommen werden, wenn sie schneefreie Unterschlupfmöglichkeiten vorfinden. Diese lassen sich ganz einfach bauen: Am Zaun lässt man hohes Gras stehen und baut zudem einen Reisigschirm aus Nadelholz.

Um den Zaunkönig als Gartenhelfer genießen zu können, benötigt er Rankpflanzen oder dichte Hecken, die er als Schlafplatz und Deckung nutzt. Ebenso kann ein Halbhöhlenkasten an einer geschützten Stelle angebracht werden. Dieser sollte auf einer Höhe von etwa zwei Metern aufgehängt werden.

Gesang eines Zaunkönigs:

Grauschnäpper (Musciapa striata)

Grauschnäpper, Muscicapa 
								striata

Grauschnäpper (Muscicapa striata)
von Mattivirtala, CC0

Grauschnäpper (Musciapa striata) werden etwa fünfzehn Zentimeter groß. Diese wendigen Flieger bevorzugen lichte Wälder, Alleen, Parks, Gärten und Grünanlagen in Ortschaften.

Das Gefieder auf der Oberseite hat eine graubraune Färbung. Die helle Unterseite ist unregelmäßig gestrichelt.

Die Brutzeit beginnt Anfang Mai und dann beginnen die Weibchen mit dem Nestbau. Die Nester werden in Halbhöhlen oder Nischen an Gebäuden oder großen Bäumen errichtet.

Sobald das Nest fertig gebaut ist, werden bis zu sechs Eier abgelegt. Die Jungvögel schlüpfen nach rund fünfzehn Tagen und verlassen das Nest im Alter von sechszehn Tagen.

Grauschnäpper erbeuten ihre Nahrung im Flug. Sie ernähren sich von Insekten wie Schwebfliegen, Blattläusen, Dungfliegen, Hummeln, Libellen und Asseln. Im Sommer fressen sie auch Früchte.

Rufe des Grauschnäppers:

aufgenommen von Alexander Kürthy

Rotschwänzchen

Rotschwänzchen werden etwa vierzehn Zentimeter groß. Diese zu den Schmätzern gehörenden Vögel lebten ursprünglich in bergigen Gebieten und brüteten dort in Felshöhlen. Rotschwänzchen sind also typische Nischenbrüter. In den heimischen Gärten sind entweder Hausrotschwänzchen oder Gartenrotschwänzchen anzutreffen.

Hausrotschwanz (Phoenicurus ochrurus)

Hausrotschwänzchen, Phoenicurus ochrurus

Hausrotschwanz
(Phoenicurus ochrurus)
von Ken Billington, CC BY-SA 3.0

Hausrotschwänzchen kommen in fast allen europäischen Ländern vor, mit Ausnahme der Regionen im Norden. Sie überwintern im Norden Afrikas und in den mediterranen Gebieten.

Die männlichen Hausrotschwänzchen weisen ein schwarz-graues Gefieder auf. Der Schwanz fällt durch seine orangerote Färbung auf. Das Gefieder der Weibchen ist dunkelgrau bis bräunlich gefärbt und die orangerote Farbe des Schwanzes ist weniger intensiv.

Hausrotschwänzchen bauen ihre Nester manchmal an eher ungewöhnlichen Stellen, beispielsweise an Carports, Markisen oder unter Vordächern. Als Kulturfolger nehmen sie gerne Halbhöhlennistkästen an.

Ein Gelege besteht aus bis zu sieben Eiern, das ungefähr vierzehn Tage lang bebrütet wird. Die jungen Vögel verlassen nach siebzehn Tagen ihr Nest.

Hausrotschwänzchen ernähren sich überwiegen von Spinnen, Schlupfwespen, Ameisen, Blattwespen, Käfer und Käferlarven, Raupen, Schmetterlinge, Würmer, Schnecken und Asseln. Gelegentlich fressen sie auch Früchte und Beeren.

