Winterlinde - eine Heilpflanze der Volksmedizin
Baum des Jahres 2016 in Deutschland
Tilia cordata
Linde von N p holmes, CC BY-SA 3.0
Wissenschaftlicher Name:
Tilia cordata P.Mill.
Pflanzennamen im Volksmund: Winterlinde, Steinlindende
Pflanzenfamilie: Malvengewächse (Malvaceae)
Wuchshöhe: bis 30 m
Verwendung: Innerlich und Äußerlich
Die pharmazeutische Industrie und die Tiermedizin verwendet Inhaltsstoffe dieser Pflanze
Steckbrief / Beschreibung
Keine anderen Bäume haben in Sagen, Märchen und Dichtung, im Volksglauben und im Brauchtum eine größere Rolle gespielt als die Eichen und die Linden. die Germanen weihten die Linde ihrer Göttin der Fruchtbarkeit Ein Lindenblatt bringt Siegfried aus der Nibelungensage, der sich im Blut des Drachens badet, Unheil. Das Blatt fällt auf seinen Körper und verhindert so seine vollkommene Unverwundbarkeit. Die Linde galt als Schutz gegen böse Geister und Blitzschlag. Einst wurde unter den Krone dieser Bäume Gericht gehalten. Der meist sehr ebenmäßig wachsende Baum kann ein Alter von über 1000 Jahre erreichen. Winterlinden werden gern in Alleen gepflanzt. Der Winterlinde sehr ähnlich ist ihre nahe Verwandte, die Sommerlinde. Zur Unterscheidung: Die Sommerlinden sind in den Nervenwinkeln der Blattunterseite weißbärtig, Die Winterlinden sind in den Nervenwinkeln der Blattunterseiten braunbärtig. Beide Lindenarten sind in ihrer Verwendung als Heilpflanze sehr ähnlich. Gesammelt werden die Lindenblüten mit den am Blütenstiel halb angewachsenen, bleichen Hochblättern. Der Lindenblütentee wirkt schweißtreibend, krampflösend und sedativ (beruhigend). Er kann sehr gut bei Schlaflosigkeit, Magenverstimmung und Herzklopfen verwendet werden.
Die Winterlinde ist ein bis über 25 m hoch wachsender Baum. Die wechselständig angeordneten, gestielten, herzförmigen Blätter der Winterlinden sind scharf gesägt. Die Blattoberseiten sind dunkelgrün, in den Nervenwinkeln auf der Blattunterseite rostbraun. Die Blütezeit der Winterlinden liegt zwischen Juni und Juli. Die gelblichweiß gefärbten Blüten wachsen aus einem bleich grünlichgelben, länglich-zungenförmigen Hochblatt heraustretend in drei bis sechzehnblütigen Blütenständen
Standort / Hier findet man Winterlinden
Die Winterlinde wächst in Europa mit Ausnahme der südlichsten und nördlichsten Gebiete. Man findet Winterlinden bis in Höhenlagen von etwa 1800 m.
Wirkung der Heilpflanze / Heilwirkung - Winterlinde
erweichend, gallensekretionsfördernd, krampflösend, fördert den Schlaf, schweißtreibend, sedativ (beruhigend)
Verwendete Pflanzenteile
In der Naturheilkunde benutzt man von den Winterlinden die jungen Blütenstände mit den Hochblättern, die Rinde, den Saft und das Holz. Gesammelte Pflanzenteile sollten rasch und schonend im Schatten getrocknet werden, danach bewahrt man sie gut verschlossen in einem lichtundurchlässigen Gefäß auf.
Inhaltsstoffe der Winterlinde
Wichtige Inhaltsstoffe dieser Heilpflanze sind: Ätherisches Öl, Schleim, Gerbstoff, Flavonoide, Mangan
Anwendung mit der Heilkraft dieser Pflanze
Die Winterlinde wird in der Pflanzenheilkunde innerlich und äußerlich angewendet. Anwendungen mit den Winterlinden in der Naturheilkunde finden Sie auf diesen Seiten: Albuminurie, Alpdrücken, Altersflecken, Angst, Augen, Augenlidentzündung, Bäder, Couperose, Gicht, Hautflecken, Herzklopfen, Hexenschuss, Kopfschmerzen, Leber, Magenkrämpfe, Magenverstimmung, Rheumatismus, Schlaflosigkeit
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Bilder der Winterlinde
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Blätter der Winterlinde
Foto: A. Barra
Bestimmte Rechte vorbehalten
Quellen
Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen. Verlag Das Beste, ISBN-10: 3716600261, Der Kosmos Heilpflanzenführer: Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas, Franckh Kosmos Verlag, ISBN-10: 3440162680, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Heilpflanze, Wikipedia - Liste von Heilpflanzen, Winterlinde - Wikipedia, Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, ISBN 3831032327
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