2. Wurzeln, Atmung & Blüte
Der Grüne Daumen

Die Wurzeln der Pflanzen nehmen das benötigte Wasser und die Mineralien durch die feinen Wurzelhaare an den Wurzelspitzen auf. Solange eine Pflanze oberirdisch wächst, breiten sich auch ihre Wurzeln weiter aus. Im Laufe ihrer Entwicklung, je größer die Pflanze wird, benötigt sie immer mehr Feuchtigkeit. Um dem sich erhöhenden Wasserbedarf nachzukommen, entwickelt die Pflanze ein immer größeres Wurzelwerk.

Das von den Wurzeln aus dem Boden aufgenommene Wasser enthält auch die für die Pflanze notwendigen  Mineralien. In einer Pflanze befinden sich parallel verlaufende, langgestreckte Gefäßstränge. In diesen Kanälen werden die unverarbeiteten Mineralien zusammen mit dem Wasser von den Wurzeln zu den Blättern transportiert. Andere Gefäßbündelstränge wiederum befördern danach die von den Blättern verarbeiteten Nähr- oder Baustoffe zurück zu den Wurzeln.

Die Atmung der Pflanzen

Die Spaltöffnungen an den Blättern dienen zur Atmung
An den Unterseiten der Blätter einer Pflanze befinden sich winzige Spaltöffnungen, diese nennt man Stomata. Durch diese Öffnungen nimmt die Pflanze während der Photosynthese das Kohlendioxid und den Wasserdampf aus der Luft auf und gibt Sauerstoff und Feuchtigkeit ab. Ebenfalls durch diese komplexen Spaltöffnungen findet die Atmung der Pflanze während der Dunkelheit statt.  Nun nimmt die Pflanze Sauerstoff auf und gibt im Gegenzug Kohlendioxid ab, eine Photosynthese findet in dieser Zeit nicht statt.

Während der Atmung verliert die Pflanze Feuchtigkeit
Abhängig von den äußeren Bedingungen können sich die Spaltöffnungen öffnen oder schließen. Da das Kohlendioxyd in der Luft nur in geringen Mengen vorhanden ist, müssen die Spaltöffnungen während der Zeit, in denen die Blätter Licht absorbieren, weit geöffnet sein. Je nach Umgebungsfeuchtigkeit  kann die Pflanze durch Verdampfung (Transpiration) aus den Spaltöffnungen große Wassermengen verlieren. Falls die Wurzeln nun im Boden nicht genügend Wasser finden um den Verdunstungsverlust auszugleichen, leidet die Pflanze schnell unter Wassermangel und beginnt zu welken.

Hohe Luftfeuchtigkeit ist wichtig
Um den Wasserverlust einer Zimmerpflanze möglichst gering zu halten, sollte im Bereich der Topfpflanzen die Luftfeuchtigkeit möglichst hoch gehalten werden. Ist die Luft in ausreichender Menge mit Wasserdampf angereichert, treten nur geringe Verdunstungsverluste auf, da die stärker gesättigte Luft nur wenig zusätzliches Wasser mehr aufnehmen kann. Eine Ausnahme bilden Pflanzen aus trockenen Wüstengebieten, meist handelt es sich dabei um Kakteen und andere sukkulente Pflanzen.

Die Blüte der Pflanzen

Auch für eine Pflanze ist es nicht ausreichend gesund zu bleiben und zu wachsen, auch für unsere Pflanzen besteht die Notwendigkeit der Fortpflanzung.

Niedrig entwickelte Pflanzen benutzen Sporen
Bei höher entwickelten Pflanzen wird diese Aufgabe von durch die Blütenbildung übernommen. Niedrigere Pflanzen wie Farne benutzen zur Fortpflanzung Sporen oder die vegetative Vermehrung. Einige wenige Pflanzenarten besitzen getrennte männliche und weibliche Blüten. Die meisten Pflanzenarten bilden aber gleichzeitig männliche und weibliche Organe in ihren Blüten aus. Das weibliche Organ in einer Blüte besteht aus dem Griffel und der Narbe, das männliche Organ besteht aus dem Staubblatt mit dem Pollen. Wenn der von der Pflanze im Staubbeutel erzeugte Pollen über die Narbe in die Samenanlage gelangt, werden von der Pflanze Samen ausgebildet.

Nicht alle Zimmerpflanzen bilden Blüten
Ab einem gewissen Reifestadium bildet eine Pflanze ihre Blüten. Da Pflanzen in Wohnungen oftmals nicht groß genug werden, um dieses Reifestadium zu erreichen, hält man sie wegen ihrer hübschen Blätter und dem angenehmen Ambiente. Wenn von den Zimmerpflanzen Blüten ausgebildet werden, entfernt man diese nach dem Verblühen, sofern man nicht die Samen für die Vermehrung benutzen möchte. Durch das Entfernen verwelkter Blüten verhindert man, dass für die Pflanze wertvolle Nährstoffe für die Samenbildung verbraucht werden.

Verwelkte Blüten werden entfernt
Einen Unterschied zu den normalen Zimmerpflanzen bilden die einjährigen Pflanzen, die überwiegend wegen ihrer Blüten gepflegt werden. Auch bei diesen Pflanzen entfernt man verwelkende Blüten um die weitere Blütenbildung zu fördern. Wenn die verwelkten Blüten dieser Pflanzen Samen auszubilden beginnen, wird ein Großteil der der Pflanze zur Verfügung stehenden Energie dem Reifeprozeß der Früchte zugeführt. Werden die Blüten jedoch entfernt bevor sie ihre eigentliche Aufgabe erfüllt haben, versucht die Pflanze weiter, sich durch Ausbildung neuer Blüten fortzupflanzen.

Teile diesen Beitrag:

Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5