Rufe des Hausrotschwanzes:

aufgenommen von Marie-Lan Taÿ Pamar

Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)

Gartenrotschwanz, Phoenicurus phoenicurus

Männchen des Gartenrotschwanzes
(Phoenicurus phoenicurus)
von Hobbyfotowiki, CC0

Gartenrotschwänzchen kommen in Europa, Sibirien, Vorderasien und Nordafrika vor. Sie überwintern in Zentralafrika und machen sich oft schon im Juli auf den Weg in ihre Winterquartiere.

Männchen haben eine ziegelrote Unterseite und Brust. Rücken und Nacken weisen eine schiefergraue Färbung auf. Der Kopf ist schwarz gefärbt und die Stirn ist weiß. Weibchen sind beigebraun gefärbt und wesentlich unauffälliger als die männlichen Gartenrotschwänzchen. Bei beiden Geschlechtern ist der Schwanz rot gefärbt.

Die bevorzugten Lebensräume sind lichte Wälder, Parks, Ortsränder, Obstplantagen und begrünte Industriegebiete.

Die Nester werden in Felsspalten, Baumhöhlen, Mauerlöchern, Holzverschalungen oder in hohlen Zaunpfählen errichtet. Außerdem nehmen Gartenrotschwänzchen immer öfter Halbhöhlennistkästen an.

Die Brutzeit fängt im Juli an. Ein Gelege besteht aus ungefähr fünf Eiern. Nach rund vierzehn Tagen schlüpfen die Küken und im Alter von zwei Wochen verlassen die Jungvögel ihr Nest.

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Spinnen und Insekten. Im Herbst wird das Nahrungsspektrum durch Beeren erweitert.

Rufe des Gartenrotschwanzes:

aufgenommen von Nicolas Martinez

Nachtigall

Nachtigall, Luscinia 
							megarhynchos

Nachtigall, Männchen
(Luscinia megarhynchos)
von Dûrzan Cîrano, CC BY-SA 4.0

Die Nachtigall (Luscinia megarhynchos) ist ein eher unscheinbarer Vogel, der nur in der Nacht seinen Gesang hören lässt. Das Rückengefieder der Männchen ist rotbraun und das der Weibchen graubraun gefärbt. Die Unterseite ist bei beiden Geschlechtern grau bis beigefarben. Der Schwanz hat einen rotbraunen Farbton.

Die rund 16,5 Zentimeter große Nachtigall bevorzugt lichte Mischwälder, Auwälder oder Laubwälder sowie Heckenlandschaften und Parks. Auch in Gärten lässt sie sich gerne nieder, wenn sie dort Sträucher mit Unterwuchs vorfindet. Die Laubschicht am Boden ist aus zweierlei Gründen wichtig: Darin befindet sich genügend Nahrung und Nistmaterial.

Die Weibchen errichten die Nester im Unterwuchs dichter Gehölze oder an anderen geschützten Orten mit genügend Sonnenlicht.

Ein Gelege besteht aus rund fünf Eiern, das vierzehn Tage lang bebrütet wird. Die Jungvögel verlassen im Alter von zwölf Tagen ihr Nest. 

Während der Brutzeit (Mai bis Juni) singt die männliche Nachtigall nur sehr selten, denn der Gesang würde auf das Gelege und die jungen Vögel aufmerksam machen.

Die Nachtigall ernährt sich von Regenwürmern, Ameisen, Blattläusen, Fliegen, Wespen, Käfern sowie von weiteren Insekten. Zudem frisst sie Spinnen und ab Spätsommer auch von Beeren.

Für die Überwinterung zieht die Nachtigall nach Zentralafrika.

Um die Nachtigall in den Garten zu locken, sollten einige beerentragende Sträucher angepflanzt werden. Diese Sträucher sollten an einem sonnigen Platz stehen. Wichtig ist zudem, den Bewuchs unter den Sträuchern zu belassen.

