Lycaste pflegen
Die Lycaste Pflege ist einfach, die Orchidee verzeiht auch den einen oder anderen Pflegefehler.
Wissenschaftl. Name: Lycaste Lindl., 1843
Verwendung: Blütenschmuckpflanze
Hilfreiche Seiten: Orchideenpflege
Lexikon / Übersicht: Orchideen
Schwierigkeit: pflegeleicht
Steckbrief / Beschreibung
Zur der Gattung Lycaste gehören einige der in Wohnungen am leichtesten zu kultivierenden Orchideen.
Bei der Lycaste handelt es sich um Epiphyten mit eiförmig ausgebildeten Pseudobulben, die mit der Zeit Furchen und Runzeln bekommen. Am oberen Ende jeder Pseudobulbe treiben ein bis drei grüne Blätter aus, die an der Basis schmal sind, sich um etwa das vierfache verbreitern und zum Ende hin spitz auslaufen. An der Basis der jüngeren Pseudobulben entwickeln sich aufrecht wachsende Blütenschäfte, an denen jeweils eine einzelne, wachsartige, meist stark duftende Blüte sitzt, die sich lange hält.
Standort / Licht
Man pflegt eine Lycaste das ganze Jahr über an einen einem luftfeuchten, hellen, nicht vollsonnigen Standort. Etwas Sonnenbestrahlung während der Morgen- oder Nachmittagsstunden schadet den Orchideen nicht. Der Mittagssonne darf eine Lycaste nicht ausgesetzt werden. Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit sollte die Orchideen öfter besprüht werden. Dafür nimmt man nur zimmerwarmes und kalkfreies Wasser.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Lycaste Gießen / Wässern
Zur Zeit des Hauptwachstums wässert man eine Lycaste mäßig, man lässt die Erde zwischen den Wassergaben leicht abtrocknen. Zu Beginn der Ruhezeit, im frühen Herbst, gießt man die Orchideen zwei Wochen lang gar nicht und gibt danach nur so viel Wasser, dass das Substrat nicht austrocknet, da die jungen Pseudobulben nicht einschrumpfen dürfen.
Als Gießwasser verwendet man für die Lycaste nur weiches, abgestandenes und zimmerwarmes Wasser. Abgestandenes Regenwasser ist ideal.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Lycaste überwintern / Ruheperiode
Zwischen Oktober und März werden die Orchideen sparsamer gewässert, zwischen den Wassergaben lässt man das Substrat etwas antrocknen, aber nicht austrocknen. Während der Überwinterung werden die Lycaste nur ein- bis zweimal schwach gedüngt.
Zu Beginn der Vegetationsperiode werden die Lycaste wieder kräftiger gegossen. Beginnt die Orchidee nun kräftig auszutreiben, so fängt man auch wieder mit dem regelmäßigen Düngen der Lycaste an.
Standort im Sommer
Die Lycaste kann während der warmen Jahreszeit an einem geschützten, hellen bis halbschattigem Standort im Freien gepflegt werden. Ein wenig Morgen- oder Nachmittagssonne ist für ein gesundes Wachstum dieser Orchideen von Vorteil. Die Lycaste sollte niemals von der prallen Mittagssonne beschienen werden.
Temperatur
Die Temperatur sollte am Tage bei etwa 18 °C und des Nachts bei ungefähr 12 °C liegen. Eine Lycaste verträgt im Sommer auch höhere Temperaturen und die Orchideen nehmen auch keinen Schaden, wenn die Tagestemperatur zeitweilig auf 16 °C absinkt. Die Luftfeuchtigkeit muss für diese Orchideen stets ausreichend hoch sein.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Lycaste vermehren
Orchideen der Gattung Lycaste werden zur Vermehrung im Frühjahr geteilt, vorausgesetzt es sind ausreichend viele Pseudobulben vorhanden. Man zerschneidet die Rhizome in zwei oder mehr Teilstücke. An jedem Teilstück sollten sich mindestens zwei Pseudobulben befinden.
Die Stücke setzt man in kleine Töpfe mit einem Durchmesser von 8 bis 10 cm. Alternativ können die Teilstücke der Rhizome auch an einem Epiphytenstamm befestigt werden. Bis zum neuen Austrieb werden die geteilten Rhizome nur mäßig gegossen. Danach kann man die Pflanzen wie ausgewachsene Orchideen weiterkultivieren.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Man verwendet eines der für epiphytische Orchideen empfohlenen Substrate und setzt diesem eine Handvoll Holzkohlebrocken zu. Zur Verbesserung der Dränage füllt man die Töpfe zur Hälfte mit Tonscherben.
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Lycaste umtopfen
Die Orchideen werden bei Bedarf im Frühjahr umgetopft, bzw. nach der Teilung neu aufgebunden.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Während der Hauptwachstumszeit düngt man bei jedem dritten oder vierten Gießen mit einem Orchideendünger in angegebener Konzentration.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
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Lycaste schneiden
Eine Lycaste wird nur zur Vermehrung in Teilstücke mit mindestens 2 Pseudobulben geschnitten.
Lesetipp: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
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Die Spinnmilbe kann an der Lycaste auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.
Eine Lycaste ist vermutlich nicht giftig, da in der Literatur keine Hinweise auf eine potentielle Toxizität gefunden wurden.
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