Kaffee - eine Heilpflanze der Volksmedizin
Coffea arabica
Kaffee von Marcelo Corrêa, CC BY-SA 3.0
Wissenschaftlicher Name: Coffea arabica L.
Pflanzennamen im Volksmund: Kaffeestrauch, Bergkaffee, Kaffeebaum, Kaffeepflanze, Arabica-Kaffee
Pflanzenfamilie: Rötegewächse (Rubiaceae)
Wuchshöhe: bis 9 m
Heilkraut Anwendung - Rezepte finden Sie hier:
nur in der Homöopathie
Steckbrief / Beschreibung
Der im tropischen und subtropischen Gebieten in zahlreichen Varianten kultivierte Kaffee stammt ursprünglich aus Äthiopien. Der bis zu 9 m hohe Kaffeebaum bildet eine dichte Blätterkrone, in den Blattachseln bilden sich die zahlreichen weißlich gefärbten, wohlriechenden Blüten. Die zu den Steinfrüchten zählende Kaffeekirsche ist bei den meisten Varianten des Kaffeestrauches kräftig rot gefärbt. In der Medizin verwendet man die sogenannte Kaffeekohle. Zu Ihrer Herstellung werden die getrockneten Kaffeebohnen bis zur Verkohlung der außen liegenden Samenschale geröstet und dann fein vermahlen. Der Kaffee lässt sich auch sehr gut als Zimmerpflanze kultivieren, in der Wohnung wird der Kaffeestrauch jedoch selten höher als 1,5 m.
Kulturanleitung des Kaffee als Zimmerpflanze
Wirkung der Heilpflanze / Heilwirkung - Kaffee
Kaffeekohle
Die Kaffeekohle besitzt eine adstringierende und absorbierende Wirkung. Man verwendet die Kaffeekohle zur Behandlung leichter Durchfälle deren Ursache nicht spezifizierbar ist. Die lokale Anwendung der Kaffeekohle in der Mundhöhle kann bei schwachen Entzündungen im Rachen- und Mundbereich helfen. Zur Behandlung von leichten Durchfällen nimmt man 3 mal täglich 2 bis 3 Gramm Kaffeekohle zu sich.
Kaffee
Der Aufguss gerösteter und gemahlener Kaffeebohnen ist ein auf der ganzen Welt beliebtes Getränk. Wegen seines Inhaltsstoffes Coffein besitzt der Kaffee eine anregende Wirkung auf das Nervensystems. Zusätzlich fördert der Kaffee auch die Flüssigkeitsausscheidung und er hilft somit die Nieren zu durchspülen. Bei der Aufnahme von Kaffee wird die Magensaftsekretion und die Lipolyse gesteigert. Durch die Verengung der Blutgefäße im Gehirn kann der Kaffee bei der Behandlung von Migräne hilfreich sein. Bei gewohnheitsmäßigen Kaffeetrinkern lässt die blutdruckerhöhende Wirkung jedoch nach, bzw. bleibt gänzlich aus.
Je nach Art der Zubereitung des Kaffees wurde bei in einer finnländischen Studie eine Erhöhung der Blutfettwerte bei Kaffeetrinkern beobachtet. Diese durch die Kaffeeöle hervorgerufene, nicht vorteilhafte Wirkung, kann man vermeiden, indem man nur Filterkaffee trinkt. Der Gehalt an Coffein im Kaffee ist abhängig von der Kaffeesorte, der Zubereitungsart und der Konzentration. So kann der Coffeinwert in einer Tasse frisch gebrühten Kaffees zwischen 60 und 200 mg liegen. Eine Tasse coffeinarmen Kaffees enthält hingegen nur noch 3 bis 6 mg Coffein. Eine Tagesdosis von etwa 400 mg Coffein sollte nach Möglichkeit nicht überschritten werden.
Zeitraum und Dosis
Die Einnahme koffeinhaltiger Substanzen oder Getränke kann bei einer Einnahme über einen längeren Zeitraum hinweg zu einem Gewöhnungseffekt führen. Es entsteht das Verlangen, koffeinhaltige Substanzen in kürzeren Abständen und größeren Mengen konsumieren zu müssen. Wird dann die Einnahme plötzlich unterbrochen, können z.B. Entzugserscheinungen bei einem gewohnheitsmäßigen Kaffeetrinker auftreten.
Menschen mit einer Überfunktion der Schilddrüsen, Magen oder Darmgeschwüren, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Nieren- oder Lebererkrankungen sollten bei Kaffeekonsum besonders zurückhaltend sein.
Anzeichen einer Überdosis oder Unverträglichkeit sind Herzrasen, Neigung zu Krämpfen, Kopfschmerzen, Zittern, Schlaflosigkeit oder Einschlafstörungen, Erhöhung des Blutdrucks, innere Unruhe, Sodbrennen, Magen und Darmbeschwerden.
Coffein während der Schwangerschaft und Stillzeit
Während der letzten 3 Monate einer Schwangerschaft kann der Organismus einer werdenden Mutter Coffein nur sehr langsam abbauen. Unerwünschte Nebenwirkungen durch das Coffein sind nicht ausgeschlossen, da Feten das Coffein über die Plazenta aufnehmen. Während des Stillens wird über die Muttermilch von der Mutter konsumiertes Coffein auf das Kind übertragen. Feten und Kleinkinder reagieren sehr empfindlich auf Coffein, eine Beschleunigung des Herzschlages wurde bei der Aufnahme bereits kleiner Mengen festgestellt.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Da koffeinhaltige und alkoholhaltige Getränke dem Organismus mehr Flüssigkeit entziehen als ihm durch die Getränke zugeführt wird, sollte man darauf achten zusätzlich koffein- und alkoholfreie zu konsumieren. Um eine Dehydration des Körpers zu vermeiden, ist dies besonders an heißen tagen und bei körperlicher Belastung wichtig.
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Bilder der Kaffeepflanze
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Quellen
Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen. Verlag Das Beste, ISBN-10: 3716600261, Der Kosmos Heilpflanzenführer: Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas, Franckh Kosmos Verlag, ISBN-10: 3440162680, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Heilpflanze, Arabica-Kaffee - Liste von Heilpflanzen, Arabica-Kaffee - Wikipedia, Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, ISBN 3831032327
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