Gesang eines Nachtigall-Männchens:

Rotkehlchen

Die scheuen Rotkehlchen (Erithacus rubecula) kommen in Europa, auf den Mittelmeerinseln, in Nordafrika sowie in Kleinasien vor. Sie besiedeln Wälder, Hecken, Gebüsche, Feldgehölze, Parks, Gärten und Friedhöfe.

Rotkehlchen werden rund 14 Zentimeter groß. Namensgebend ist ihre orangeorte Färbung, die von der Stirn bis zur Bauchmitte verläuft. Schwanz und Rücken sind graubraun gefärbt.

Die Brutzeit verläuft von April bis Juli. Sind die Bedingungen günstig, finden zwei Bruten statt. Die Nester werden in dichter Vegetation errichtet. Rotkehlchen nehmen aber auch gerne Nistkästen an oder bauen ihre Nester in Gebäuden.

Das Gelege besteht aus sechs Eiern und wird vierzehn Tage lang bebrütet. Im Alter von vierzehn Tagen sind die Jungvögel flügge.

Rotkehlchen ernähren sich vorzugsweise von Regenwürmern, Schnecken, Spinnen oder anderen am Boden lebenden Wirbellosen. Ab und zu erweitern sie ihr Nahrungsspektrum durch Kaulquappen und kleine Fische. Ab Herbst kommen Beeren, Früchte und weiche Samen hinzu.

Bietet man ihnen im Winter Futter an, nehmen Rotkehlchen gerne Samenkerne oder fetthaltiges Futter an.

Gesang des Rotkehlchens:

aufgenommen von Arkhivov

Amsel

Amsel, Turdus merula

Männliche Amsel
(Turdus merula)
von hedera.baltica , CC BY-SA 2.0

Amseln (Turdus merula) erreichen eine Körpergröße von rund 25 Zentimeter. Sie kommen in Europa bis zum Ural vor und sind auch in manchen Gebieten Asiens und Nordafrikas vertreten.

Bevorzugte Lebensräume sind lichte Wälder, Gärten und Parks. Als Kulturfolger sind Amseln fast überall anzutreffen.

Die männlichen Amseln haben ein glänzendes schwarzes Gefieder, einen gelben Augenring und einen gelben Schnabel. Das Gefieder der Weibchen und ebenso der Schnabel sind braun gefärbt. Der Augenring der Weibchen ist wesentlich blasser.

Die Brutzeit verläuft von März bis Juni. Die Nester werden in dichte Hecken gebaut und mit Schlamm oder Lehm zusammengehalten.

Ein Gelege umfasst bis zu fünf Eier, das etwa zwei Wochen lang bebrütet wird. Die Jungvögel sind im Alter von vierzehn Tagen flügge.

Sind die Bedingungen günstig, finden bis zu fünf Bruten im Jahr statt.

Weibliche Amsel,
Weibliche Amsel

Weibliche Amsel,
von Romate, CC BY-SA 3.0,

Amseln ernähren sich vorzugsweise von Regenwürmern, Insekten, Spinnen und anderen Kleintieren. In der Sommerzeit fressen sie überwiegend Insekten, Regenwürmer und Raupen. Ist zu wenig Futter vorhanden, stibitzen sie das Gelege oder das Futter anderer Vögel. Bei Nahrungsknappheit ernähren sie sich zudem von Kaulquappen oder kleinen Fischen.

Das Nahrungsspektrum wird im Winter durch  Beeren und Früchte erweitert. An Futterstellen nehmen sie gerne Rosinen, Äpfel, Haferflocken und Erdnüsse an.

Damit Amseln sich im Garten niederlassen, müssen sie Sträucher und Hecken vorfinden. Diese Pflanzen dürfen keinen starken Schnitt erhalten. Außerdem benötigen Amseln eine Wasserstelle zum Baden und Trinken sowie einen sonnigen Platz, den sie ihr Gefieder trocknen können.

