Birne - Anbau und Pflege im Obstgarten - Sorten, Anbau und Pflege

Birnen

Birnen (Pyrus communis)

Während Äpfel lange gelagert werden können, ist die Lagerungszeit von Birnen wesentlich geringer. Aus Birnen lässt sich jedoch ein schmackhafter Kompott zubereiten oder man kocht die Früchte ein, sodass sie zum Backen oder als Dessert verwendet werden können.

Standortansprüche

Der Birnbaum benötigt einen warmen Standort auf leicht sandigem Lehmboden oder leicht lehmigem Sandboden. Vor allem die Birnensorten, die spät reifen, brauchen die Wärme. Kann man einer Spätsorte keinen warmen Platz bieten, sollte man sich für ein Spalier entscheiden, welches an die Südwand oder an die Südwestwand des Hauses gesetzt wird.

Bei ungünstigem Standort schmeckt die Birne eher wie eine Rübe, wenn das Jahr nicht besonders sonnenreich war. Das Fruchtfleisch bleibt dann zäh und trocken.

Birnbäume mit Sämlingsunterlage sind Tiefwurzler, die einen tiefgründigen Boden brauchen. Durch die tiefreichenden Wurzeln sind diese Bäume in der Lage, längere Trockenphasen zu bewältigen.

Anders sieht es bei den kleinen Birnbäumchen in Form von Obsthecke, Obstspalier oder Spindelbusch aus. Als Unterlage für diese Birnbäume wird die Quitte genutzt und diese gehört zu den Flachwurzlern.

Generell mag die Birne keinen zu nassen Boden und ebenso wenig kann sie einen zur Verdichtung neigenden Boden vertragen. Ist der Boden zu kalkhaltig, kommt es bei auf der Quitte veredelten Birne oftmals zur Verfärbung der Blätter (Chlorose).

Befruchtung

Birnen brauchen die Pollen von anderen Sorten, da sie selbstunfruchtbar sind. Ein schlechter Spender für Blütenstaub ist die triploide Sorte „Alexander Lucas“. Gute Pollenspender sind diploide Sorten und das sind die meisten Birnensorten.

Bei der Birne kommt es manchmal zur Parthenokarpie (Jungfernfrüchtigkeit). Die Früchte entwickeln sich in dem Fall ohne vorherige Befruchtung. Dies kommt besonders bei den Birnensorten „Williams Christ“, „Alexander Lucas“ und „Frühe von Trévoux“ vor.

Unterlagen

Bei hochstämmigen und halbstämmigen Birnbäumen werden als Unterlage Sämlinge benutzt. Diese Bäume zeichnen sich durch einen kräftigen Wuchs aus. Zudem sind sie sehr standfest, frosthart und können ein hohes Alter erreichen.

Die Qualität der Früchte ist allerdings bei den Birnbäumen besser, die auf Quitte veredelt wurden. Diese Bäume sind vor allem für Obstspaliere, Obsthecken oder Spindelbusch geeignet. Die Spindelbüsche der Birne werden etwas höher als die Apfelspindelbüsche.

In der Baumschule wird meistens die Unterlage Quitte A verwendet. Diese Birnbäume sind dann aber anfällig für Chlorose bei einem zu kalkhaltigen und trockenen Boden.

Wird die Unterlage Quitte C genutzt, ist das Wachstum etwas schwächer. Dafür tragen diese Spindelbüsche regelmäßig und früh.

Birnbäumchen, die auf Quitte BA 29 veredelt wurden, vertragen zwar Kalk, sind jedoch gegenüber Frost sehr empfindlich.

Die auf Quitte veredelten Birnbäumchen sind generell wenig standfest und benötigen einen Pfahl oder ein Spalier für den Halt. Sie erreichen zudem kein so hohes Alter, wie die auf Sämling veredelten Birnbäume. Da die auf Quitte veredelten Birnbäumchen im Bereich der Wurzeln frostempfindlich sind, sollte der Wurzelbereich in der kalten Jahreszeit mit Laub oder Stroh abgedeckt werden.

Verwendung

Vor der Pflanzung eines halbstämmigen oder hochstämmigen Birnbaumes sollte beachtet werden, dass der Durchmesser der Baumkrone in spätere Jahren bei sechs bis acht Meter liegen kann. Somit muss der Standort gut gewählt sein, damit sich der Birnbaum entfalten kann.

Die auf Quitte veredelten Birnbäumchen lassen sich in Reihen oder als Hecke pflanzen. Dazu ist Pflanzabstand von mindestens 2,50 Meter notwendig.

Möchte man ein Obstspalier setzen, sollte dies an der Südwand oder Südwestwand seinen Platz finden. Für das Spalier sollten Sorten mit kurzem Fruchtholz gewählt werden. Dies sind unter anderem „Williams Christ“, „Frühe von Trévoux“, „Vereinsdechantsbirne“, „Gute Luise“ oder „Gräfin von Paris“.

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