Brombeere im Obstgarten - Sorten, Anbau und Pflege
Brombeeren entwickeln ein stacheliges Gewirr aus Trieben und das ist der Grund für viele Gartenbesitzer, die Brombeere nicht zu pflanzen. Dieses Gewirr lässt sich allerdings durch Schnitt und Spaliergerüst verhindern. Zudem gibt es auch Sorten ohne Stacheln.
Pflanzung und Ansprüche
Brombeeren benötigen einen sonnigen Standort, der sie vor Frost und Wind schützt. An den Boden stellt die Brombeere wenige Ansprüche. Im Gegensatz zu vielen anderen Obstarten gedeiht die Brombeere auch noch auf Böden, die sandig und leicht sind. Lediglich bei feuchten und schweren Böden muss man vorsichtig sein, da es bei diesen Böden im Winter schnell zu Frostschäden kommt.
Da die Brombeere sehr kälteempfindlich ist, wird im Frühling angepflanzt. Am besten wählt man dafür eine Brombeerpflanze mit Topfballen aus.
Der Boden wird aufgelockert und von Unkraut befreit. Erdklumpen werden mit der Grabgabel zerkleinert.
Der Pflanzabstand beträgt bei Brombeersorten mit Stacheln mindestens 3,50 Meter und bei den Sorten ohne Stacheln zwei Meter. Bei Sorten, die aufrecht wachsen, reicht ein Pflanzabstand von fünfzig Zentimetern.
Die Triebknospen am Wurzelhals müssen etwa fünf Zentimeter mit Erde bedeckt sein. Darauf muss bei der Anpflanzung geachtet werden.
Nachdem die Brombeeren eingepflanzt wurden, gießt man sie an und deckt den Boden um die Pflanze herum mit verrottetem Mist oder Rindenmulch ab.
Spaliergerüst für Brombeeren
Brombeeren benötigen genauso wie Himbeeren ein Gerüst. Bei Reihenpflanzung wird alle fünf Meter ein imprägnierter Holzpfahl in den Boden geschlagen. Der Pfahl sollte, vom Boden an gemessen, eine Höhe von etwa 1,80 Meter haben. Nun spannt man Drähte waagerecht zwischen die Pfähle. Der erste Draht wird vom Boden an auf einer Höhe von fünfzig Zentimetern angebracht. Die weiteren fünf Drähte erfolgen im Abstand von 25 Zentimetern.
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Von der Blüte bis zur Ernte
Die Bestäubung der selbstfruchtbaren Brombeere übernehmen Hummeln und Bienen. Man muss bei der Brombeere keine verschiedenen Sorten pflanzen. Von Mai bis August findet die Bestäubung statt. In dieser Zeit befinden sich sowohl Blüten als auch reife Beeren am Strauch.
Die Brombeeren sind dann reif, wenn sie matt schimmern und auch die Ansatzstelle am Fruchtboden eine blaue bis violette Farbe vorweist. Reife Brombeeren lassen sich vom Fruchtboden ganz leicht ablösen.
Düngung und Pflege
Brombeeren mögen eine dicke Mulchdecke, die sie vor Kälte schützt und die den Boden gleichmäßig feucht hält. Wie bei Himbeeren wird auch die Brombeere mit Kompost, verrottetem Mist, Hornspänen oder anderen organischen Stoffen versorgt. Um herauszufinden, ob eine Düngung mit einem Volldünger notwendig ist, sollte eine Bodenanalyse durchgeführt werden. Falls Dünger gegeben werden muss, wird die erforderliche Menge auf zwei Gaben aufgeteilt. Im zeitigen Frühling werden zwei Drittel der Menge gegeben und nach der Blütezeit erfolgt die zweite Gabe.
Brombeeren schneiden
Bei der Anpflanzung wird die Brombeere nicht geschnitten. Die jungen Triebe werden am Spalier befestigt.
In den Blattachseln der Triebe bilden sich sogenannte Geiztriebe. Haben diese eine Länge von etwa dreißig Zentimeter erreicht, kürzt man sie auf zwei oder vier Augen. Aus diesen Augen entwickeln sich im Folgejahr Blütenstände und Brombeeren.
Bis zum Herbst wird dieses Kürzen wiederholt durchgeführt und es müssen auch immer wieder die jungen Triebe an das Spaliergerüst gebunden werden.
Mit dieser sommerlichen Arbeit an den Brombeeren wird das Gewirr an Trieben vermieden.
Im ersten Winter nach der Pflanzung werden lediglich drei kräftige Triebe stehengelassen. Alle anderen schneidet man ab. Diese drei verbliebenen Triebe werden zur Hälfte gekürzt. Dies hat zur Folge, dass sich nun im zweiten Jahr viele Jungtriebe aus der Wurzel bilden.
Man entfernt bis auf sechs kräftige Jungtriebe alle neu gebildeten Triebe. Diese sechs Triebe befestigt man rechts und links am Spalier. Der Schnitt wiederholt sich dann jedes Frühjahr, sobald die Frostzeit beendet ist.
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Brombeeren vermehren
Brombeeren zu vermehren ist genauso simpel wie die Vermehrung von Himbeeren:
- Die Triebspitzen von Rank-Sorten werden in kleine Bodenvertiefungen gelegt und mit Erde abgedeckt. An der Triebspitze werden sich recht schnell Wurzeln und ein Austrieb bilden. Im Frühling wird diese neue Pflanze abgeschnitten und an ihren Standort eingepflanzt.