Gesang einer Amsel in einem Wald

Singdrossel

Singdrossel, Turdus philomelos

Singdrossel
(Turdus philomelos)
von Pavrabec, Gemeinfrei

Singdrosseln (Turdus philomelos) kommen in Europa bis zum Baikalsee und vom Norden der Türkei bis zum Iran vor. Die männlichen Singdrosseln erreichen eine Körpergröße von etwa 22 Zentimeter. Die Weibchen bleiben etwas kleiner. Die helle Unterseite ist braun gesprenkelt. Der Kopf ist graubraun und der Schwanz olivbraun gefärbt.

Singdrosseln besiedeln bevorzugt Nadelwälder, Parks sowie reich strukturierte Gärten.

Die Brutzeit verläuft von März bis August. Bei günstigen Bedingungen sowie genügend Nahrung können bis zu drei Bruten stattfinden.

Das Nest wird in dichtem Buschwerk, in Efeu oder Hecken gebaut. Das Nestinnere wird mit Mist und Lehm ausgekleidet.

Ein Gelege besteht aus fünf Eiern, das gut zwei Wochen lang bebrütet wird. Die Jungvögel werden im Alter von sechzehn Tagen flügge.

Singdrosseln ernähren sich hauptsächlich von Regenwürmern, Insekten und Schnecken. Im Herbst wird die Nahrung durch Früchte und Beeren erweitert.

Gesang einer Singdrossel

Wacholderdrossel

Wacholderdrosseln (Turdus pilaris) kommen in Zentraleuropa und Nordeuropa sowie im Osten Sibiriens vor.

Diese Vögel werden etwa 25 Zentimeter groß. Die Oberseite hat eine rötlich braune Färbung. Die Unterseite ist grau und das dunkel gesprenkelte Brustgefieder ist ockergelb. Der Schwanz hat eine schwarzgraue Färbung. Über den Augen ist ein weißer Streifen erkennbar.

Die Wacholderdrossel bevorzugt halboffene Landschaften, lichte Wälder, Parks, Gärten sowie Baumgruppen an Feuchtflächen.

Wacholderdrosseln brüten gerne in kleinen Gruppen. Die Nester werden in Sträuchern oder auf Bäumen errichtet. Als Baumaterial verwenden sie Gras, feuchte Erde und Laub. Das Nestinnere wird mit Grashalmen gepolstert.

Die Brutzeit verläuft von April bis August. Bei günstigen Bedingungen können zwei Bruten stattfinden.

Das Gelege besteht aus bis zu sechs Eiern. Nach einer dreizehntägigen Bebrütung schlüpfen die Küken und im Alter von achtzehn Tagen sind die Jungvögel flügge.

Die Hauptnahrungsquellen sind Schnecken, Insekten, Regenwürmer, Beeren, Samen und Früchte.

Ab September ziehen Wacholderdrosseln in ihre Winterquartiere in den mediterranen Raum.

Nördliche Populationen überwintern in unserer Heimat und nehmen an Futterstellen gerne Nüsse, Äpfel und Rosinen an.

Heckenbraunelle

Die Heckenbraunelle (Prunella modularis) ist im europäischen Raum in gemäßigten Zonen bis zur Baumgrenze anzutreffen. Sie erreicht eine Körpergröße von rund fünfzehn Zentimtern.

Das Rückengefieder sowie die Flügel haben eine braune Färbung und sind schwarz gestreift. Kopf- und Brustgefieder weisen eine bleigraue Färbung auf.

Heckenbraunellen bevorzugen Lebensräume wie Waldränder, Gärten, Parks und Gebüsche. Auch an Schonungen mit einem hohen Bestand an Fichten lassen sie sich gerne nieder.

Die Nester werden in Nadelbäume oder dichte Hecken und Sträucher gebaut. Die Brutzeit verläuft von April bis August. Ein Gelege umfasst fünf Eier, das zwei Wochen lang bebrütet wird. Die Jungvögel verlassen im Alter von zwölf Tagen das Nest.

