Zinnkraut - Anwendung nach Maria Treben
Equisetum arvense

Volksmund: Acker-Schachtelhalm, Acker-Zinnkraut, Zinngras, Katzenwedel, Katzenschwanz, Pferdeschwanz, Schaftheu, Pfannebutzer oder Scheuerkraut

Hinweis: Heilpflanze des Jahres 1997 in Deutschland

Zinnkraut (Equisetum arvense)
von MPF, CC BY-SA 3.0

Zinnkraut ist eine blütenlos Pflanze, die sich durch unscheinbare Sporen vermehrt. Der 15 bis 20 Zentimeter hohe, gelbbraune, schuppige, dünne Stängel erscheint im zeitigen Frühjahr. Diese Fruchtstängel wirken wie braune, kleine Hütchen. Aus dem Stängel bilden sich Sporen, die durch den Wind verstreut werden. Danach verschwindet der Fruchtstängel und es zeigen sich die grünen Halme des Zinnkrauts.

Die unfruchtbaren Stängel erscheinen Ende April bis Anfang Mai. Sie sind 40 bis 60 Zentimeter hoch und haben regelmäßige Astquirle. Diese Stängel sehen grünen, kleinen Tannenbäumen ähnlich. Sie sind blätterlos und ihre Wurzeln reichen bis tief in den Ackerboden. Deshalb sehen Landwirte das Zinnkraut als lästiges Unkraut an.

Zinnkraut wächst auf feuchten Sandböden, Bachufern, Waldecken, Äckern, Bahndämmen und Wiesenböschungen. Die größte Heilkraft steckt in den Pflanzen die auf reinen Lehmböden wachsen. Je nach Standort befindet sich 3 bis 16 Prozent Kieselsäure im Zinnkraut.

Zinnkraut mit sehr feinen Ästchen ist überwiegend an Waldrändern und im Wald zu finden. Auch dieser Ackerschachtelhalm ist heilkräftig.

Dagegen ist der Hohe Schachtelhalm (Equisetum talmateja) giftig und darf nicht als Tee verwendet werden. Er ist nur als Badezusatz anwendbar. Dieses Zinnkraut hat fingerdicke Stängel und wächst auf sumpfigen Almböden, Wiesen und Auen.

Es wird nur der grüne, getrocknete Trieb verwendet. Dazu sammelt man bestenfalls im Sommer zwei Drittel der Pflanze. Ein Drittel lässt man über dem Boden stehen.

Pferde und Rinder bekommen vom Zinnkraut krankhafte Störungen.

Der Name Zinnkraut entstand, weil damit in früheren Zeit Zinngeschirr geputzt wurde.

Zinnkraut galt früher als Heilkraut, geriet jedoch in Vergessenheit. Durch Pfarrer Kneipp wurde diese Heilpflanze wieder bekannt.

Zinnkraut war in der Volksheilkunde schon in früheren Zeiten als Heilkraut bekannt. Es wirkt blutstillend und zeigt bei schweren Blasen- und Nierenerkrankungen Erfolg.

Weiterhin wird es bei schmerzhaften Blasenerkältungen, krampfartigen Schmerzen, Nierengrieß, Nierensteinen, Blasensteinen und bei Nierenstörungen nach Scharlach eingesetzt.

Ebenso hilft es bei Wasseransammlungen im Herzbeutel und bei Infektionserkrankungen mit gestörter Wasserausscheidung, denn Zinnkraut wirkt wassertreibend.

Die Pflanze wird innerlich und äußerlich angewendet und hilft bei vielen weiteren Erkrankungen, insbesondere bei Lungenkrankheiten.

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• Pro Tasse 1 gehäuften Teelöffel Zinnkraut mit heißem Wasser abbrühen
• ½ Minute ziehen lassen und abseihen
• Täglich mindestens 1 Tasse schluckweise trinken

• Frisches Zinnkraut in eine dunkle Flasche füllen
• Mit 38-40%igem Kornbranntwein übergießen (Je 10 Gramm Zinnkraut wird 50 Gramm echter Kornbranntwein verwendet)
• Flasche für mindestens 2 Wochen an einen warmen Platz stellen und täglich schütteln

• Wasser in einen Topf füllen und zum Kochen bringen
• Sieb über Topf hängen und darin 2 gehäufte Handvoll Zinnkraut legen
• Das Zinnkraut wird durch den aufsteigenden Wasserdampf heiß
• Siebinhalt auf ein Leinentuch kippen und auf die betroffene Körperstelle legen
• Mit warmen Tuch wird der Umschlag fixiert
• Dunstumschlag so lange einwirken lassen, bis er abgekühlt ist

Der Patient sollte dabei im Bett liegen.

Für diese Anwendung eignet sich das Hohe Zinnkraut am besten.

• 100 Gramm getrocknetes Zinnkraut in kaltes Wasser einlegen und 12 Stunden einweichen lassen
• Kaltansatz wird bis zum Kochen erwärmt und dem Badewasser zugefügt
• Das Badewasser sollte so gerade die Nieren bedecken
• Badedauer: 20 Minuten
• Anschließend wird der Körper nicht abgetrocknet, sondern in einen Bademantel gehüllt, mit dem im Bett 1 Stunde nachgeschwitzt wird.

• Zinnkraut, Melisse, Thymian und Goldrute zu gleichen Teilen mischen
• 100 Gramm dieser Kräutermischung für 12 Stunden in einen 5-Liter-Eimer mit kaltem Wasser einweichen
• Kaltansatz erwärmen, abseihen und dem Badewasser zufügen
• Das Badewasser sollte so gerade die Nieren bedecken
• Badedauer: 20 Minuten
• Anschließend den Körper nicht abtrocknen, sondern in einen Bademantel hüllen und damit im Bett 1 Stunden nachschwitzen.

• 200 Gramm Zinnkraut in einen 5-Liter-Eimer mit kaltem Wasser einlegen
• 12 Stunden einweichen lassen
• Kaltansatz erwärmen, abseihen und dem Badewasser zufügen
• Das Badewasser darf nicht die Herzgegend bedecken
• Badedauer: 20 Minuten
• Anschließend den Körper nicht abtrocknen, sondern in einen Bademantel hüllen und damit im Bett 1 Stunden nachschwitzen.

• 4 Teelöffel Zinnkraut mit 1 Liter heißem Wasser abbrühen
• In einen Bademantel gehüllt über das Gefäß mit dem Zinnkraut-Absud hocken und die Dämpfe 10 Minuten auf die Blase einwirken lassen

Die abgebrühten Kräuter können auf ein Leinentuch gegeben und als Umschlag auf die Blase gelegt werden.

• 4 gehäufte Teelöffel Zinnkraut mit 1 Liter heißem Wasser abbrühen
• ½ Minute ziehen lassen und abseihen
• Mit dem Absud die betroffene Hautregion oder das Gesichth waschen

Man kann auch ein Tuch im Absud einweichen und als warmen Umschlag auf die betroffene Hautstelle legen.

• Zinnkraut und Ringelblume zu gleichen Teilen mischen
• 1 gehäuften Esslöffel der Mischung mit ½ Liter Wasser abbrühen
• ½ Minute ziehen lassen und abseihen
• Mit dem abgekühlten Absud mehrmals täglich die betroffene Stelle waschen

Die abgebrühten Kräuter können auch auf ein Leinentuch gegeben und als warmen Umschlag auf die betroffene Körperstelle gelegt werden.

• Frisches Zinnkraut waschen und mit Nudelholz zerquetschen, bis ein Brei entsteht

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