Dickstamm pflegen

Dickstamm Pachyphytum coeruleum

Wissenschaftl. Name: Pachyphytum
Wuchshöhe: bis 70 cm
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Familie: Dickblattgewächse (Crassulaceae)
Schwierigkeit: pflegeleicht, für Anfänger geeignet
Deutsche Namen: Dickstamm

Die Gattung Pachyphytum (Dickstamm) ist ein Verwandter der Echeverien. Die Sukkulenten besitzen kleine, gedrungene und verzweigte Triebe. An diesen sitzen wechselständig stark gefärbte, fleischige Blätter. An der Spitze dieser kleinen Stämme wächst eine Traube glockenförmiger Blüten.

Steckbrief / Beschreibung

Pachyphytum bracteosum bildet etwa 15 cm hohe und 14 mm starke Stämmchen. An ihnen wachsen rosettenartig angeordnete, dicke Blätter. Jedes Blatt ist 6 bis 7 cm lang und nahe der Spitze ungefähr 2 cm breit, verjüngt sich zur Basis hin auf 10 mm Breite und 5 mm Stärke. Die Blätter des Pachyphytum bracteosum sind grauweiß und bilden eine weißmehlige Bereifung, welche bei unvorsichtiger Berührung leicht beschädigt wird.

Pachyphytum hookeri zählt zu den sukkulenten Halbsträuchern und kann bis 70 cm hoch werden. Die sich wenig verzweigende Pachyphytum hookeri bildet stielrunde, blaugrün gefärbte Blätter mit einer Länge von etwa 3 cm. Die roten, glockenartig geformten Blüten bilden gelbe Spitzen. Pachyphytum hookeri lässt sich sehr leicht mit Blattstecklingen vermehren.

Pachyphytum oviferum ist wahrscheinlich die beliebteste und verbreitetste Art der Gattung Pachyphytum. Die Stämmchen der Pachyphytum oviferum werden etwa 15 cm lang und 14 mm dick. Die ovalen oder verkehrt eierförmigen Blätter können bis zu 4 cm lang und 2 cm breit und stark werden. Die Blätter sind grauweiß mit einem leichten rosaroten Schimmer. Die Bereifung ist empfindlich und lässt sich leicht abwischen. Die sich vom Mai bis Juni bildenden, glockenartig geformten Blüten sind leuchtend karminrot gefärbt.

Standort / Licht

Ein Dickstamm pflegt man an einem sehr hellen bis vollsonnigem Standort. Direkte Sonneneinstrahlung ist bei der Pflege des Dickstamms wichtig.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Die Sukkulenten werden während der Wachstumsphase mäßig gegossen, die Erde wird nur etwas angefeuchtet. Vor der jeweils nächsten Wassergabe lässt man die oberste Schicht der Erde antrocknen. Zu starkes und zu häufiges Gießen hat ein unnatürliches Wachstum und Fäulnisbildung zur Folge. Die kurze Trockenperiode zwischen den einzelnen Wassergaben fördert jedoch die typische Wuchsform und eine kräftige Blattfärbung der Sukkulenten.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Überwintern / Ruheperiode

Obwohl diese Sukkulenten eigentlich fast keine Ruhezeit benötigen, sollte man in unseren im Winter lichtschwachen Breitengraden eine Ruheperiode, durch Absenken der Temperaturen auf 10 bis 16 °C und eine sehr sparsame Wassergaben, erzwingen.

Standort im Sommer

Während des Sommers kann man ein Dickstamm ins Freie stellen. Die ersten Tage stellt man die Sukkulente an einen halbschattigen Platz. Nach und nach verträgt der Dickstamm dann auch die volle Sonnenbestrahlung ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.

Temperatur

Der Dickstamm wächst gut bei normalen Zimmertemperaturen zwischen 18 und 22 °C. Im Winter, während der erzwungenen Ruheperiode, sollten die Temperaturen für die Sukkulenten zwischen 10 und 16 °C liegen. Eine niedrige Luftfeuchtigkeit ist für diese Pflanzen nicht schädlich.

Vermehren der Dickstamm

Diese Sukkulenten lassen sich sehr einfach durch Stecklinge vermehren. Man schneidet ein ca. 10 cm langes Stück von einem Seitentrieb ab. Dieses lässt man einige Tage trocknen und setzt es dann in frische Erde für Sukkulenten. Innerhalb der nächsten 3 bis 4 Wochen wird der Steckling angewurzelt sein und kann wie eine ausgewachsene Pflanze behandelt werden. Fragen hierzu werden im Forum beantwortet: Forum: Zimmerpflanzen / Sukkulenten

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Der Dickstamm benötigt ein Gemisch aus 1 Teil Sand oder Perlite und 2 bis 3 Teilen Komposterde. Kiesel oder Tonscherben auf dem Boden des Pflanzgefäßes beugen der den Sukkulenten Pflanzen sehr gefährlichen Staunässe vor.

Umtopfen der Dickstamm

Im Frühjahr kann diese schnell wachsende Pflanze in ein größeres Gefäß umgesetzt werden. Siehe auch unter: Sukkulenten

Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf

Die Dickstamm werden sehr sparsam oder gar nicht gedüngt. Meist reichen ein bis zwei schwach konzentrierte Düngergaben pro Jahr aus.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise

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Ein Befall mit Schmierläusen / Wollläusen wird häufiger beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf den Blättern der befallenen Pflanzen zu erkennen.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

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Bilder des Dickstamms

Klicken Sie zum Vergrößern auf die Vorschaubilder

Dickstamm Pachyphytum bracteosum

Dickstamm

Foto: Granada

Dickstamm Pachyphytum coeruleum

Dickstamm

Pachyphytum coeruleum
Foto: Stan Shebs
Lizenz: GFD

Dickstamm Pachyphytum viride

Dickstamm

Pachyphytum viride
Foto: Stan Shebs
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5