Heckenbraunellen ernähren sich überwiegend von Blattläusen, Raupen, Käfern, Spinnen, Wanzen und Fliegen. Im Winter besteht die Nahrung aus feinen Brennnesselsamen, Gräsern und Vogelknöterich.

Heckenbraunellen gehören zu den Teilziehern. Lediglich die Populationen aus Gebieten mit strengen Wintern ziehen zum Überwintern in den Nordwesten Afrikas oder in den Süden Spaniens.

Bachstelze

Bachstelzen (Motacilla alba) kommen in fast allen Gebieten Europas sowie in den Mittelmeerregionen im Norden Afrikas und in den gemäßigten Zonen Asiens vor.

Sie erreichen eine Körpergröße von neunzehn Zentimetern. Der Rücken ist grau gefärbt und der Bauch ist weiß. Im Brutkleid ist das Gefieder an Hals und Kopf schwarz. Auffällig ist der lange Schwanz, der fast ständig in wippender Bewegung ist.

Früher hat die Bachstelze sich bevorzugt in Wassernähe aufgehalten. Als Kulturfolger trifft man sie heute auf Feldern und Wiesen sowie in Gärten, Parks, am Straßenrand und in Ortschaften an.

Im März kehrt sie aus ihrem Winterquartier zurück und beginnt mit dem Nestbau. Diese schalenartigen Nester werden in Holzstapel, in Mauerlöcher, unter Dächer oder Brücken oder in alte Nester von größeren Vögeln errichtet. Möchte man ihnen Nisthilfen anbieten, nehmen Bachstelzen gerne Plattformen an, die in dichter Vegetation stehen. Auch Halbhöhlenkästen werden angenommen.

Die Brutzeit verläuft von April bis August. Ein Gelege umfasst fünf Eier, das elf bis siebzehn Tage bebrütet wird. Die Jungvögel verlassen im Alter von vierzehn Tagen ihr Nest.

Die Nahrung der Bachstelze besteht aus Insekten wie Fliegen, Ameisen und Mücken sowie Regenwürmern und kleinen Schnecken. Zudem fressen sie feine Sämereien.

Buchfink

Buchfinken (Fringilla coelebs) gehören zu den weit verbreiteten Brutvögeln im mitteleuropäischen Raum. Die etwa fünfzehn Zentimeter großen Vögel sind in fast allen Teilen Europas sowie im Norden Afrikas und von Vorderasien bis Zentralsibirien vertreten. Zudem wurden Buchfinken in Neuseeland und Südafrika eingeführt.

Das Gefieder der Männchen ist an den Wangen und an der Brust rosa bis rostrot gefärbt. Der Kopf ist blaugrau und der Rücken ist braun. Weibchen haben ein beigegrün gefärbtes Gefieder. Die Außenkanten des Schwanzes und die Flügelbinden sind bei beiden Geschlechtern weiß. Während das Gefieder im Winter eher blass ist, wird es im Frühling leuchtend.

Buchfinken leben bevorzugt in Buchenwäldern sowie in Heckenlandschaften, Streuobstwiesen, Parks und Gärten.

Die Brutzeit verläuft von Mai bis August. Sind die Bedingungen günstig, erfolgen zwei Bruten im Jahr.

Das Nest wird in Sträuchern oder in Astgabeln errichtet. Das Weibchen legt etwa fünf Eier ab, die rund vierzehn Tage bebrütet werden. Die Jungvögel werden mit Regenwürmern, Fliegen, Spinnen, Raupen und weiteren kleinen Insekten ernährt. Im Alter von zwei Wochen sind die jungen Buchfinken flügge.

Buchfinken ernähren sich hauptsächlich von Samen, die von Sträuchern oder Bäumen herabgefallen sind. Sie picken also ihre Nahrung vom Boden auf.

Im Winter nehmen sie an Futterstellen ebenfalls die zu Boden gefallenen Samen und Körner auf.