- Bei Sorten, die aufrecht wachsen, gräbt man im Frühling oder Herbst kräftige Wurzelschösslinge aus und pflanzt diese auf einen anderen Platz ein. Die Mutterpflanze sollte jedoch gesund sein und einen reichen Ertrag haben.
Tipps
- Wühlmäuse lieben die Wurzeln der Brombeere. Um sie vor diesen Tieren zu schützen, pflanzt man die Brombeere in einen Korb aus verzinktem und engmaschigem Drahtgeflecht.
- Wohnt man in einer Höhenlage über 600 Meter, ist es aufgrund der Empfindlichkeit der Brombeere gegenüber Kälte schwierig, diese Beerenart zu pflanzen. Die Ranken erfrieren bei Temperaturen ab minus fünfzehn Grad und die Ernte bleibt dann im Folgejahr aus. Wer dennoch an einem solchen Wohnort Brombeeren pflanzen möchte, kann dies als Obstspalier an einer Südwand tun. Wichtig ist dabei, dass die Pflanze vor Wind geschützt wird.
Brombeeren Sorten
Brombeersorte: Arapaho
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Herkunft
Aus den USA stammende Zuchtsorte
Verwendung
Geeignet für den frischen Verzehr, für die Verarbeitung und häusliche Verwertung
Wuchs
Starker bis sehr starker Wuchs; stachellose Sorte
Ertrag
Sehr frühe Reifezeit; lange Ernteperiode mit sehr hohem Ertrag
Früchte
Sehr große, feste Früchte, die leicht zu pflücken sind und einen sehr guten Geschmack sowie ein mildes Aroma vorweisen
Resistenzen
Brombeerrost; mittelstarke Anfälligkeit gegenüber Gnomonia-Rindenbrand; wenig Mehltau
Hinweise In mehreren Ländern Sortenschutz; geeignet für Hausgarten, Direktvermarktung und Erwerbsanbau
Brombeersorte: Navaho
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Herkunft: Aus den USA stammende Zuchtsorte
Wuchs: Kompakter und aufrechter Wuchs; stachellose Sorte
Ertrag: Hoher und regelmäßiger Ertrag und lange Ernteperiode; Reifezeit von August bis Ende September
Früchte: Große Früchte, die einen sehr guten Geschmack und ein kräftiges Aroma vorweisen
Resistenzen: Gilt als gesunde und sehr robuste Sorte
Hinweise: Besonders gut für Kleingärten geeignet
Brombeersorte: Theodor Reimers
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Herkunft: Aus Rubus discolor ausgelesen
Andere Bezeichnungen: Sandbrombeere, Black Diamond, Himalaya
Verwendung: Geeignet für den Frischverzehr sowie für die Verarbeitung und häusliche Verwertung
Wuchs: Sehr starker Wuchs mit starker Bestachelung
Ertrag: Mittelhoher bis hoher Ertrag und langer Ernteperiode; Reifezeit von Juli bis September
Früchte: Mittelgroße, feste Früchte, die schwer zu pflücken sind und ein süßes, vollreifes Aroma vorweisen
Resistenzen: Geringe Anfälligkeit für Fruchtfäule, wenig empfindlich für Blütenfrost, empfindlich für Rutenfrost
Hinweise: Benötigt ein Stützgerüst, einen regelmäßigen Schnitt und im Winter einen Frostschutz; geeignet für Hausgarten und Direktvermarktung
Brombeersorte: Thornfree
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Herkunft: (Eldorado x Merton Thornless) x (Merton Thornless x Brainerd)
Andere Bezeichnung: Black Thornfree
Verwendung: Geeignet für den Frischverzehr sowie für die Verarbeitung und häusliche Verwertung
Wuchs: Sehr starker Wuchs; stachellose Sorte
Ertrag: Hoher Ertrag und lange Ernteperiode; Reifezeit von August bis Oktober
Früchte: Sehr große und feste Früchte mit einem säuerlichen Geschmack und einem vollreifen, kräftigen Aroma
Resistenzen: Anfälligkeit für Rutenkrankheit, Brombeermilbe und Fruchtfäule
Hinweise: Braucht ein Stützgerüst und im Winter einen Frostschutz und muss regelmäßig geschnitten werden; geeignet für Hausgarten und Direktvermarktung
Brombeersorte: Thornless Evergreen
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Herkunft: Mutation von Rubus laciniatus
Andere Bezeichnungen: Domino, Blacky
Verwendung: Geeignet für den Frischverzehr sowie für die Verarbeitung und häusliche Verwertung
Wuchs: Starker Wuchs; stachellose Sorte, aber die Bodentriebe entwickeln Stacheln
Ertrag: Hoher Ertrag mit langer Ernteperiode; Reifezeit von August bis Frostbeginn
Früchte: Mittelgroße, feste Früchte mit einem säuerlichen Geschmack
Resistenzen: Geringe Anfälligkeit für Rutenkrankheiten, Anfälligkeit für Rote Spinne und Brombeermilbe
Hinweise: Benötigt ein Stützgerüst und einen regelmäßigen Schnitt; geeignet für Hausgarten, Direktvermarktung und Erwerbsanbau
Brombeersorte: Wilsons Frühe
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Wuchs: Aufrechter und mittelstarker Wuchs; stachellose Sorte
Ertrag: Hoher und regelmäßiger Ertrag; Reifezeit ab Ende Juli
Früchte: Kleine bis mittelgroße Früchte mit vielen Samen und einem süßlichen Geschmack
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