Rufe des Buchfinks:

Bluthänfling

Bluthänflinge (Carduelis cannabina) kommen in Europa sowie in Vorderasien und in manchen Gebieten Nordafrikas und Zentralasiens vor.

Die rund vierzehn Zentimeter großen Vögel sind größtenteils Standvögel. Nur die Populationen in nördlichen Regionen sind Teilzieher.

Bei den männlichen Bluthänflingen ist der Rücken rotbraun und der Kopf grau gefärbt. Im Prachtkleid haben sie eine karminrote Brust und Stirn. Der Rücken der Weibchen ist braun gefärbt. Die bräunliche Unterseite ist mit länglichen Streifen versehen. Bei beiden Geschlechtern ist der gegabelte Schwanz schwarz und am Saum weiß.

Bluthänflinge leben bevorzugt in offenen Landschaften mit vereinzelten Sträuchern und Hecken und kurzer Bodenvegetation. Ebenso sind sie in Brachen, Weinbergen und Gärten anzutreffen.

Die Brutzeit verläuft von April bis August. Das Nest wird in dichtem Geäst errichtet, wo es vor der Sonne geschützt ist.

Das Weibchen legt zirka fünf Eier ab, die rund dreizehn Tage lang bebrütet werden. Die jungen Vögel verlassen im Alter von zwei Wochen das Nest.

Bluthänflinge ernähren sich größtenteils von Grassamen, Kräutersamen und von Samen von Kulturpflanzen. In der Brutzeit wird das Nahrungsspektrum durch Blattläuse erweitert.

Stieglitz

Der Stieglitz (Carduelis carduelis) ist ein rund zwölf Zentimeter großer Vogel, der auch als Distelfink bezeichnet wird. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Westeuropa bis Mittelsibirien, Asien und Nordafrika.

Das Gesicht der Männchen ist rot gefärbt und der Schnabel spitz. Die Halsseiten sind weiß und Nacken sowie der Kopf stehen dazu mit ihrer schwarzen Färbung im starken Kontrast. Das Rückengefieder hat eine hellbraune und die Brust eine bräunliche Färbung. An den Flügeln ist ein leuchtendes Band in gelber Farbe erkennbar.

Die Weibchen haben eine ähnliche Gefiederfärbung. Sie sind am Schnabel zu erkennen, der nicht spitz sondern leicht gebogen ist.

Der Stieglitz lebt bevorzugt auf offenen Flächen, auf denen sich Disteln, hohe Wildkräuter und Sträucher befinden. Ebenso ist er auf Streuobstwiesen, Waldrändern, Feldgehölzen, Weinbergen, Gärten und Parks anzutreffen.

Die Brutzeit dauert von April bis August an. Die Nester werden in Astgabeln gebaut, die höher gelegen sind. Stieglitze brüten häufig in kleineren Gruppen.

Ein Gelege umfasst bis zu sechs Eier. Die Bebrütung dauert ungefähr dreizehn Tage. Die Eltern füttern die Nestlinge zunächst mit kleinen Insekten und Blattläusen, die sie unter anderem von Sträuchern, Bäumen und Blumen absammeln. Im weiteren Verlauf bekommen die Jungvögel auch halbreife Samen.

Der Stieglitz ernährt sich überwiegend von Distel- und Kardensamen. Ebenso fressen sie Samen von Bäumen, Gräsern, Bäumen und Kletten.

Möchte man dem Stieglitz im Winter Nahrung anbieten, sollte man kleinere Samen und Meisenknödel bereitstellen.

Grünfink

Grünfinken (Carduelis chloris) sind auch unter dem Namen Grünling bekannt. Sie kommen in Europa, Vorderasien und Nordafrika vor.

Grünfinken werden rund fünfzehn Zentimeter groß. Die Oberseite der Männchen hat eine graugrüne Färbung. Die Unterseite ist gelbgrün gefärbt. Die Flügelspitzen sind schwarz und auf den Flügeln ist ein gelbes Band erkennbar. Bei den Weibchen sind Oberseite und Kopf braun gefärbt. Die Unterseite weist eine graugrüne Färbung auf. Insgesamt ist die Färbung der Männchen intensiver als die der Weibchen.

Der Gesang des Männchens in der Brutzeit erinnert teilweise an den eines Kanarienvogels.

Bevorzugte Lebensräume sind Waldränder, Feldgehölze, Streuobstwiesen und Wiesen mit Sträuchern. Ebenso sind sie in städtischen Grünanlagen, Parks und Gärten anzutreffen.

Die Brutzeit verläuft von April bis August. Sind die Bedingungen günstig, können bis zu drei Bruten im Jahr stattfinden. Die geselligen Vögel brüten häufig in Gruppen, die aus sechs Paaren bestehen können. Die Nester werden in Rankpflanzen oder dichtes Gebüsch gebaut.

Ein Gelege umfasst rund sechs Eier, die zwei Wochen lang bebrütet werden. Kurz nach dem Schlüpfen erhalten die Nestlinge kleine Raupen und Blattläuse. Später werden sie mit Samen gefüttert, die von den Eltern vorverdaut werden. Im Alter von vierzehn Tagen sind die Jungvögel flügge.

Grünfinken ernähren sich von verschiedenen Samen, Laubbaumknospen und Früchten. Möchte man sie im Winter an Futterstellen locken, sollte man ihnen Meisenknödel, Hanfsamen, Sonnenblumenkerne und Nüsse anbieten.

Grünfinken sind Standvögel. Lediglich die Populationen der nördlichen Gebiete ziehen zum Überwintern in wärmere Regionen.

Erlenzeisig

Erlenzeisige (Carduelis spinus) kommen in fast allen Teilen Europas vor. Nur in Nordskandinavien und Island sind sie nicht vertreten. Zudem kommen sie im Vorderen Orient sowie in Zentralasien vor.

Die zirka zwölf Zentimeter großen Vögel sind oftmals in Schwärmen unterwegs. Der Rücken ist bei beiden Geschlechtern olivgrün gefärbt und das Gefieder ist schwarz gestreift. An den Flügeln befindet sich ein gelber Strich. Der Kopf der Männchen ist schwarz und an der Kehle ist ein schwarzer Fleck sichtbar. Der Bauch der Männchen ist gelblich gefärbt. Die Unterseite der Weibchen hat eine graugrüne Färbung mit deutlicheren Streifen.

Der Erlenzeisig bevorzugt Auwälder mit einem hohen Bestand an Erlen, Bergmischwälder sowie Gärten und Parks.

Die Brutzeit dauert von Mai bis August. Die Nester werden in hohen Nadelbäumen und dort in den Zweigenden errichtet. Ein Gelege umfasst bis zu fünf Eier, die das Weibchen zwölf Tage lang bebrütet. Die Jungvögel werden mit kleinen Insekten, kleinen Raupen und Blattläusen ernährt. Im Alter von fünfzehn Tagen verlassen die jungen Erlenzeisige ihr Nest.

Die Hauptnahrung des Erlenzeisigs besteht aus Samen von Erlen, Fichten, Birken, Kiefern, Disteln und Ampfer.

An Futterstellen nehmen sie gerne das Fettfutter aus Meisenknödel und Meisenringen sowie Nüsse an.

Gimpel

Gimpel (Pyrrhula pyrrhula) kommen in Europa, Ostasien, Vorderasien und Sibirien vor.

Der Gimpel wird rund sechzehn Zentimeter groß. Aufgrund des schwarzen Kopfes sowie der roten Gefiederfärbung der Männchen trägt der Gimpel auch die Namen Blutfink oder Dompfaff.

Bei den Männchen sind Oberbauch, Brust und Wangen rot gefärbt. Die Oberseite hat eine blaugraue Färbung. Der Rücken der Weibchen ist blaugrau gefärbt. Bauch und Brust weisen ein helleres Grau oder Braun auf. Bei beiden Geschlechtern sind Schwanz, Flügel, Kopf und Kehle schwarz gefärbt.

Gimpel leben vorzugsweise in Nadelwäldern, Fichtenschonungen, lichten Mischwäldern, Gärten, Parks, Streuobstwiesen und an Wegrändern.

Die Brutzeit dauert von April bis August an. Die Nester werden in Nadelbäumen oder Hecken gebaut. Ein Gelege besteht aus ungefähr fünf Eiern, die vom Weibchen vierzehn Tage lang bebrütet werden. Die Jungvögel werden mit kleinen Schnecken, Ameisen und Blattläusen ernährt. Im Alter von sechzehn Tagen verlassen die jungen Gimpel ihr Nest.

Gimpel ernähren sich von Brombeer-, Brennnessel- und Birkensamen. Zudem fressen sie Wildkräutersamen, Blumensamen sowie die Knospen von Obstbäumen und Laubbäumen.

An Futterstellen nehmen sie gerne Samen, Nüsse und Sonnenblumenkerne an.

Grauammer

Die Grauammer (Emberiza calandra) ist ein eher unscheinbarer Vogel, der in Mitteleuropa vorkommt.

Grauammern werden zwischen dreizehn und neunzehn Zentimeter groß, wobei die Weibchen kleiner als die Männchen sind. Die Gefiederfarbe ist bei beiden Geschlechtern gleich. Die Oberseite hat eine graubraune bis mittelbraune Färbung und dunkelbraune Striche. Die Unterseite ist beige bis gräulich gefärbt und weist unregelmäßige Striche auf. An der Kehle ist ein dunkler Kinnstreifen erkennbar.

Bevorzuge Lebensräume sind offene Landschaften, beispielsweise Brachflächen, Felderränder, Weinberge, Olivenhaine oder Grünflächen, die extensiv genutzt werden.

Grauammern sind Bodenbrüter, die ihre Nester in der dichten Bodenvegetation bauen. Ein Gelege umfasst bis zu sieben Eier, die vom Weibchen rund dreizehn Tage lang bebrütet werden. Im Alter von elf Tagen verlassen die Jungvögel das Nest.

Die Hauptnahrung der Grauammer besteht aus Regenwürmern, Larven, Spinnen, Heuschrecken, Käfern und Schmetterlingen. In der kalten Jahreszeit ernährt sie sich von Grassamen und Wildkräutersamen.

Goldammer

Goldammern (Emberiza citrinella) kommen in fast allen Teilen Europas vor, ausgenommen Nordskandinavien. Viele Populationen ziehen zum Überwintern in die Türkei, in den Balkan oder in den Süden Europas.

Die Goldammer wird ungefähr siebzehn Zentimeter groß. Im Prachtkleid sind Brust und Kopf der Männchen gelb gefärbt. An der Brust befinden sich braune Streifen. Das Rückengefieder ist dunkelbraun gestreift. Der Kopf der Weibchen ist nur wenig gelb gefärbt. Insgesamt ist die Färbung der Weibchen schwächer.

Goldammern bevorzugen offene Landschaften mit Sträuchern, Brachen, Hecken und Feldgehölze. An Ortsrändern sind sie auch im Garten anzutreffen.

Die Brutzeit verläuft von April bis August. Sind die Bedingungen günstig, können drei Bruten im Jahr stattfinden.

Die Nester werden an Böschungen, unter Sträuchern oder in dichter Bodenvegetation gebaut. Ein Gelege besteht aus fünf Eiern, die vom Weibchen zwei Wochen lang bebrütet werden. Die jungen Goldammern werden mit Hautflüglern, Schmetterlingslarven, Käfern, Spinnen, Heuschrecken und Springschwänzen ernährt. Die Jungvögel verlassen das Nest im Alter von vierzehn Tagen.

Erwachsene Goldammern ernähren sich von Getreidekörnern und Samen. An Futterstellen picken sie das am Boden liegende Futter auf.

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